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"Folter! Das ist Folter! Willst du mich so dringend loswerden?!", schrie ich Namjoon an, der mich kopfschüttelnd musterte. "Du musst das irgendwann können, stell dich jetzt nicht so an. Jetzt komm", kam es genervt von ihm. "Lass einfach die Leiter los. Ich bin die gesamte Zeit bei dir. Dir passiert nichts", erklärte er erneut, weshalb ich panisch meinen Kopf schüttelte.

"Du kannst schwimmen!"

Nein, konnte ich nicht! Aber Namjoon musste mich ja in ein Schwimmbad zwingen, damit ich es lernte. Es war unheimlich praktisch, ja, aber auch unheimlich peinlich. Immerhin war ich 19 Jahre alt und konnte nicht schwimmen, weil meine Eltern nie die Zeit gefunden hatten, es mir beizubringen.

"Du musst als erstes die Leiter loslassen. Du gehst nicht direkt unter. Das Becken ist nur drei Meter tief", seufzte Namjoon und schwamm zu mir zurück. "Namjoon, nein. Ich kann das nicht!", rief ich zurück. Ich war echt verdammt froh, dass das Schwimmbad recht leer war, sonst wäre es auch noch peinlich geworden.

"Ich habe Angst, verdammte scheiße nochmal!", erklärte ich ihm jetzt zum ersten Mal den Grund, warum ich nicht diese beschissene Leiter loslassen wollte. "Es ist in Ordnung, Jin", kam es lächelnd von Namjoon, als er neben mir ankam. "Ich hatte auch immer eine riesige Angst gehabt, als ich noch nicht schwimmen konnte. Aber wir haben uns gestern doch schon genug damit beschäftigt gehabt. Du weißt, wie du deine Beine und Arme bewegen musst. Und du weißt auch, dass ich dich jederzeit an Land ziehen würde", beruhigte mich Namjoon, weshalb ich zitternd nickte und meine eine Hand von der Leiter löste.

"Schwimm diese kurze Strecke, dann geht die Angst weg", grinste Namjoon und schwamm dann von mir weg. Tief durchatmemd schaute ich mir die Strecke an. Das waren vielleicht fünf Meter, mehr nicht. Das würde ich schaffen.

Zitternd ließ ich also auch mit der zweiten Hand die Leiter los und versuchte zum anderen Beckenrand zu schwimmen. Und tatsächlich blieb ich über Wasser! Vielleicht sah es nicht allzu elegant aus, aber ich schaffte es zum anderen Beckenrand, an dem Namjoon wartete und mich zu sich zog.

"Das war doch großartig! Ich weiß echt nicht, was du die ganze Zeit hattest", grinste er, während ich breit grinste. "Ich hasse es trotzdem", meinte ich, weshalb Namjoon lachte. "Du bist unglaublich, Prinzessin. Los, gleich nochmal", lachte er dann und schwamm erneut zum anderen Beckenrand. Und ich tat es ihm gleich. Lange nicht so schnell und elegant, aber ich kam an. Und Namjoon schwamm wieder weg, ich ihm hinterher.

So verbrachten wir dann unseren kompletten Nachmittag, Namjoon schwamm weg und ich irgendwie hinterher. Und es klappte immer besser!

"Ich kann nicht mehr", jammerte ich dann irgendwann, da meine Arme und Beine zu schmerzen anfingen. "Ich will etwas essen und zurück in unser Zimmer ins Bett", maulte ich, während ich mich am Beckenrand hochstützte und danach dort sitzen blieb. Namjoon kam wieder dazu und blieb vor mir im Wasser. "Lässt sich einrichten. Ich habe nämlich auch Hunger", grinste Namjoon, ehe er sich ebenfalls am Beckenrand aus dem Wasser drückte und danach aufstand, um mir aufzuhelfen.

"Wir duschen im Zimmer gemeinsam, ja?", raunte Namjoon in mein Ohr, weshalb ich nur meine Augen verdrehte. "Verdreh nicht deine Augen, du willst es doch auch", raunte er weiter. Mit einem Grinsen im Gesicht schubste ich ihn deshalb einfach ins Wasser, ehe ich lachend weiterging. Empört tauchte Namjoon deshalb auf. "Seokjin!", rief er laut aus, kletterte jedoch schnell aus dem Becken, weshalb ich schnell durch die Tür zu den Kabinen rannte. Namjoon folgte mir schnell, jedoch ließ er bei unserem Schließlich angekommen von mir ab.

Mit unseren Klamotten aus dem Schließfach verzogen wir uns in zwei Kabinen, da diese doch recht eng für uns zusammen war, und zogen uns an. Sobald das geschehen war, liefen wir auch schon zusammen zurück zu der Lobby und den Fahrstühlen, um zurück zu unserem Zimmer zu kommen. In unserem Flur angekommen liefen wir Hand in Hand zu unserem Zimmer, ehe ich mit unserer Schlüsselkarte die Tür öffnete. Schwungvoll öffnete ich diese, nur um sie keine Sekunde später wieder zuzuknallen.

Exchange Student [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt