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Durch ein Wimmern wurde ich am nächsten morgen geweckt. Müde und murrend drehte ich mich auf die andere Seite. Doch das Wimmern hörte nicht auf, sondern wurde ein wenig lauter, weshalb ich genervt meine Augen aufschlug. Ich war verdammt noch mal unheimlich müde und wollte schlafen!

Als ich jedoch bemerkte, dass Seokjin am wimmern war, setzte ich mich sofort auf, um nach ihm zu schauen. Er lag verkrampft neben mir und hielt sich den Bauch fest, während sein Gesicht in sein Kissen gedrückt war.

Fast schon sofort sprang ich also auf und rannte zu ihm, um vor ihm in die Hocke zu gehen.

"Prinzessin", sprach ich aus, damit Seokjin mich bemerkte. Tatsächlich öffnete er seine Augen ein bisschen, nur um dann wieder zu wimmern.

"Starker Kater?", fragte ich und bekam ein zustimmendes Gemurmel. Passend dazu gluckerte sein Magen unheimlich laut, weshalb er lauter als zuvor aufwimmerte. Fast sofort schlug ich also seine Decke zurück und nahm ihn in meine Arme, bevor ich mit ihm aus meinem Zimmer in Richtung Badezimmer rannte. Ja, ich rannte, denn nach den Geräuschen aus seinem Bauch nach zu urteilen wollte der Alkohol raus. Ich wusste zwar nicht wo raus, aber er musste raus.

Im Badezimmer angekommen knallte ich förmlich die Tür hinter mir zu und zog Seokjin dann vor der Toilette angekommen seine Boxershorts runter, ehe ich ihn auf der offenen Toilette absetzte. Wohl noch rechtzeitig, da sein Mageninhalt sich durch den Darm verabschiedete. Währenddessen musste er husten, weshalb der Alkohol auch aus seinem Mund über ihn lief und somit total über mein Tshirt, welches er anhatte.

Total aufgelöst starrte er mich dann an.

"Alles ist in Ordnung", beruhigte ich ihn, da er vor Überforderung zu weinen begann. "Jin, es ist wirklich alles gut", beruhigte ich ihn weiter. "Entspann dich."

Während ich ruhig auf ihn einsprach, kam Eomma in das Badezimmer herein.

"Zu viel Alkohol, was?", war dann das erste, was sie sagte, ehe sie aus einem unserer Schränke einen Eimer holte. Diesen brachte sie dann zu Seokjin, ehe sie ihm diesen unter den Mund hielt.

"T-Tut mir leid", kam es erschöpft von Seokjin, ehe er sich erneut erbrach. Dieses Mal zum Glück in den Eimer, da auch sein Abendessen von gestern mit hochkam.

"Es ist nicht deine Schuld", kam es dann auch beruhigend von meiner Eomma, während sie Seokjin sanft über die Schultern strich. "Wenn alles draußen ist, ist es wieder gut. Danach legst du dich einfach wieder schlafen, Seokjin. Lass einfach alles raus", sagte Mom weiter, während eine vierte Person den Raum betrat.

Appa.

Und er sah wütend aus.

"Wer knallt hier so früh morgens schon die Türen?! Sag mal: spinnt ihr? Es ist sechs Uhr früh!", schrie er direkt los. Seokjin weinte deshalb nur noch mehr, weshalb ich mich schützend vor ihn stellte. "Ihm geht es nicht gut", bekam ich dann mit fester Stimme heraus, obwohl ich vor Angst förmlich zitterte.

"Das ist mir egal! Er hätte sich nicht betrinken müssen! Jetzt haben wir den Dreck!", brüllte er einfach weiter, wodurch er wahrscheinlich auch noch den Rest der Familie weckte. "Das hast du zu verschulden Namjoon!" Er war richtig in Rage, weshalb ich einfach meine Schultern fallen ließ und auf den Boden starrte. Es brachte doch eh nichts, sich gegen Appa zu behaupten.

"Schau mich an, wenn ich mit dir rede!"

Sofort stellte ich mich gerade hin und spannte mich an. Ich wollte heulen, aber ich durfte nicht. Nicht vor Appa. "Ich habe dich nicht so erzogen! Auch Schwuchteln können sich benehmen! Wenn du nicht hörst, fliegt dein Partner sofort zurück nach Korea und du wirst direkt nach diesen Ferien auf dein College gehen!", schrie er weiter, bis Geongmin zum Glück durch die Tür gerannt kam und Appa von mir wegzog. Trotzdem riss er seine Krücke hoch und traf mich damit so im Gesicht, dass ich zu Boden fiel und so einfach sitzen blieb.

Exchange Student [{NamJin}]Where stories live. Discover now