Kapitel 93

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Die hat mir gerade noch gefehlt. "Das ist so süß", sagt sie sarkastisch. "Was willst du?", frage ich genervt. "Hast du allen ernst geglaubt das er was für dich übrig hat?" Kurz schaue ich zu Liam der wie hypnotisiert auf sie schaut. "Du kannst ihn habe." Kurz lacht sie auf. "So leicht kommst du hier nicht weg.", droht sie mir. Wenn es auf einen Kampf rausläuft bin ich dabei, es macht mir rießige Freude ihr nochmal die Nase zu brechen. Im Hintergrund höre ich Kaida reden, gerade als ich mich zu ihr umdrehe löst sich ein Schuss. Da Kaida hinter Tom steht schießt Tiffy ihr in die Schulter. Kaida schreit auf, Tom fängt sie sofort auf, als sie vor Schmerzen zusammenbricht. Das war ein Fehler, den sie begangen hat. Ich drehe mich wieder zu Tiffy. Liam hat schon seine Waffe auf sie gerichtet. "Ich hasse es daneben zu schießen, aber sie wird eh verbluten, da ihr nicht mehr hier raus kommt.", sagt sie lachend. "Liam nimm die Waffe runter, ich weiß doch das du im innersten das nicht willst." Liam zögert, dass Zeichen das er immer noch was für sie empfindet. Erneut zerbricht mein Herz in tausend Stücke. Ohne zu zögern ziehe ich meine Waffe und schieße ihr direkt in die Brust. Alles ist ruhig, alle Augen sind auf mich gerichtet. Ich gehe vor ihr in die Hocke. "Und weißt du was ich hasse? Wenn man auf meine Freunde schießt", flüstere ich ihr noch zu, bevor sie ihren letzten Atemzug macht. Ihre toten Augen starren mich an.

Ich stehe auf , stecke die Waffe weg und drehe mich zu den anderen. "Jetzt schaffe endlich alle hier raus. Die Show ist zu Ende!", weise ich sie streng an und verlasse den Raum. Ich habe gerade jemanden umgebracht. Meine Hände zittern durch das Adrenalin. Ich gehe in das Erdgeschoss, dort liegen noch mehr Leichen. Das Bild gleicht einem Kriegsschauplatz. Auch hier ist er nicht aber Magnus ist bei den toten dabei. Ich knie mich neben ihn, auch wenn er mir viel angetan hat, so zu sterben hat er nicht verdient. Mit einer Hand streife ich über seine Augen und schließe sie. Danach gehe ich in den ersten Stock, dort gibt es nur eine Türe. In den anderen Räumen gibt es keine Türen mehr. Vorsichtig nähere ich mich der Türe. Langsam mache ich sie auf und finde den Mann vor wo ich gesucht habe. Der Mörder meiner Familie, meiner besten Freundin. Unbeeindruckt sehe ich vor ihm. "Gar nicht überrascht?", frägt er mich. "Nein, ich habe schon länger den Verdacht das du es warst." Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück. "Erstaunlich wie leichtgläubig du doch bis...", fängt er an. Fragend schaue ich in an. "Als ich vor drei Monaten zu dir kam und sagte das Liam der Böse ist, hast du es sofort geglaubt. Bist weggerannt die beste Möglichkeit dich zu entführen. Genau so wie deine Eltern, wenn es schwierig wird sind sie abgehauen. Der Apfel ist nicht weit vom Stamm gefallen", sagt er amüsiert. "Lass meine Eltern da aus dem Spiel", fauche ich ihn an. "Putzig! Was willst du jetzt machen?" "Das was ich schon vor langem hätte  machen sollte!" "Lass mich raten, mich umbringen. Kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren?" "Nach der Aktion mit Lucy habe ich kein Gewissen mehr. Ah bevor ich es vergesse deine kleine Freundin Tiffany ist tot", kommt es kalt von mir. Sein grinsen verschwindet, er wird wütend. "Das kann nicht wahr sein!", sagt er mehr zu sich selbst. "Oh habe ich deine Freundin erschossen? Das tut mir leid", sage ich gespielt traurig. "Du kleine Hure dafür wirst du bezahlen", schreit er mich an, steht auf und richtet einen Waffe auf mich. "Ich hab dich für dumm gehalten aber für so dumm das du hier ohne jeglichen Schutz herkommst, dass hätte ich selbst dir nicht zugetraut.", redet er weiter. Grinsend ziehe auch ich meine Waffe. Plötzlich fängt er wie verrückt an zu lachen. "Ist schon lustig, mit genau der gleichen Waffe habe ich deine Familie getötet.", rückt er endlich mit der Sprache raus. "Und ich werde dich damit töten", sage ich mit harter Stimme.

Wie im einem alten Wildwest Streifen stehen wir uns gegenüber, der Finger am Abzug. Nun ist die Frage wer als erstes Abdrückt. Ein Schuss löst sich und das war nicht von ihm. Geschockt schaut er mich an und dann nach unten. Blut tritt aus seiner Brust. Er versucht sich abzustützen, bricht aber dabei zusammen. Während er zusammenbricht drückt auch er noch ab. Ich hab zu spät reagiert und die Kugel trifft mich. Sorgt fängt es an zu bluten. Ich taumle rückwärts an die Wand. Mit aller Kraft drücke ich auf die Wunde, damit ich nicht zu viel Blut verliere. An der Wand rutsche ich nach unten. Das war's also? Mein Leben ist zu Ende. Und ich hab die einzige Person von mir weggestoßen die mich liebt. Liam hätte recht, alles war gelogen. Die ganze Zeit hat er mir als einzigster die Wahrrheit gesagt.

Die Wunde an meinem Bauch schaut schlimm aus. Wenigstens sterbe ich mit dem Wissen das Liam mich immer noch liebt. In dem Moment kommt er ins Zimmer. Zuerst sieht er mich nicht nur die Leiche von Sven. Sven hat alles geplant, nur wegen diesen Unterlagen die ich gefunden habe. Wut kommt in mir hoch, wäre ich nicht so stur gewesen würde Lucy noch Leben. Tränen bahnen sich den Weg nach draußen. Erst jetzt löst sich Liam aus seiner Starre und schaut sich im Raum um, sein Blick bleibt bei mir hängen. "Hi", begrüße ich ihn, wobei ich husten muss und dadurch noch mehr Blut raus kommt. Keine Sekunde später kniet er neben mir. Auch er drückt mit seinen Händen auf die Wunde. Ich merke schon wie, meine Kraft schwindet. "Liam....", fange ich an. "Shhh ich bring dich hier raus.", unterbricht er mich. "Nein! Es tut mir leid. Meine Eltern haben mir immer gesagt man sollte nie mit einem Streit auseinander gehen, man weiß nicht ob man die Person nochmal sieht", sage ich. Meine Stimme ist schon schwach. Hoffentlich schaffe ich es noch alles zu sagen. "Sag so was nicht. Alexa wir schaffen es zusammen", kommt es von ihm mit brüchiger Stimme. Es bildet sich ein Kloß in meinem Hals. Liam so besorgt zu sehen. "Es ist aber die Wahrheit. Bitte unterbreche mich nicht, ich weiß nicht wie lange ich es durchhalte.", bitte ich ihn. Zögernd und mit zusammen gepressten Kiefer stimmt er zu. Liam würde mich am liebsten packen und hier raus tragen. "Du hattest recht mit allem. Sven brachte einen Keil zwischen uns, indem er Tiffy dafür benutzte. Und ich habe es ihm auch noch geglaubt. Aber so wie er es gesagt hat, war es für mich die Wahrheit und dann habe ich dich noch mit Tiffy gesehen. Da sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Ich hätte einfach nur mit dir reden müssen, aber wie du schon sagtest ich und mein Sturkopf.", fahre ich fort. Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen. Liam hat sich keinen Zentimeter bewegt, er drückt fest auf die Wunde wodurch ich mehr Zeit bekomme. Mit einer Hand nehme ich seine in meinen. Er schaut mir tief in die Augen. Diese Augen werde ich vermissen. Liam werde ich vermissen. "Du musst dich für gar nichts Entschuldigen.", sagt er mit dieser unwiderstehlichen Stimme. Jedes mal schmelze ich bei der Stimme dahin. Meine Augen gehen immer wieder für mehrere Sekunden zu. "Hey hey hey. Schön wach bleiben.", kommt es aufgebracht von ihm. "Mir ist kalt und ich