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"Pass auf, Jin!"

"Namjoon, ich kann schon laufen!"

Ich wurde gerade aus dem Krankenhaus entlassen, aber Namjoon war der Meinung, dass ich immer noch nicht wieder gesund war. Ja, laufen fiel mir noch ein wenig schwer und ich war immer noch ein wenig müde von allem, aber wenn ein Arzt meinte, ich durfte nach Hause, weil es mir wieder gut ginge, dann ging es mir auch wieder gut!

"Soll ich dir nicht helfen?", nervte Namjoon erneut, während ich einfach in das Haus ging. Genervt lief ich zur Garderobe und schmiss meine Schuhe in die Ecke, ehe ich auch meine Jacke auszog und diese weghing. Namjoon musste natürlich plötzlich wieder hinter mir auftauchen.

"Namjoon, ich sterbe nicht", rief ich ihm dann ins Gesicht und erntete deshalb ein Lachen von Mr Kim. Dieser lief nämlich gerade aus der modernen und großen Küche mit seinen Krücken in das Wohnzimmer, weshalb er durch die Eingangshalle musste, in der wir gerade standen.

"Ich mache mir doch nur Sorgen", murrte Namjoon, während er mich von hinten umarmte und seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. "Mach dir lieber über andere Dinge Sorgen, Joon. Ich bin in Ordnung! Aber wenn du dich so um mich sorgst, kannst du mir ja Chips ins Wohnzimmer bringen", grinste ich, weshalb Namjoon schmunzelte und mir danach einen Kuss auf die Wange gab.

Ich lief ins Wohnzimmer, dicht gefolgt von Namjoon, in welchem auch schon Mr Kim und Hyejin saßen. Hyejin war wie an meinem ersten Tag hier auch schon wunderschön hergerichtet, nur trug sie heute eine Prothese an ihrem Arm. Aber ich fand sie ohne schöner, da wirkte sie glücklicher.

"Wieder besser Seokjin?", fragte Mr Kim nach, während ich mich langsam neben ihn auf das Sofa setzte. "Ja, es tut zwar noch ein wenig weh, aber das geht ja wieder weg", antwortete ich ihm. "Das freut mich ja zu hören", kam es von Mr Kim zurück und er lächelte mich an. Namjoon setzte sich nicht zu mir auf das Sofa, sondern er verließ das Wohnzimmer wieder, als er von einer seiner Schwestern gerufen wurde.

"Ich werde dann auch mal gehen", seufzte Mr Kim dann, ehe er aufstand. "Ich muss meine Frau in der Küche ärgern. Wenn ihr mich entschuldigt", lachte er und schnappte sich seine Krücken, ehe er langsam damit aus dem Wohnzimmer humpelte.

"Trotz eines schweren Unfalls fit auf den Beinen", schmunzelte ich, während ich mich auf dem breiten Sofa hinlegte. "So ist Appa halt", kam es ebenfalls schmunzelnd von Hyejin zurück. "Möchtest du den Fernseher angeschaltet haben?" "Nein danke", murmelte ich, "wenn ich fernsehen möchte, kann ich mir ja selber den Fernseher anschalten."

"Aber du bist krank." "Nein, jetzt ja nicht mehr", grinste ich. "Außerdem rennt Namjoon ja schon für mich." "Der ist ja auch komisch", lachte Hyejin zurück. Sie war wirklich unglaublich nett.

"Wieso trägst du jetzt eine Prothese?", fragte ich sie, ohne mir einen Kopf darüber zu machen, ob es sie verletzen könnte.

Sie seufzte einmal laut auf, ehe sie sich im Sofa zurück lehnte. "Heute war mein fester Freund da. Und ich möchte für andere so normal wie möglich aussehen und dafür braucht man halt zwei Arme", erklärte sie mir.

"Aber du bist wunderschön. Du brauchst sowas gar nicht", meinte ich wahrheitsgemäß. "Nimm die Prothese ruhig ab, wenn du sie nicht magst."

"Wirklich? Dich würde das nicht stören?", fragte sie nach.

"Nein. Warum sollte es mich stören? Du kannst da doch nichts für. Wenn du es nicht magst, ist es doch blöd es zu tragen", kam es wahrheitsgemäß von mir.

"Danke", antwortete sie nur. Danach krempelte sie den Ärmel ihres Pullovers hoch, nur um dann ihre Prothese zu lösen und auf dem Tisch abzulegen.

Exchange Student [{NamJin}]Место, где живут истории. Откройте их для себя