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Mein Rücken tat weh. Ja, das war das erste, was mir einfiel, wie ich die erste Nacht mit meinem Gastschüler nennen konnte. Schmerzhaft. Denn nach einer langen und lauten Diskussion und fünf Zigaretten durfte ich gestern Abend auf dem Sofa pennen. Weil wir im Gästezimmer ja kein Bett hatten!

Naja, jedenfalls war ich jetzt auf diesem viel zu kleinen und harten Sofa aufgewacht und hatte überall Schmerzen im Rücken. Wirklich überall.

Auf dem Weg ins Bad entging mir natürlich nicht, dass Mom schon gut gelaunt in der Küche am Kochen stand. Egal was sie kochte, das konnte sie sich meiner Meinung nach gerne sofort in den Arsch einführen! Ich meine, es war ihre beschissene Idee, so einen Ekel ins Haus zu holen, nicht meine! Am liebsten würde ich jetzt schreien und Namjoon samt Gepäck auf die Straße schmeißen, in der Hoffnung, er würde da verrecken.

Aber nein. Ich durfte wahrscheinlich noch eine Nacht auf dem Sofa pennen. Da würde ich lieber auf dem Boden schlafen.

Und jetzt erstmal schön dusch- Was zum Fick?! Wieso war die Tür zu?!

Namjoon!

Dieser Pisser! Wenigstens war mein Zimmer ja jetzt frei, sodass ich mir neue Klamotten anziehen konnte. Erstmal brauchte ich ein neues Shirt. Mein altes ließ ich einfach achtlos auf den Boden fallen. Duschen konnte ich auch noch heute Abend. Wieso musste er mir das Leben nur so sehr meine Ferien versauen!

"Oh! Tut mir leid", kam es auf einmal von einer Person hinter mir. Jetzt verfolgte der mich auch schon oder was?! Genervt drehte ich mich um. Namjoon stand vor mir, hatte nur eine kurze Hose und ein Langarmshirt an. Die Hose war eher locker, das Langarmshirt war recht eng, weshalb man seine Muskeln gut definiert darunter sehen konnte. Aha. Wollte der etwa zeigen, was er hatte oder was?!

Aber nein, er musste tief schlucken. Scheiße, ich hatte ja nur eine Boxershorts an.

"Glotz nicht so! Raus hier!", fauchte ich und er schien sich erst fassen zu müssen. "Oh, ähm... Ja. Tut mir leid." Damit stolperte er wortwörtlich aus dem Raum. Genervt rieb ich mir über das Gesicht. Was wäre ich froh, wenn das Jahr vorbei ist. Ich konnte es kaum noch erwarten.

Letztendlich schaffte ich es, mir etwas ordentliches anzuziehen und in die Küche zu trotten. Namjoon unterhielt sich prächtig mit meiner Mom, während er am Frühstücken war. Würg.

"Morgen", murrte ich und ließ mich schräg gegenüber von Namjoon fallen. Müde schaufelte ich mir den Teller voll und stopfte mir den Mund voll. "Guten Morgen, mein Schatz", trällerte Mom. "Hast du gute geschlafen?" "Nein", antwortete ich nur, als ich mein Essen hinuntergeschluckt hatte. "Wieso denn nicht. Hast du schlecht geträumt?" Wütend knallte ich mein Besteck nieder.

"Ich musste auf einem viel zu kleinen und hartem Sofa schlafen! Natürlich geht es mir deshalb Scheiße!"

Laut rückte ich den Stuhl zurück und ging zur Haustür. Dort zog ich mir meine Schuhe an, nahm meinen Schlüssel, meine Fluppen und ein Feuerzeug, ehe ich mach draußen in die Wärme stürmte. Wohin? Keine Ahnung, nur weg. Ich musste den Kopf frei kriegen. Also machte ich mich auf den Weg.

Unbewusst steuerte ich den kleinen Park in der Nähe an. Dort ließ ich mich einfach auf eine Parkbank fallen und schaute durch die Gegend. Es war nicht viel los, da die Wärme langsam zur Hitze wurde. Nicht gerade angenehm. Aus meiner Hosentasche fischte ich mir die Packung Zigaretten, aus der anderen mein Feuerzeug. Ich nahm eines der kleinen Röllchen zwischen meine Lippen und zündete dieses an. Das Feuerzeug und die Packung steckte ich dann zurück in die Tasche.

Langsam rauchte ich meine Zigarette auf und trat dann doch den Heimweg an. Warum? Ganz einfach, es wurde zu heiß und da ich noch nicht allzu viel getrunken hatte, wurde mir schwindelig.

Immer noch schlecht gelaunt schloss ich die Haustür auf und schlenderte in die Küche. Mom und Namjoon waren wohl oben, da ich sie hier unten nicht finden konnte. Aus dem Kühlschrank schnappte ich mir eine gekühlte Cola, die ich sofort öffnete. Und als wäre der Morgen schon nicht schlimm genug verlaufen, musste das Scheißding seinen kompletten Inhalt auf meinem Körper verteilen.

Ich. Hasste. Mein. Leben!

