Das heißt dann wohl Abschied nehmen

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Kino starrte mich an als wäre ich von den Toten wieder auferstanden. Naja gut, war ich ja auch, aber er wusste ja schon, dass ich zu sowas im Stande war, da ich 'Eva' war.
"Meine Güte, da bin ich endlich wieder wach und dann schaust du mich an als wäre ich eine Außerirdische."
"Kannst du mir das verübeln?"
"Äh, ja. Irgendwie ja schon." Doch trotzdem lächelte ich. Obwohl ich ja schon echt starke Schmerzen in der Brust hatte. Ganz im Ernst, wenn ich den Priester wieder sehen würde, würde er sein blaues Wunder erleben. Niemand ersticht mich und kommt ungeschoren davon. Wäre ja noch schöner. Wo kämen wir denn hin wenn ich das jeder dahergelaufenen Person durchgehen lassen würde? Genau! Nirgendwohin!
Doch bevor ich mich gedanklich weiter aufregen konnte holte mich Kino wieder zurück in die Realität. "Ist das dein Ernst? Du warst erheblich länger tot als du eigentlich durftest. Und das nur wegen so einem dämlichen Gift. Und selbst nachdem du das Gegenmittel bekommen hast, hat es Stunden gedauert."
"Ich weiß. Hab's ja schließlich mitbekommen."
"Na wenigstens bist du wieder wach. Dann kannst du grade mit zu den anderen." Kino wollte grade nach meiner Hand greifen um mich aus meinem Bett zu zerren, doch ich zog meine Hand weg. "Wag dich nicht. Ich habe überall schmerzen. Vor allem in meiner Brust. Also entweder bestellst du alle hierher oder sagst allen selbst bescheid, dass ich wieder wach bin."
"Faul bist du auch nicht oder?"
"Wer wurde Kaltherzig abgestochen und dabei auch noch vergiftet? Du oder ich?"
"Ja, du. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht so zu übertreiben." Dieser Kerl machte mich wahnsinnig. Was für Probleme hatte er bitte?
"Sakamaki Kino! Geh mir nicht auf die Nerven und mach ein einziges Mal das was ich dir sage!"
"Ist ja gut. Meine Fresse." Mit diesen Worten teleportierte er sich entnervt weg und ich seufzte. "Ich hab Hunger." Mein Blick blieb an der Decke kleben, während ich alles andere als glücklich war. "Dann geht Yui also zu ihrem Vater. Extra für mich damit ich dieses Gegenmittel bekommen konnte. Wenn das so ist dann wäre ich lieber eine Leiche geblieben die nie verwest. Es wäre mir lieber geblieben wenn sie hier bleiben würde. Egal was mit mir ist. Yui, was machst du nur für Sachen?" Ich seufzte ein weiteres mal, ehe die Tür auf flog und Yui rein rannte, während die anderen ihr, nicht weniger schnell, folgten.
Sie fiel vor meinem Bett auf die Knie und zog mich irgendwie in eine Umarmung welche ich irgendwie erwiderte, darauf achtend so wenig wie möglich Schmerzen zu bekommen.
"Sayaka, endlich lebst du wieder. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." Die ärmste weinte wie ein Wasserfall. "Es tut mir so leid. Ich habe Vater versprochen mit ihm zu gehen und den Kontakt zu euch abzubrechen, damit er mir das Gegenmittel für dich gibt."
"Yui, bitte beruhige dich. Es ist alles in Ordnung. Shu hat mir davon erzählt als er mich vorhin in meinem 'Traum' besucht hat. Es muss dir nicht leid tun. Ich bin dir wirklich dankbar, dass du extra für mich, sowas auf dich nimmst. Trotzdem wäre es mir lieber wenn du hier bleiben würdest. Mir wäre und ist es dabei vollkommen egal ob ich weiterhin tot bleibe oder nicht."
"Sayaka, du bist meine beste Freundin. Ich bin dazu bereit alles für dich zu tun. Selbst wenn es bedeutet dich nie mehr sehen oder in Kontakt bleiben zu können."
"Ich werde nicht zulassen, dass du gehst. Ich will nicht um sonst gestorben sein und euch somit große Sorgen gemacht haben. Sobald er wieder kommt werde ich nochmal mit ihm reden."
"Sag mal bist du irgendwie dämlich?!"
Ich erschrak mich ordentlich und schaute in Laitos Richtung welcher mich schon etwas wütend ansah, während er weiter sprach. "Hast du denn nichts gelernt?! Bei eurem letzten Gespräch hat er dich einfach mal so erstochen und dabei vergiftet!"
"Laito, beruhige dich erstmal. Ich will doch nur, dass Yui bei uns bleibt."
"Meinst du ich will das nicht? Aber so bringt das nichts! Der Kerl lässt einfach nicht mit sich reden."
"Ich werde ganz bestimmt nicht so einfach aufgeben."
"Leute, es ist schon in Ordnung."
Wir sahen wieder zu Yui, welche Tränen in den Augen hatte. "Mir reicht es zu wissen, dass ich helfen konnte und, dass es dir gut geht. Es ist schon in Ordnung. Ich werde gehen."
