Exchange Student [{NamJin}]

~66~

P.o.V. Seokjin:

Es war Samstag. Und ich war immer noch krank. Deshalb konnte ich nicht zum Ball gehen, aber Namjoon sollte dorthin. Er wollte nicht, weil ich nicht konnte, aber den Spaß wollte ich ihm nicht nehmen. Das wäre unfair ihm gegenüber.

"Du siehst wunderschön aus", grinste ich dann, als Namjoon in seinem Anzug in unser Wohnzimmer kam. Der Anzug war schlicht in schwarz, aber er stand ihm unheimlich gut. "Du aber auch", antwortete er, weshalb ich lachte. Immerhin saß ich hier in meinem Schlafanzug in einer Wolldecke eingewickelt, meine Haare total fettig und in alle Richtungen abstehend.

"Der Anzug steht dir", murmelte ich dann, weshalb er sich einmal um die eigene Achse drehte, sodass ich ihn einmal komplett bewundern konnte. "Ich wünschte, ich könnte dich da drin den ganzen Abend bestaunen", seufzte ich, ehe ich mich wieder in meine Decke kuschelte, da mir plötzlich kalt wurde.

"Ich kann auch hier bleiben", versuchte Namjoon es erneut, ich lehnte aber sofort ab. "Mom ist ja hier. Du musst mir nachher von allem berichten, ja?" Namjoon nickte, ehe er auf mich zukam und mir einen Kuss auf die Stirn gab. "Wir sehen uns dann heute Nacht", murmelte Namjoon und ich nickte. "Viel Spaß Joonie!"

Namjoon lächelte noch einmal, ehe er den Raum verließ. Kurz darauf hörte ich auch schon die Haustür zufallen, weshalb ich seufzte. Ich hätte so verdammt gerne mit Namjoon getanzt und den Abend gemeinsam verbracht, aber leider musste ich ja krank werden.

"Seokjinnie", wurde ich dann von Mom gerufen. Sie hatte heute Nachtschicht, weshalb sie bis neun Uhr blieb, also noch zwei Stunden. "Brauchst du noch irgendetwas?" Während sie mich das fragte, betrat sie auch schon den Raum.

"Nein danke Mom", hustete ich als Antwort, weshalb sie seufzte. "Ich hole noch einmal das Thermometer, um deine Temperatur zu erfassen. Du musst doch bis Montag gesund werden! Ihr fahrt doch auf Klassenfahrt!", rief sie theatralisch aus, weshalb ich lachte. "Ich bin schon fast wieder gesund!" "Nein, bist du nicht!", rief sie zurück.

Kopfschüttelnd schaute ich wieder auf den Fernseher, in dem gerade ein Film aus dem Fernsehprogramm lief. Wirklich konzentrieren tat ich mich nämlich nicht darauf.

"Mund auf", kam Mom dann und steckte mir das Thermometer unter die Zunge. Sobald dieses gepiept hatte, nahm sie es an sich und seufzte. "38,4. Nicht mehr so hoch wie gestern, aber wenn du bei über 38 Grad morgen Abend liegst, darfst du nicht mit zur Klassenfahrt!" "Ich werde ja schon gesund!", rief ich zurück. "Das hoffe ich auch!" "Ich gehe am besten direkt ins Bett", murmelte ich dann und stand mit meiner Wolldecke auf. Müde und mit schmerzenden Gliedmaßen schaffte ich es dann zu meinem Bett, in welches ich mich erstmal fallen ließ.

Während ich mich hin und her drehte, um eine gemütliche Position zu finden, entdeckte ich eines von Namjoons Tshirts. Und ohne groß zu überlegen schnappte ich es mir und tauschte es gegen den Pullover, den ich trug. Nachdem ich das Tshirt angezogen hatte, wurde ich auch schon direkt von Namjoons Geruch umhüllt. Seufzend zog ich das Tshirt in mein Gesicht und roch erstmal daran. Es roch so verdammt schön... Müde rollte ich mich in meine Bettdecke, ehe ich meine Augen schloss. Mom hatte recht, ich musste schnell wieder gesund werden. Außerdem wollte ich Namjoon ja auch bald wieder richtig anfassen können, ohne ihm direkt ins Gesicht zu niesen oder beim Frieren den Ellbogen ins Gesicht zu schlagen.

Ich war wohl ein wenig eingeschlafen, denn durch das Klingeln meines Handys wurde ich wieder wach. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es um die zwei Uhr nachts war, weshalb ich umso verwirrter war, dass Namjoon mich anrief.

"Joonie?", murmelte ich deshalb verschlafen ins Telefon. "Jin! Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber kannst du deine Mom bitte wecken? Jimin ist gerade auf dem Weg ins Krankenhaus und wir können seine Eltern nicht erreichen!"