Was für eine Nacht

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Ich wurde wach und kuschelte mich noch mehr an Shu welcher mich in seinen Armen hielt. Er war so schön kühl. Das war perfekt in einer so heißen Nacht. Und die Tatsache, dass er oben ohne war, interessierte mich grade herzlich wenig. Mich interessierte nur eines. Dass er zur Zeit, die beste Abkühlung überhaupt war.
"So kuschelbedürftig kenne ich dich gar nicht."
"Bin ich auch nicht. Du bist nur so schön kühl. Das ist alles."
"Also bin ich deine persönliche, menschliche Klimaanlage?" Sein breites Lächeln konnte ich auf der Stelle raus hören.
Doch auch ich musste breit Lächeln. "Jap."
Seine Arme umfassten mich etwas stärker und drehte sich mit mir so um, dass er auf dem Rücken lag und ich auf ihm. Ich stützte mich mit meinen Armen auf seiner Brust etwas ab und sah ihn mit geweiteten sowie hoch roten Kopf an. "Also, das war jetzt echt fieß."
Shus Lächeln wurde breiter. "Du hast mich als Klimaanlage benutzt."
"Das ist was anderes. Irgendwie." Mit diesen Worten wurde ich noch roter und schaute zur Seite.
"Und in wie fern ist das etwas anderes?" Dieser Blödmann. Er machte das doch mit Absicht.
Ich schaffte es irgendwie seinem Klammergriff zu entkommen um aufzustehen.
"Also ich gehe mich dann mal fertig machen." Mit diesen Worten ging ich aus seinem Zimmer und ging rüber in meins. Dort angekommen sah ich, dass mein Bruder nicht mehr im Bett lag. Also entweder war er noch in meinem angrenzenden Badezimmer, oder er war schon unten in der Küche und bereitete das Essen vor.
Nachdem ich mir meine Klamotten aus meinem Schrank nahm, wurde meine Frage beantwortet. Denn grade kam er aus der Badezimmertür in mein Zimmer während er sich seine noch feuchten Haare mit einem Handtuch trocken rieb. Er schaute auf und sah mich mit einem breiten Lächeln an. "Hi, Sayaka. Ich bin grade fertig geworden. Wenn du willst, kannst du dich jetzt fertig machen."
"Gut, danke." Ich ging mit meinen Klamotten im Gepäck an Akito vorbei in das Badezimmer und schloss die Tür. Anschließend machte ich mich fertig. Ich putzte mir die Zähne, kämmte mir meine Haare und zog mich um. Heute hatte ich mich für ein weißes locker sitzendes Top und eine Schwarze Hotpants entschieden. Ich verließ mein Badezimmer und betrat somit mein Zimmer. Dort ging ich auf meinen Kleiderschrank zu aus welchem ich Sandalen und mein Katana holte. Die Sandalen zog ich direkt an, sowie ich mir das Katana um meine Hüfte befestigte, ehe ich mein Zimmer verließ und auf den Flur trat. Ich ging die Treppe runter in das Wohnzimmer und weiter in die Küche. Dort angekommen sah ich Reiji, wie er grade anfing das Essen vor zu bereiten.
"Hey, Reiji."
Er drehte sich um und sah mich mit seinem monotonen Blick an. "Was ist denn Sayaka?"
"Ist heute etwa diese monatliche Dinnerparty?"
"Korrekt. So ist es."
Ich seufzte und schloss die Augen um sie kurz darauf wieder zu öffnen. "Na, schön." Mit diesen Worten schnappte ich mir einen Apfel aus der Obstschale, welche auf dem Tisch stand und verließ anschließend die Küche wieder. Den Apfel essend kehrte ich in das Wohnzimmer zurück und von dort aus begab ich mich weiter in den Gemeinschaftsraum. Im Gemeinschaftsraum, sah ich wie Akito mit Laito Billard spielte.
Als Akito mich bemerkte richtete er sich auf und strahlte mich an. "Sayaka, hast du Lust mit zu spielen? Wir zwei gegen Laito?"
"Nein, lass mal besser. Ich überlasse euch beiden den Spaß."
"Dein Bruder ist ein wahrer Meister in Billard, Sayaka-chan. Es sieht nicht gut für mich aus."
Mein Bruder lächelte Laito breit an. "Tja, ich kann's eben Laito."
"Akito, bitte sag sowas nicht nochmal. Du hast dich grade fast wie Ayato angehört."
Er sah mich an und kratzte sich lächelnd und verlegen am Hinterkopf. "Ups."
Ich wandte mich mit einem leichten Lächeln, sowie einem Kopfschütteln von den beiden ab und trat hinter das Sofa auf welchem Shu lag. Ich legte meine Arme auf die Sofalehne ab und sah zu ihm hinunter. Er öffnete seine Ozean blauen Augen und schaute zu mir. "Bin ich so interessant?"
"Ja, bist du."
Shus Lächeln wurde breiter und er schloss seine Augen wieder. "Warum setzt du dich nicht zu mir?"
"Du würdest mich mit Sicherheit als Kopfkissen benutzen."
Shu öffnete erneut eines seiner Augen, während er mich ansah. "Ich doch nicht."
"Nein, nur nicht."
Er richtete sich auf und setzte sich hin. "Na komm. Setz dich zu mir."
Ich seufzte und folgte seiner Aufforderung. Grade als ich mich neben ihn setzten wollte packte er mich an meiner Hand und zog mich auf seinen Schoss und mich von hinten umarmte. Das hatte zu Folge, dass ich in etwa so rot wie eine Tomate wurde. Doch nach einer Weile entspannte ich mich und schloss meine Augen.

Nach einer geschlagenen Stunde des Wartens und des Hungerns saßen nun wir alle im Esszimmer und assen.
Diese Monatliche Dinnerparty, war eigentlich der größte Müll überhaupt. Es wurde eh nicht alles gegessen und mehr als die Hälfte weg geschmissen. Total unnötig also.
Die Dinnerparty lief wie auch sonst immer ab. Peinliches Schweigen, während Kanato nach einer Weile auf sein Essen einstach, unangebrachte Bemerkungen Laitos, genervte und aggressive Blicke von Subaru und ein gestresster Reiji, welcher an jedem rum nörgelte. Bis es mir reichte. "Sag mal kannst du nicht mal mit der ewigen nörgelei aufhören Reiji? Es nervt krass. Und indem du an jedem hier etwas aus zu setzten hast, bist du nicht besser als bestimmte andere Personen. Also halt deinen Rand und nerv uns nicht." Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Esszimmer. Ich betrat das Wohnzimmer und setzte mich auf Shus Sofa auf welchem er immer lag und schloss meine Augen. Doch kurz darauf spürte ich ein Gewicht auf meinen Beinen was dazu führte, dass ich meine Augen wieder öffnete. Shu lag auf eben genau dem Sofa auf welchem ich saß. Sein Kopf auf meinen Schoss gebetet. Ich konnte einfach nicht anders als zu lächeln. Shu, meine verpennte und liebevolle Schlaftablette, war der beste Mann auf Erden. Er war immer um mich und mein Wohlergehen besorgt und für mich da. Er war immer an meiner Seite, wenn ich ihn brauchte. Er wusste wann es mir schlecht, einigermaßen gut und absolut super ging. Er war der perfekte Freund und ich fragte mich heute noch, womit ich ihn bloß verdient hatte.
"Worüber denkst du nach, meine kleine Maus?"
"Ich habe mich grade nur gefragt, womit ich dich verdient habe."
Sein Blick wurde noch weicher und sanfter. "Schon wieder das Thema? Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du dir darüber keine Gedanken zu machen brauchst. Ich liebe dich und du mich. Wir sind glücklich zusammen und alleine das zählt."
Er war manchmal ein wahrer Poet. Und das war einer der vielen Gründe warum ich ihn liebte.
"Du hast recht. Entschuldige bitte."
Seine Hand wanderte in meinen Nacken und zog mich zu sich und seinem Gesicht runter. Danach küsste er mich und ich erwiderte sofort.

Später in der Nacht saß ich in einem Sessel und las mit ausdruckslosen Blick den Brief, welchen Subaru mir gegeben hatte und mich nun mit unruhigen sowie besorgten Gesicht musterte. "Und von wem ist der Brief?"
"Von niemand wichtigen." Ich erhob mich aus dem Sessel und ging zum Kamin rüber welcher brannte. Dort schmiss ich den Brief in das Feuer, was zu Folge hatte, dass Subaru mich erschrocken und erstaunt ansah. "Aber Sayaka! Was zum...? Warum?"
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn genau mit dem kalten Blick an, welchen ich schon seit langer Zeit nicht mehr hatte. "Der Brief war bloß von jemanden, der unwichtiger nicht hätte sein können."
"Sayaka..." Subaru sah mich geschockt an und ich wandte mich zu der Treppe welche ich hoch ging und in mein Zimmer verschwand. Dort angekommen knallte ich die Tür zu und schlug gegen die Wand. "VERDAMMT!!! Was denken die zwei sich eigentlich? Denken sie ernsthaft sich nach so vielen Jahren sich einfach wieder melden zu können? So als wäre nie was gewesen?! Pah! Nicht mal in tausend Jahren!" Ihr könnt echt stolz auf euch sein. Ihr habt es geschafft eine für mich schöne Nacht, in eine scheiß Nacht zu verwandeln. Verschwindet doch dahin wo der Pfeffer wächst. Niemand braucht euch. Niemand.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now