spüre meine Füße nicht mehr", stottere ich. Liam zieht sofort seine Jacke aus ohne seine Hand zu lange von der Wunde zu nehmen. Anschließend legt er sie über meinen Oberkörper. "Danke", sage ich. "Nicht dafür" Ein paar Tränen laufen mir die Wange hinuter. "Noch eins will ich dir sagen. Egal wie schwer das Leben ist, egal wie weh es tut, egal was passiert, egal wen du verlierst. Du wirst es überwinden, es wird wehtun, doch du wirst immer irgendwann schlechte Erfahrungen haben, es wird immer weitergehen. Aber eins darfst du nie vergessen! Es gibt Menschen, die dich mögen. Es gibt Menschen, die dich lieben. Es gibt Menschen, denen du etwas bedeutest. Die dich nicht verlieren wollen. Also lebe, liebe, verzeihe, kämpfe aber gib niemals auf! Schön, dass es dich gibt. Pass bitte gut auf dich auf.", sage ich, wobei ich am Schluss öfters mal abrechen musste, da ich immer husten muss. Ich lasse meinen Tränen freien lauf. Auch in Liams Augen sehe ich Tränen. "Lass uns jetzt gehen!", bittet er mich nochmal. "Ich merke wie ich schwächer werde. Mein Blutverlust ist zu groß. Wenn dann lass mich hier" "Wenn du bleibst dann bleib auch ich." Wieder mache ich meine Augen zu. Es ist einfach zu anstrengend. "Ich weiß du hast schmerzen und du willst dich ausruhen aber halte durch. Tu es nicht für mich, sondern für dich. Du und ich- und auch sonst keiner- kann so hart zuschlagen wie das Leben! Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann.... Es zählt bloß, wie viele Schläge man einstecken kann und ob man trotzdem weitermacht.", kommt es von ihm. Mit geschlossenen Augen, fange ich an zu lachen. "Du hast nicht allen ernstes Rocky zitiert?", frage ich und öffne mit mühe meine Augen. Durch das Lachen tritt noch mehr Blut aus der Wunde. Verlegen lächelt er mich an. "Liam ich hätte da eine Frag?", fange ich an. "Die wäre?" "Würdest du mich nochmal so küssen wie damals?" Überrascht schaut er mich an, kommt aber näher. Bis unsere Lippen sich berühren. Der Kuss ist vorsichtig, leidenschaftlich. Ich genieße ihn in allen Zügen. Als Liam sich wieder löst schauen wir uns tief in die Augen. "Ich liebe dich", flüstert er schon fast. "Ich liebe dich auch. Ich weiß das kommt etwas spät.", gestehe ich ihm. Glücklich lächelt er mich an und gibt mir ein Kuss auf die Stirn. Plötzlich raschelt Liams Headset. Verschwindet von hier, das Gebäude geht jede Sekunde in die Luft. Panisch schaue ich Liam an. "Liam gehe. Rette dich....", fange ich an. "Nein nicht ohne dich." "Hör mir zu. Mit mir kommst du nicht rechtzeig hier raus und ich halte es eh nicht mehr lange aus. Also bitte geh. Bringe das zu Ende was ich angefangen habe." "Nein, dass kann ich nicht" "Erfüll mir diesen eine Wunsch. Bitte" Eine Träne läuft bei Liam die Wange hinunter. Das ist absolut der schlimmste Abschied den ich je gemacht habe. "Los. Verschwinde" Zögernd steht er auf. Aufmunternd lächle ich ihn an. "Es ist ok. Ich bin müde. Ich liebe dich" "Ich liebe dich auch, für immer!", das ist das letzte was ich von Liam höre, anschließend verlässt er den Raum. Erschöpft schließe ich die Augen, kurz bevor ich ganz Ohnmächtig werde höre ich noch eine Explosion......

Leben- Jeder Tag ein neuer Kampf  #Wattys2018Where stories live. Discover now