Ich richtete mich auf und saß mit höllischen Schmerzen in der Brust im Bett, während ich Yui ansah. "Du weißt doch ganz genau, dass ich das nicht so einfach zulasse. Vor allem nicht, wenn ich noch nicht alles versucht habe. Und das ist noch lange nicht der Fall." Mit diesen Worten versuchte ich aufzustehen, doch sobald ich mein Bett verlassen hatte drohte ich auf den Boden zu fallen. Doch Shu hatte zum Glück gute Reflexe und fing mich auf. Leute ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage, dass mir das echt peinlich war. Seid wann war ich bitte so wackelig auf den Beinen wenn ich vom Tot zurück ins Leben kam? Gut, okay. Das hier war erst das zweite mal, dass ich gestorben und wieder zurück kam, aber trotzdem. Es ging mir hier ums Prinzip. Das war mit Sicherheit nicht so normal.
Aber das musste mir erstmal egal sein. Schließlich bestand die Gefahr, dass meine beste Freundin zurück zu ihrem Vater musste. Und ich wollte unter gar keinen Umständen, dass diese Tatsache eintrat. Also hielt ich mich an Shu fest, welcher mich nach wie vor stützte, während ich zu Yui sah. "Yui, du kannst sagen was du willst. Ich werde mich nicht von meinem Vorhaben abbringen lassen. Du kennst mich und weißt, dass ich alles tun werde damit du hier bleiben kannst."
Yui wollte grade antworten, doch da näherte sich eine Präsenz dieser Villa. Eine Präsenz die wir alle nach wie vor hassten. Abgrundtief. Der Kerl war so nervtötend Penetrant. Aber einen kleinen Vorteil hatte es. So konnte ich jetzt schon mit dem werten Priester reden.
"Shu, kannst du dich bitte mit mir in die Eingangshalle teleportieren?"
"Ja, nur vorher solltest du dir vielleicht noch was anziehen."
Ich schaute an mir runter und tatsächlich war das einzige das ich an meinem Oberkörper hatte ein Verband welches um meine Brust gewickelt war. Doch Yumi hatte schon ein Oberteil von mir in ihrer Hand welches sie mir übergab und Shu half mir es anzuziehen. Danach teleportierte er sich mit mir in die Eingangshalle, während die anderen uns folgten und Richter die Tür öffnete. "Was wollen Sie hier? Ich dachte Sie wollen erst morgen wieder kommen."
"Wissen Sie ich bin ziemlich Sprunghaft was meine Entscheidungen betrifft." Dann sah er zu mir und sein Blick wurde spöttisch. "Wie ich sehe hat das Gegenmittel gewirkt. Dann kannst du ja ohne Bedenken mitkommen Yui."
"Warten Sie. Nicht so schnell Komori-san. Sie sagten mir doch, dass Sie nur das Beste für Yui wollen. Warum also lassen Sie Yui nicht einfach hier? Alles was Sie will ist weiter hier zu leben."
"Fängt das etwa schon wieder an Nanami Sayaka?"
"Ich will einfach nur wissen warum zum Teufel Sie so darauf versessen sind Yui wieder bei sich zu haben."
"Sie ist meine Tochter. Das sollte eigentlich schon Erklärung genug sein."
Ich wollte grade antworten als dieser Mistkerl weiter sprach. "Und ich rate Ihnen, wenn Sie kein weiteres mal ein Messer in Ihrem Herzen haben wollen, lassen Sie mich endlich in Frieden und lassen Yui mit mir gehen. Immerhin hat sie sich selbst dazu entschieden."
"Ja, aber doch nur um mich zu Retten!"
"Sayaka."
Ich sah zu Yui, welche mich mit Tränen in den Augen anschaute. "Es ist schon in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden." Mit diesen Worten umarmte Sie mich, während Seiji den Butler befahl Yuis Koffer zu holen, welche offensichtlich schon gepackt waren. Danach wandte er sich wieder an Yui. "Verabschiede dich von deinen Freunden. Ich warte draußen. Aber mach's schnell." Mit diesen Worten ging er und die Sakamakis, Yumi Akito und ich waren alleine mit Yui, welche uns traurig ansah. "Ich danke euch für alles Leute. Ich hatte die schönste Zeit meines Lebens und ich werde euch nie vergessen. Genauso wenig wie meine Zeit hier."
"Schatz, ich will nicht, dass du gehst."
"Ich will doch auch nicht gehen Ayato, aber es muss sein."
Ayato zog sie in einen tiefen und innigen Kuss, welchen sie sofort erwiderte, ehe sie uns alle zum Abschied nochmal umarmte und ging. Yumi sackte weinend auf den Boden und versteckte ihr Gesicht mit ihren Händen. "Ich will nicht, dass Yui geht! Ich will, dass sie hier bleibt!"
"Liebling, bitte beruhige dich." Doch Subaru konnte soviel auf sie einreden wie er wollte. Yumi konnte sich einfach nicht beruhigen. Laito versuchte unterdessen Ayato zu beruhigen, obwohl er selbst weinte wie nicht mehr ganz klar im Kopf. Richter, welcher auch am liebsten heulen würde, versuchte Christa zu trösten, während Kino sich mit Kanato bemühte, obwohl Kino auch mit seinen Tränen zu kämpfen hatte. Akito hatte auch einige Tränen in den Augen aber versuchte stark zu bleiben, während sich selbst Reiji die Tränen weg blinzeln musste. Und Shu tröstete mich, obwohl auch ihm Tränen über seine Wangen liefen.
War es das nun endgültig? Würden wir Yui nie wieder sehen? Nein. Das würde ich nicht zulassen. Sie würde wieder zu uns zurück kehren. Ich wusste zwar noch nicht wie ich das anstellen sollte, aber sie würde wieder zu uns kommen. Soviel stand fest. Yui würde wieder zu uns zurück kommen. Dafür würde ich sorgen.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt