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"Wie war es bei Jungkook?", fragte mich Junhyeok, als ich von Jungkook zurückkam. "Es hat Spaß gemacht, obwohl wir nur Eis gegessen haben", lachte ich. "Was gibt es gleich zum Mittag?", fragte ich sofort nach. "Erstmal hole ich gleich deine Mom ab. Vielleicht kaufen wir was auf dem Rückweg", zuckte Junhyeok mit den Schultern. "Fauler Sack", murmelte ich, während ich mich in die Küche an den Küchentisch begab.

"Sagt der Richtige", murmelte Junhyeok zurück, ehe er mich mit dem Küchenlappen abwarf. Sofort schnappte ich mir den Lappen und feuerte ihn zurück, weshalb er Junhyeok voll ins Gesicht flog. "Du bist tot!", lachte er und rannte auf mich zu, weshalb ich lachend von meinem Stuhl aufprang und in entgegengesetzte Richtung von ihm rannte.

Jedoch war er ein kleines bisschen schneller, weshalb er mich von hinten packte und erst einmal durchkitzelte. "Hab Erbarmen! Gib mir den Schwabbel-Bonus, weil ich fett bin!", lachte ich, weshalb er mich tatsächlich losließ. Wahrscheinlich aber nur, da es an der Tür geklingelt hatte. "Gehst du?", fragte Junhyeok mich, weshalb ich lächelnd zur Tür ging und diese öffnete.

Vor mir stand der Postbote und hielt mir ein Paket sowie einen Brief hin, weshalb ich beides annahm und auf diesem komischen Unterschriftenteil gefühlt nur zwei Striche schrieb, bevor ich wieder ins Haus ging. "Das war die Post", rief ich zu Junhyeok, bevor ich mit beiden Gegenständen zurück in die Küche lief. "Ein Paket für Mom und ein Brief für mich", murmelte ich, bis mir der Absender des Briefes ins Auge stach.

Namjoon.

Sofort stürmte ich zurück an den Tisch und riss förmlich den Briefumschlag kaputt, um schnell an den Brief zu kommen.

Meine kleine Prinzessin,
ich hatte in den letzten Wochen wirklich kaum die Zeit, auf deine Nachrichten zu antworten. Jedoch habe ich sie mir natürlich alle durchgelesen und mich über jede deiner Wörter unheimlich gefreut, wirklich. Aber ich fand es tatsächlich zu unpersönlich, einfach nur eine kurze Nachricht über mein Handy zu schreiben. Also habe ich mich tatsächlich an meinen Schreibtisch gesetzt, einmal mit dem Arm alles davon heruntergeschmissen, damit ich Platz zum Schreiben hatte.
Ich vermisse dich genauso sehr wie du mich, wenn nicht sogar etwas mehr, da mir auch unsere Freunde unglaublich sehr fehlen. Du natürlich am meisten. Ich liebe dich wirklich Seokjin, aber manchmal bist du einfach nur dumm.

Namjoon.

Verwirrt las ich mir den letzten Satz erneut durch. Wieso war ich dumm? Schrieb man neuerdings so Briefe? Aber wieso schrieb er dann vorher so etwas Nettes? "Hyeok?", fragte ich verwirrt nach Moms festen Freund. "Bin ich dämlich oder was bedeutet das?", zeigte ich ihm den letzten Satz, weshalb er einfach still lächelnd den Brief in meinen Händen undrehte. Da stand noch mehr!

Schau aus der Haustür du Nullchecker!

Sofort sprang ich vom Stuhl auf und stürmte förmlich zur Haustür. Als ich diese aufriss, konnte ich lediglich nur erkennen, wie es draußen stark am regnen war. Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen. "Hier ist ja gar nichts", entfuhr es mir traurig. Ich hatte echt mit einem Paket oder einem weiteren Brief von Namjoon gerechnet, aber irgendwie war nichts davon eingetreten.

"Ich bin nichts?"

Namjoon!

"Joonie!", schrie ich förmlich, ehe ich die Person vor mir förmlich umriss. Namjoon stand hier! Vor meiner Haustür! Und er umarmte mich! Vor Freude weinend drückte ich mich an ihn. Wieso war er hier?

"Du bist echt scheiße", schniefte ich, mir die Augen reibend. "Verkleidest dich als kack Postbote und ich erkenne dich nicht. Hättest du nicht etwas sagen können?!" "Ich dachte du schaust die Leute an, wenn du etwas von ihnen annimmst", lachte er, während er sich die Cappi seiner Uniform abnahm, da er wie ein Postbote aussah. "Wie hast du das mit der Verkleidung hinbekommen?", fragte ich weiter, während ich ihn in das Haus zog. Immerhin war es fürchterlich am Regnen.

