Exchange Student [{NamJin}]

~26~

Mittwoch. Für diese Woche alle Prüfungen endlich durch. Naja, ich hatte auch nur eine am Montag in Physik und heute eine in Mathematik. Das war eigentlich recht einfach. Zumindest für mich.

Seit Montagnachmittag war ich wieder bei den Kims. Es war sehr merkwürdig, keine Frage. Seokjin sah ich nicht mehr in meiner Nähe, obwohl ich ja bei ihm wohnte. Seine Eomma kochte Abends unser Abendessen wie immer, jedoch aßen wir getrennt, damit kein neuer Konflikt entstehen konnte. Meistens aß ich mit Ms Kim, Seokjin aß danach alleine, da er oft noch selber kochen wollte, so meinte es zumindest Ms Kim. Für mich war also so ziemlich alles normal, Seokjin musste sich aber noch stark an diese Situation anpassen. Jedenfalls ging ich nach dem Abendessen meistens in mein Zimmer und hörte Seokjin oft schreien. Meistens schrie er seine Eomma an oder er brüllte einfach wahllos durch das Haus. Sogar nachts passierte es momentan. Deshalb hörte ich auch ziemlich oft Ms Kim weinen. Meistens dann, wenn Seokjin unterwegs oder in seinem Zimmer war. Ich blieb währenddessen immer in meinem Zimmer. Was sollte ich denn auch sonst machen?!

Auch der Weg zur Schule hin oder zurück war anders. Seokjin fuhr selber mit dem Auto zur Schule, während ich erst zu den Jeons lief, da diese mich mitnahmen und auch wieder abholten, damit Seokjin und ich uns nicht mehr sahen. Sogar im Unterricht waren wir getrennt worden. Meistens musste er nach hinten links und ich nach vorne rechts. Die Lehrer wussten von unserem Vorfall und Herr Lee hatte allen erzählt, welche Maßnahmen jetzt bei uns gezogen werden mussten, damit es keine Toten gab.

Ich fand diese Situation mehr als nur scheiße, aber wirklich etwas ändern konnte ich daran ja leider nicht. Ich konnte Seokjin ja schlecht eine Gehirnwäsche verpassen.

Ich schüttelte meinen Kopf und setzte meinen Weg zu meinem Schließfach fort. Immerhin hatte ich die vierstündige Klausur hinter mir und konnte mir nun meinen Rucksack zurückholen.

"Hey, Namjoon", sprach Jimin mich an. Er hatte das Schließfach neben mir, weshalb wir in den Pausen immer gemeinsam unsere Bücher holen konnten. "Hast du jetzt frei?" Ich seufzte. "Nein, leider nicht. Ich habe noch Musik." "Oh schade, ich wollte heute eigentlich mit dir ins Schwimmbad. Mark und ich genießen die letzten warmen Tage dieses Jahres noch. Und ich dachte du willst vielleicht mit..." "Würde ich wirklich gerne, aber ich habe Unterricht", antwortete ich ihm etwas geknickt. Immerhin wäre das bestimmt schön geworden.

"Schade, dann nicht. Kannst du denn am Wochenende? Dann könnten wir vielleicht zu dritt ins Kino?", schlug Jimin eine neue Idee vor. "Ich bin am Wochenende bei den Jeons, aber ich kann mal fragen, ob ich Zeit habe", grinste ich ihn an. Es war wirklich schön, dass ich nach kurzer Zeit schon einen so guten Freund in Jimin gefunden hatte.

"Gut, ich muss dann auch schon los. Meine Mama holt mich gleich ab", verabschiedete sich Jimin von mir und schloss sein Schließfach. "Tschüss Jimin. Viel Spaß im Freibad", verabschiedete ich ihn noch, ehe ich den Rest meiner benötigten Sachen aus meinem Schließfach nahm, dieses dann schloss und mich auf den Weg zur Mensa machte, da ich noch 40 Minuten lang Mittagspause hatte und extrem hungrig war.

Mit meinem gefüllten Tablett machte ich mich dann auf den Weg einen Sitzplatz zu suchen. Heute war es nicht extrem voll, weshalb ich meine Freunde recht schnell an einem Tisch an den Fenstern fand.

"Hey Leute", begrüßte ich Eric, Jackson, Jungkook, Changbin und Felix, ehe ich mein Tablett neben Eric stellte, da dort der letzte freie Platz war. "Hey Namjoon", wurde ich von den Jungs begrüßt, ehe sie ihre Gespräche wieder aufnahmen und gleichzeitig dabei ihr Mittagessen aßen.

Nachdem wir alle fertig waren und unsere Tabletts zur Rückgabe brachten, machten wir uns auf den Weg zu unseren Klassenräumen. Ich hatte mit keinem der anderen zusammen Unterricht, erst morgen bei Frau Choi wieder, weshalb ich mich alleine auf den Weg machte, nachdem ich Felix und Eric zu ihrem Raum begleitet hatte, da dieser nah bei den Musikräumen war.