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Die zweite Klausurenphase war verdammt anstrengend. Namjoon und ich verbrachten leider kaum noch Zeit miteinander, da wir beide viel Zeit mit Lernen verbringen mussten. Naja, Namjoon eher weniger, aber ich brauchte dafür wahrscheinlich das Doppelte an Zeit dafür.

Nächste Woche wären dafür aber endlich meine lang ersehnten Ferien und danach ging es auch schon auf Klassenfahrt. Ich freute mich tatsächlich ein wenig auf die Klassenfahrt, da Herr Park mir ein paar Programmpunkte erzählt hatte.

Aber wie gesagt, Klausurenphase...

"Endlich ist wenigstens dieser Mist vorbei", jammerte ich, als ich mit Hobi zusammen durch die Flure lief. Heute war Donnerstag und gerade die fünfte Schulstunde, da wir von der ersten Stunde bis gerade eine Klausur in Mathe geschrieben hatten. Naja, von der zweiten Schulstunde und die fünfte nicht ganz durch, aber es war trotzdem anstrengend gewesen.

"Aber du hattest mehr Ahnung als ich dabei", murrte Hoseok, während ich kicherte. "Aber auch nur, weil Namjoon mir so viel erklären konnte", erklärte ich Hobi, während dieser den Kopf leicht schüttelte. "Der Typ ist ja auch verdammt verrückt, Mathe und Physik als Leistungskurs zu haben. Das macht niemand!", jammerte Hoseok dieses mal.

Wir kamen bei meinem Schließfach an, neben dem schon Jimin an seinem stand. Hobi und ich begrüßten diesem deswegen, der auch komplett fertig zu sein schien.

"Das war so schwer", murrte auch Jimin, was ich nur teilweise nachvollziehen konnte. "Ich konnte nicht mal mehr Extremstellen berechnen!" "Aber das ist doch einfach", grinste ich. "Du musst von der Funktion doch einfach die zweite Ableitung aufschreiben und die erste gleich Null setzen. Die Ergebnisse setzt du dann in f von x der zweiten Ableitung und setzt den Wert von der ersten Ableitung bei x in der normalen Funktion ein. Dann-" "Sei jetzt einfach still!", kam es von Hobi und Jimin lachte.

"Ich hoffe einfach, dass mein Ergebnis irgendwie stimmt", lachte Jimin weiter, während Hobi immer noch panisch den Kopf schüttelte.

Ich öffnete endlich mein Schließfach, um meinen Rucksack herauszuholen, als ich plötzlich gerufen wurde. Deshalb drehte ich mich um und wurde von Herrn Park überrascht.

"Hallo Seokjin", begrüßte er mich. "Guten Tag Herr Park", begrüßte ich meinen Lehrer zurück und bekam deshalb ein leichtes Lächeln von ihm. "Könntest du mir bitte einmal folgen? Es ist wichtig." Herr Park klang dabei irgendwie ein wenig unruhig, was mich dezent nervös machte.

"N-Natürlich", murmelte ich nur und schloss dann mein Schließfach, ehe ich mich knapp bei Hoseok und Jimin verabschiedete und Herrn Park folgte. Tatsächlich brachte er mich in unser Sekretariat. Von unserem Sekretariat kam man nämlich auf die Krankenstation, zu welcher Herr Park mich weiter führte.

Er öffnete die Tür zu unserer kleinen Station und führte uns dann hinein. Ich hatte diesen Raum noch nie gemocht. Es sah hier immer wie ein Lazarett drin aus, da wir einfach nur eine Bettreihe links und eine rechts hatten, auf der die Kranken immer kamen. Um die Liegen voneinander zu trennen und ein wenig Privatsphäre zu geben, waren um alle Liegen Vorhänge gezogen, sodass man eine Art Raum hatte, wenn man auf einer dieser Liegen lag.

"Wir sind da", murmelte Herr Park dann und zog einen Vorhang vor einer Liege weg, sodass wir in diesen kleinen 'Raum' hinein konnten.

"Namjoon?!", kam es fragend von mir, als ich diesen auf der Liege liegen sah. Er war kreidebleich im Gesicht und dabei leicht am zittern. Das einzige, was Farbe hatte, waren seine knallroten Augen. Entweder er hatte also etwas geraucht, was er nie machen würde, oder ganz stark geweint, worauf ich eher schließen konnte.

"Was ist passiert?", fragte ich weiter und ließ meinen Rucksack achtlos von meiner Schulter auf den Boden fallen, ehe ich mich auf die Liege zu Namjoon setzte. Namjoon setzte sich zitternd auf und legte sich dann förmlich über mich, damit ich ihn umarmen konnte. Er war aber nicht in der Lage, etwas zu sagen.

Exchange Student [{NamJin}]Where stories live. Discover now