"Wochenlange Planung", lächelte er, während er seine Schuhe auszog und die Cappi achtlos auf den Boden fallen ließ. "Außerdem wussten deine Eltern und alle anderen außer du davon", grinste er weiter. Ich jedoch hörte ihm gar nicht mehr weiter zu, sondern riss ihn an mich und drückte ihm meine Lippen fest auf seine. Sofort erwiederte Namjoon diesen Kuss mit viel Gefühl, wodurch er mir klar machte, wie er mich ebenfalls vermisst hatte. Es waren immerhin fast vier Monate, in denen wir uns lediglich über einen Bildschirm sehen konnten.

"Ist die Überraschung gelungen?", fragte er mich, nachdem wir uns gelöst hatten, weshalb ich hektisch nickte. "Gut, dann würde ich mir eben etwas anderes anziehen", grinste er, ehe er sich an mir vorbei in die Küche schob. Ich folgte ihm natürlich sofort, weshalb ich eben noch die Begrüßung zwischen ihm und Junhyeok mitbekam. Zielstrebig lief Namjoon zu dem Paket, welches er mir als Postbote gegeben hatte. Bei diesem angekommen öffnete er es und holte neue Kleidung für sich heraus. Also diente das nur als Vorwand seiner Verkleidung. Echt clever...

"Komm, wir gehen nach oben", grinste Namjoon und packte meine Hand, ehe er mich nach oben zog. Ohne Widerstand folgte ich ihm, weshalb wir schnell in meinem Zimmer standen. Sofort zog Namjoon sich bis auf die Unterhose aus. Und wie ich diesen Anblick vermisst hatte! Verträumt seufzend strich ich ihm sofort über die nackte Brust und küsste ihn danach sanft auf die Wange, was Namjoon zum Lachen brachte.

"Nicht mal mehr in Ruhe umziehen kann man sich", lachte er weiter, während er sich eine Jeans, neue Socken und einen hellblauen Pullover anzog. "Ich möchte dich gerne entführen", ergriff er danach das Wort. "Für mehrere Tage." "Wie lange genau?", fragte ich sofort nach, während ich mit meinem Rucksack zum Kleiderschrank lief, diesen aufriss und erstmal ein paar Klamotten in diesen beförderte. "Erstmal zwei Tage. Wir fahren gleich los und übermorgen bringe ich dich wieder zurück, ja?" "Ja!", antwortete ich hektisch, ehe ich schon ins Badezimmer stürmte und meine Zahnputzsachen sowie meinen Rasierer, mein Shampoo und meine Bürste in meinen Beutel für's Badezimmer schmiss und mit diesem zurückrannte.

"Ich habe es hier echt vermisst", grinste Namjoon, während er auf meinem Bett saß, mein Alpaka in seinen Armen und mein Rucksack vor ihm. "Dann wollen wir mal los, was?", lachte er, weshalb ich zustimmend meinen Rucksack zu Ende packte und diesen danach schulterte. "Los geht's!", rief ich glücklich aus, weshalb Namjoon mit meinem Alpaka im Arm vorlief, ich ihm direkt hinterher.

"Junhyeok", sagte Namjoon, als wir unten ankamen. "Wir sind dann jetzt weg, ja? Liebe Grüße an Ms Kim, in Ordnung?" "Natürlich, viel Spaß euch beiden", grinste der feste Freund meiner Mom, ehe er mich mit einer festen Umarmung verabschiedete. "Bis in zwei Tagen, Jungs", lächelte er noch zum Abschied, ehe wir in das ungemütliche Herbstwetter traten.

"Ich habe ein wenig um die Ecke geparkt", grinste Namjoon und rannte mit mir zu einem teuer aussehenden Auto, in welches wir danach auch einstiegen. Vom Fahrersitz aus legte Namjoon mein Alpaka auf die Rückbank, weshalb ich dasselbe mit meinem Rucksack machte.

"Wem gehört das Auto?", wollte ich wissen, da es nicht nur neu aussah, sondern auch neu roch. "Mietwagen", grinste Namjoon stolz, während wir losfuhren. "Jetzt machen wir uns ein schönes Wochenende."

Exchange Student [{NamJin}]Where stories live. Discover now