Wütend feuerte ich die eh schon leere Flasche in die Ecke der kleinen Küche und stampfte wütend die kleine und knartschende Holztreppe nach oben. Verwirrt blickte meine Mom mit Namjoon zusammen aus dem Gästezimmer heraus, in dem sie wohl bis gerade waren.

Ich stiefelte einfach nur an ihnen vorbei in mein Zimmer, um mir frische Klamotten zu holen. Mit diesen stiefelte ich dann weiter ins Badezimmer.

Genervt von allem ließ ich mich erstmal auf der Toilette nieder. Natürlich mit abgeschlossener Tür. Nachher käme Namjoon noch rein und stalkt mich beim Duschen oder so. Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, zog ich mir die klebenden Klamotten aus und stellte die Dusche ein. Sobald diese die passende Temperatur erreicht hatte, stieg ich unter diese und zog den Duschvorhang zu.

Meine Gedanken waren ein Haufen Schrott, den man nicht sortieren konnte. Auch das angenehme Wasser, welches über meine Haut prasselte, half mir dabei nicht.

Vielleicht musste ich einfach nur mal wieder mit Yoongi und Hoseok saufen gehen. Alkohol hat mir schon immer geholfen. Ob damals, als wir noch zu dritt waren oder als diese Schlampe mit mir Schluss gemacht hatte.

Obwohl, das war eine meiner besten Zeiten. Immerhin habe ich dann aus Rache mit ihren besten Freundinnen geschlafen, sodass sie kurzerhand die Schule gewechselt hatte. Und so wurde mein Ruf nur noch besser.

Nachdem ich das klebrige Zeug soweit abgewaschen hatte, drehte ich das Wasser wieder aus und trocknete mich etwas ab, ehe ich mir meine mitgebrachten Klamotten anzog, bestehend aus Boxershorts, Tshirt und kurzer Hose. Meine Haare trocknete ich nicht ab, da die Hitze die innerhalb weniger Minuten eh trocknen würde.

Etwas entspannter machte ich mich dann auf den Weg nach unten. Immerhin musste ich meine Sauerei noch wegwischen. Ich wollte Mom nicht komplett zur Last fallen.

Ja, ich war nicht der Vorzeigesohn, das wusste wirklich jeder, sogar ich. Ich meine, ich hatte vor gut anderthalb Jahren mit dem Rauchen angefangen, mit 15 durfte meine Mom mich zum ersten Mal komplett dicht von der Straße fischen. Ich brachte weder gute Noten, noch andere gute Leistungen Heim und stürzte immer weiter ab. Meine Freunde waren auch nicht die besten, aber es lag nicht an ihnen, sondern an mir. Yoongi rauchte nur manchmal mit mir und als Hoseok es ausprobieren wollte, musste er kotzen und sich danach eine halbe Stunde hinlegen, damit überhaupt wieder etwas ging. Und dann kam da meine Schulakte dazu. Einbruch in das Büro des Direktors sowie Vandalismus in den Schulfluren. Und warum? Wegen Frau Choi. Ich meine, die war Horror! Weder etwas trinken noch auf die Toilette gehen durfte man in ihrem Unterricht! Und ich hatte sie dieses Jahr als Tutor meiner Klasse erwischt.

In der Küche angekommen hob ich zuerst die leere Flasche auf, um diese dann in den Müll zu werden. Danach schnappte ich mir einen Lappen, um den Boden und alle Möbelstücke, die die Cola abbekommen hatten, zu reinigen. Gerade, als ich den Lappen in die Spüle schmiss, kam meine Mom mit Namjoon im Schlepptau hereingetrottet.

"Seokjin, möchtest du mit in den Möbelladen in der Stadt? Wir wollten ein Bett für Namjoon kaufen, damit du heute Nacht keine Schmerzen mehr wegen dem Sofa haben musst", meinte sie und Namjoon nickte. "Ich möchte dir dein Zimmer nicht wegnehmen", gab er seinen Senf dazu und Mom ging in den Flur, um wahrscheinlich ihre Handtasche mit allem wichtigen zu füllen.

"Hättest du dir früher überlegen können", giftete ich den Blonden vor mir an. "Hey", meinte er, "ich habe mir den Mist hier auch nicht ausgesucht! Ich habe mich echt auf Mingi gefreut, aber nein, stattdessen lande ich bei der Schande Koreas!" Wütend lachte ich auf und war dabei, die Küche zu verlassen. "Geh doch zurück in dein jämmerliches Land!" Er packte mich am Arm, weshalb ich einmal aufzischte, und drückte mich dann gegen die nächstbeste Wand. "Versuch dir doch wenigstens Mühe zu geben! Wenn nicht für dich oder mich, dann für deine Mutter!" "Lass mich los und meine Mutter aus dem Spiel, du geplatztes Kondom!"

Ich packte ihn bei den Schultern und schubste ihn von mir. Gerade passend, denn danach kam meine Mom mit einer gepackten Handtasche in den Raum.

"Wir können los", grinste sie und Namjoon erwiderte ihr Lächeln sofort. "Schön. Ich freue mich schon." So ein falsches Schwein!

"Ich bleibe hier", murrte ich nur und schob mich an meiner Mom vorbei die Treppe hoch, in MEIN Zimmer.

Exchange Student [{NamJin}]Where stories live. Discover now