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Durch etwas warmes und weiches an meinen Lippen wurde ich geweckt. Müde schlug ich meine Augen auf, nur um dann in die von Namjoon zu schauen. Langsam entfernte sich Namjoon von mir und ich grummelte nur, ehe ich mich auf die andere Seite legte.

Von Namjoon vernahm ich deshalb ein raues Lachen, weshalb auch ich lächelte und mich wieder mit dem Gesicht zu ihm drehte. Namjoon lag ebenfalls wieder und lächelte mich an, was ich ihm gleichtat.

"Guten Morgen Jin", hauchte er dann und beugte sich ein Stück nach vorne, um mir einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben. "Du hast Mundgeruch", murmelte ich nur, als er sich wieder entfernte. "Und du riechst nach frischen Rosen oder wie?", lachte er, ehe er sich aufsetzte und streckte.

Dabei hatte ich perfekte Sicht auf seinen durchtrainierten Rücken und verdammt sah der gut aus! Am liebsten würde ich ihn dort überall anfassen. Und mit meinen Finger drüber fahren. Und-

"Warum starrst du mich so an, Jin?", kam es schmunzelnd von Namjoon, weshalb ich knallrot anlief. Er sollte mein Starren nicht mitbekommen...

"Du darfst ruhig schauen, aber warum machst du das?", fragte er erneut, weshalb ich mich ebenfalls aufsetzte und mit meinen Schultern zuckte. "Vielleicht weil du so schön bist?", murmelte ich und spielte dabei mit dem Saum meines Schlafshirts. Namjoon lachte rau auf und beugte sich dann zu mir rüber, um mir einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.

"Du bist unglaublich, Seokjin!"

Und damit stand er auf und lief aus meinem Zimmer. Sobald er nicht mehr sichtbar war, stand auch ich auf und ging zum Fenster, um meine Vorhänge zu öffnen. Ebenfalls öffnete ich mein Fenster, damit etwas frische Luft in diesen stickigen Raum konnte.

Direkt danach begab ich mich nach unten, um etwas zu Essen. Mom müsste entweder noch unten sein, oder sie war schon bei meiner Tante, da diese mit Mom etwas unternehmen wollte. Und ich gönnte es ihr. Sie hatte sich die ganze Zeit, in der es mir nicht gut ging, nur um mich gekümmert und sich selber deshalb hinten angestellt. Und sie sollte endlich alles bekommen, was sie verdiente. Ich hatte sie immerhin so verdammt schlecht behandelt...

Immer noch müde schlurfte ich also die Treppen hinunter in die Küche. Mom saß tatsächlich noch am Küchentisch und trank gerade ihren morgendlichen Kaffee. Um sie zu begrüßen lief ich also zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Guten Morgen Mom", sagte ich zur Begrüßung, während sie sich schnell mit dem Handrücken über ihre Wange fuhr. "Woher weiß ich, dass diese Lippen nicht vorher an irgendeinem Geschlechtsteil waren?!" Überrascht starrte ich meine Mom an. "W-Was meinst du?", fragte ich vorsichtig nach, weshalb sie lachte. "Lass am besten deine Tür nachts nicht offen, wenn du mit Namjoon rummachst, ja?", lachte sie, weshalb ich wahrscheinlich knallrot wurde.

"Seokjinie, es ist alles gut. Ich stehe immer hinter dir, solange du glücklich bist ist mir das mit Namjoon recht. Außerdem passt ihr zusammen", lächelte sie, während sie den letzten Schluck ihres Kaffees nahm und danach aufstand. Die Kaffeetasse stellte sie in die Spüle, ehe sie sich dem Gehen zuwandte. Immerhin wollte sie ja zu Tante Choi fahren.

"Ach ja", meinte sie dann noch, während sie in den Flur lief und ihre Schuhe anzog. "Wehe ihr habt Sex in meiner Küche!" "Mom!" Warum musste sie so verdammt peinlich sein?! Was wäre, wenn Namjoon das hörte?! Mom jedoch lachte nur, ehe sie sich verabschiedete und danach draußen verschwand.

Und ich drehte mich peinlich berührt um, nur um unten am Treppenansatz Namjoon stehen zu sehen. Konnte der Tag noch peinlicher werden?!

"Sie weiß es also", murmelte er und ich nickte mit hochrotem Kopf. "Möchtest du deinen Freunden bescheid sagen?", fragte er dann vorsichtig nach und ich schüttelte sofort mit meinem Kopf. "Die wissen nicht, dass ich schwul bin", murmelte ich und Namjoon nickte verstehend.

"Gut. Dann warten wir, bis du dafür bereit bist, ja?"

Ich nickte nur und lief ihm danach in die Arme. Namjoon schien ein wenig überfordert, weshalb er einfach seine Arme um mich legte. Ich drücke mich einfach an Namjoons nackte Brust und versteckte mein Gesicht dabei in seiner Halsbeuge.

"Ich habe Angst", murmelte ich und drückte mich weiter an ihn. Ich wollte einfach Halt von ihm bekommen, so wie schon des Öfteren von ihm. Namjoon strich mir einfach beruhigend über den Rücken und legte seinen Kopf dabei an meinen heran.

"Sie werden dich nicht hassen", murmelte er dann und küsste mich sanft auf meinen Scheitel. "Deine Freunde werden sich nicht von dir stoßen, Jin. Yoongi ist bisexuell, Jimin und Felix sind schwul. Sie werden dich akzeptieren, sonst hast du immer noch mich, vergiss das niemals, verstanden Jin?!", kam es von ihm und ich nickte.

"Danke Namjoon", hauchte ich dann und er nickte merkbar, da sein Kopf an meinem lag. "Danke."

"Für dich immer, Jin. Aber jetzt zurück zu heute", löste er sich dann von mir. "Was wollen wir beiden machen?"

Für meine Antwort musste ich echt nicht lange überlegen, sondern ich antwortete mit dem, was mir als erstes durch den Kopf schoss.

"Können wir das von gestern Abend weiterführen? Also das Küssen?"

Namjoon lachte fast sofort auf, nickte dann aber stürmisch. Ich hatte schon echt Sorge, dass das wieder so ein peinliches Ding für mich werden würde, stattdessen würde es wieder wunderschön werden.

"Da sage ich nicht nein. Du küsst nämlich weltklasse. Und bei deinem Aussehen sagt doch jeder ja", lachte er dann und drehte sich am Treppenansatz um. "Dann komm jetzt auch!"

Lachend lief ich die Treppe hoch und folgte Namjoon dann in mein Zimmer. Immerhin waren seine Küsse das beste auf der Welt...

Exchange Student [{NamJin}]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt