41. Kapitel

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Ihr Blick ist so flehend und schmerzvoll.

Malfoy zeigt nichts von Mitleid. Selbst wenn er welches hat, so lässt er es nicht an sich ran und macht immer weiter mit seinen Taten.

Lous Augenlider werden schwer. Ihre Augen schließen sich fast vollkommen. Gerade will sie ihre Hand heben, nicht um es ihm zu sagen, nur um kurz wieder Luft zu bekommen, als Lucius sie loslässt. Er lässt sie die paar Zentimeter, die er sie am Hals hochgehoben hat, fallen.

Lou, die gerade erst wieder neue Luft in ihre Lungen bekommt, kann sich nicht koordinieren. Sie stolpert und fällt ohne sich abstützen zu können.

Kurz bevor sie mit dem Kopf auf dem Boden aufkommt, greift Malfoy schmerzhaft nach ihrem Arm und zieht sie mit Schwung hoch.

Ihr wird schlecht. Sie keucht und hat weiterhin Kopfschmerzen. Lou kann ihm gar nicht in die Augen schauen, ist zu schwach dafür.

Ein Schnaufen von ihm dringt an ihre Ohren, die die Welt nur noch gedämpft wahrnehmen.

„Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Heul nicht rum. Ich war noch gnädig!"

Gnädig? Gnädig? Gnädig? Dieses Wort hallt in ihrem Kopf. Sonst kann sie an nichts Anderes denken. Ihr Hals ist trocken, hat bestimmt Rötungen und bald blaue Flecken.

Er lässt ihren Arm nicht los und zieht sie aus dem Raum. Dabei steigt er mit noch offener Hose über die Scherben, zieht sie in einem stolzen Tempo mit sich.

Lou weiß gar nicht, wie ihr geschieht.

Er zerrt sie durchs halbe Manor, die Treppe hoch. Lou stolpert immer wieder, doch er zieht sie erbarmungslos weiter.

Sie kann noch immer nicht klar denken, hat nur große Angst. Todesangst. In dem Moment wünscht sie sich, sie hätte es im Badezimmer doch getan. Soviel zum Thema, sie wolle versuchen, mit ihm klarzukommen. Wenn er bei einer solchen Sache schon so extrem ausrastet, wird das nie möglich sein. Es liegt einzig und alleine an ihm, nicht an ihr. Er versaut es sich bei ihr mit diesen Handlungen selbst.

Er öffnet eine neue Tür im Gang. Lou bemüht sich, die Augen offen zu halten.

„Wenn du es mir so nicht sagen willst, dann vielleicht damit. Ich hoffe, du wirst Einsicht zeigen.", knurrt er und zieht sie auf ein Bett, das in der Mitte des Raumes steht. Es ist größer als ihr anderes Schlafzimmer, dafür aber relativ kahl eingerichtet. Die Wände sind weiß. Ein Schrank, ein Bett und ein Nachttisch stehen herum. Eine Tür führt zu einem Bad. Weiße Vorhänge versperren die Sicht nach draußen.

„Leg dich gerade hin!", befiehlt er gnadenlos. Sein Tonfall bleibt hart und kalt. Lou, die eh schon vollständig versteift war, versucht sich gerade auf den Rücken zu legen. Dabei reibt ihr Rücken auf dem weißen Lacken. Sie verzieht das Gesicht vor Schmerzen auf den verschiedensten Körperregionen.

Sie liegt dort starr und wagt es nicht mal, den Kopf zu ihm zu drehen. Was hat er jetzt vor? Sie erinnert sich an eine ähnliche Szene wie diese, wo sie sich gefürchtet hat. Hat er nun vor das, von dem sie gedacht hatte, er würde es schon damals tun, nun vor jetzt wirklich umzusetzen?

Lou zittert am ganzen Körper. Sie hört ihren eigenen, noch sehr lauten Atem.

„Du hast vier Tage.", sagt er, während er die Schublade des Nachttisches öffnet. Heraus zieht er ein paar lange, dicke Seile.

Lou schluckt, als sie das angestrengt aus den Augenwinkeln sieht. Wird er sie jetzt fesseln, damit er das tun kann?

Malfoy greift nach ihrem Arm, zieht ihn zu sich und legt ihn an den kalten Bettpfosten. Dieser ragt einige Zentimeter hervor. Darauf befindet sich eine versetzte Abrundung, sodass sie nicht einfach das Seil überstreifen und frei sein könnte.

Er beginnt sie mit einem der Seile daran zu fesseln. Er benutzt verschiedene Methoden. Lou lässt es mit sich machen, ohne sich zu wehren. Sie kann ja eh nichts dagegen tun.

Es tut ein wenig weh, da er es sehr fest macht. Ihr ist klar, das sie da alleine nie mehr loskommen wird.

Als er mit dem Handgelenk fertig ist, geht er auf die andere Seite und macht es auch mit diesem anderen Arm. Lou kneift die Augen zusammen. Es ist sehr unangenehm, so fixiert und bewegungsunfähig gemacht zu werden. Die Panik in ihr baut sich weiter auf.

Schon jetzt spürt sie das Kribbeln in ihren Armen, welches das Einschlafen der Gliedmaßen ankündigt.

Malfoy wiederholt seine Worte, als er mit ihren nackten Füßen fortfährt und es auch dort macht: „In vier Tagen beginnt deine Universität. Bis dahin wirst du hier dran festgebunden bleiben. Und wenn du mir bis zu diesem Tag nicht den Namen des Schlaffschwanzes gesagt hast, wird das auch so bleiben. Ich entziehe dir dann die Genehmigung, dein Studium zu beginnen und zu beenden. Ich nehme dir alles. Kooperiere also besser." Das alles sagt er mit dieser schneidenden Stimme, die die Ernsthaftigkeit seiner Worte untermalt.

Lou schluckt. Das ist eine Katastrophe! Er weiß, wie viel ihr das bedeutet und dass es ihr größter Wunsch ist. Obwohl ihr größter Wunsch eigentlich der ist, frei von Malfoy zu sein. Der Drecksack weiß ganz genau, wie er sie unter Druck setzen kann.

Diese Erpressung ist einfach nur erbärmlich. Jedoch ist sie auch ganz froh, dass er ihr jetzt nichts mehr antun will. Wobei das eigentlich auch noch nicht mal feststeht und noch passieren könnte. Wenn er die Kontrolle verliert, ist niemand mehr sicher.

Nachdem Malfoy auch mit dem zweiten Fußgelenk fertig ist, liegt sie dort vollkommen gefangen und mit gespreizten Beinen. Ungeniert schaut er auf ihre freie Mitte.
Seine Stirnfalte wird, umso länger er darauf schaut, immer tiefer.

Seine Nasenflügel weiten sich. Den Blick wendet er endlich wieder auf ihr Gesicht. „Du kannst froh sein, dass ich nicht in die Versuchung kommen möchte, das da...", er deutet mit einem Finger auf ihre Vagina „... ohne deinen Willen in meinen Besitz zu nehmen. Doch sei vorsichtig und gewarnt. Meine Gnade ist nicht unendlich." Lou atmet erleichtert aus. Er wird ihr also nichts Sexuelles gegen ihren Willen antun.

Mit diesen Worten erhebt er seine Stimme und ruft laut und deutlich: „Flumpi!"

Die kleine Hauselfe appariert sofort zu ihm mit dem typischen Geräusch und weicht erschrocken zurück. Sie schlägt sich vor Schreck die Hand vor den Mund, als sie Lou dort so liegen sieht.

Mit großen, ängstlichen Augen schaut sie zu Malfoy, der sie missbilligend und verachtend betrachtet.

Tränen beginnen aus den großen Augen der Elfe zu kullern.

„Zaubere ihr Klamotten an und hole mir dann meinen Zauberstab. Ich habe ihn verlegt. Trete mir dann heute nicht mehr vor die Augen.", sagt Malfoy noch und dreht sich dann schwungvoll um. Er verschränkt die Hände hinter seinem Rücken und marschiert so aus dem Raum. Während er über die Türschwelle tritt, fügt er noch etwas an Lou hinzu. „Solltest du nachgeben, dann rufe nach mir und entschuldige dich anständig bei mir. Und vor allem: Nenne mir den Namen des Sünders.

Vorher lasse ich dich nicht mehr frei."

Besitz, Liebe, Schmerz, Zweifel - Lucius MalfoyWhere stories live. Discover now