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"Ich muss dieses Wochenende leider auf eine Fortbildung, Seokjinnie", seufzte Mom, weshalb ich sie entsetzt anstarrte. "Was?!" Vor Schreck ließ ich fast meinen morgendlichen Kaffee fallen. "Ich muss das ganze Wochenende mit dem da verbringen?!", schrie ich schon fast aus und zeigte dabei auf Namjoon, der gerade zu Mom und mir in die Küche kam.

"Dir auch einen guten Morgen", grummelte er und machte sich auf den Weg zu dem Toaster, um sich ebenfalls ein Frühstück zu machen.

"Ja", seufzte Mom und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. "Mrs Jeon holt euch nachher wieder für den Ausflug ab und ihr werdet auch bei den Jeons übernachten." "Wieso muss ich da pennen?!", protestierte ich natürlich sofort. "Weil ich nicht möchte, dass du Namjoon den Kopf abreißt oder das Haus in Flammen steckst!", antwortete sie mir in einem ebenfalls lauten Ton, weshalb ich einfach aufstand und nach oben ging.

Die ganze Woche lang lernte ich schon mit Namjoon Englisch und trotzdem vertraute mir Mom nicht? Okay, vielleicht hatten wir uns gestern extremst gestritten und ich hatte ihm deshalb mein Buch an den Kopf geworfen, aber seine Stirn hatte nur einen kleinen roten Fleck!

"Seokjin!", rief mir meine Mom noch hinterher, aber ich ignorierte sie gekonnt. Die konnte mich mal!

"Seokjin!", rief sie erneut, aber ich schloss einfach, ohne auf ihre Rufe zu hören, meine Zimmertür hinter mir. Immerhin musste ich mich noch umziehen und meine Zähne putzen, ich musste ja leider zur Schule gehen.

Schwer seufzend machte ich mir eine Zigarette an, während ich meine Bücher in meinen Rucksack stopfte. Entspannt steckte ich mir die Zigarette zwischen meine Lippen und atmete tief ein, nur um danach den Rauch wieder auszublasen. Dabei fing ich an, mir meine Boxershorts auszuziehen, um mir eine frische aus dem Schrank zu holen. Mein Tshirt verschwand ebenfalls von meinem Körper und landete achtlos auf meinem Bett.

Und gerade, als ich mir eine frische Boxershorts aus dem Schrank nehmen wollte, musste jemand, ohne anzuklopfen, in mein Zimmer stürmen. Hektisch schnappte ich mir eine Boxershorts aus dem Schrank und hielt mir diese vor mein bestes Stück, ehe ich mich schnell umdrehte.

Vor mir stand Mom, die Arme verschränkt. "Raus!", fauchte ich und nahm meine Zigarette zwischen meinen Zeige- und Mittelfinger. "Ich möchte reden", antwortete Mom jedoch ruhig und setzte sich dabei auf mein Bett. "Du solltest echt lüften, hier drinnen stinkt es echt bestialisch." "Raus hier, ich bin nackt", versuchte ich es auf die nette Tour. "Und ich bin deine Mutter. Ich habe dich geboren, also habe ich schon alles an dir gesehen."

Genervt fuhr ich mir durch die Haare, darauf bedacht, meine Zigarette nicht auf den Kopf zu drücken. Diese steckte ich mir wieder zwischen die Lippen, während meine andere Hand weiter meinen Schwanz verdeckte.

"Ich drehe mich auch um", seufzte sie endlich und drehte sich tatsächlich von mir weg. Schnell zog ich mir die Boxershorts an und griff nach meiner Schuluniform, die Hose davon zog ich mir ebenfalls über, bevor sich meine Mom auf mein Wort hin umdrehte. Meine Zigarette drückte ich in meinem Aschenbecher auf meinem Schreibtisch aus und griff danach nach meinem Tshirt der Schuluniform.

"So, Seokjin. Jetzt hast du bestimmt Zeit zu reden", setzte Mom erneut zu einem Gespräch an. "Jetzt nicht, wir müssen gleich los zur Schule", brummte ich und steckte mein Handy in meine Hosentasche. "Ihr müsst erst in zwanzig Minuten losfahren. Du hast also zehn Minuten zum reden." Genervt stöhnte ich auf und ließ mich dann neben sie fallen. "Was ist denn so verdammt wichtig?"

"Seokjin", seufzte sie und strich mir, wie früher immer, einige Strähnen aus dem Gesicht, weshalb ich angenehm aufseufzte. "Dein Verhalten verschlimmert sich wieder und ich möchte dir helfen", meinte sie dann, weshalb ich mich ruckartig aufsetzte. "Ich gehe zu keinem Arzt!" "Davon war jetzt gar nicht die Rede. Du sollst einfach öfter mit mir reden, ja? Dann klappt das schon." "Vergiss es. Da verrecke ich lieber!" Damit lief ich an ihr vorbei ins Badezimmer.

Namjoon war wohl schon fertig, da seine Zahnbürste anders im Becher stand als gestern Abend. Also hatte ich nun Zeit. Entspannt putzte ich mir die Zähne und machte mir meine Haare, danach folgte mein morgendlicher Toilettengang. Fertig mit allem ging ich zurück in mein Zimmer und schnappte mir dort alle meine Sachen, ehe ich nach unten ging und mir meine Schuhe anzog.

Als ich aus der Haustür hinaustrat, stand Namjoon schon an dem kleinen Auto und schien zu warten. Auch ihn ignorierte ich und stieg einfach ein, er auf den Beifahrersitz. Ich startete den Motor und fuhr dann in Richtung Schule.

Dort angekommen parkte ich wie immer auf meinem Stammparkplatz und stieg achtlos aus, um schnell in Richtung Schulgebäude zu kommen, was ich auch tat.

Wir durften immer erst beim ersten Klingeln in das Schulgebäude gehen, damit wir davor keinen Müll im Gebäude verteilen konnten. Wer auch immer diese Regel aufgestellt hatte, war auch ein wenig geistig zurückgeblieben. Ich tippte auf Frau Choi.

Deshalb lief ich zu unserem Platz unter dem Baum, an dem auch schon Yoongi neben Hoseok saß. Als sie mich erblickten, begrüßten wir uns wie immer mit unserem Handschlag. Und direkt kamen einige Mädels auf uns zugelaufen.

"Guten Morgen, Seokjin", begrüßte mich die erste von den vier Mädchen, die da vor uns standen. "Morgen", grummelte ich zurück, weshalb sie wie verrückt an zu kichern anfing.

"Dürfen wir uns zu euch setzen?", fragte sie weiter und Hoseok antwortete für mich. "Natürlich meine Süße. Du trägst deine Haare heute anders, oder?" Der konnte wie immer verdammt gut schleimen. Kein Wunder, dass er und Tzuyu schon nach drei Tagen zusammen waren. Was Hoseok sah, bekam er auch. Entweder wegen seines Charmes oder wegen seines Geldes.

Und erneut kicherten die Mädchen vor uns und setzten sich dabei hin. Yoongi blickte nicht einmal von seinem Handy auf, sondern gähnte desinteressiert und nahm einen Schluck von seinem morgendlichen Kaffee. Ich hatte jedoch jemand anderen im Blick.

Die Gruppe der Austauschschüler.

Namjoon unterhielt sich prächtig mit Mark und Jackson, genauso wie Changbin und Felix sich unterhielten. Der Rest war mir egal, ich wollte wissen, wo die ihre Schwachpunkte haben. Denn mit Schwachpunkten 'eliminierte' man seine Gegner schneller, oder?! Zumindest lehrte einem das jedes Videospiel. Und so wie es aussah, hatte ich den ersten gefunden: Felix war schwul.

Exchange Student [{NamJin}]Where stories live. Discover now