Für einen Tag Heimat

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Es war verdammt früh am Morgen und ich war mit Yui und Yumi noch kurz in der Stadt auf dem Weg zum Katzen Café.
"Und wann kommst du wieder?"
"Keine Sorge Yumi, morgen bin ich wieder da. Es wird zwar etwas unnötig sein für nur einen Tag in Kyoto zu sein, aber länger kann ich nicht bleiben, weil ich euch sonst vermissen würde, aber ich wollte auch unbedingt mal wieder das Grab meiner Großeltern besuchen."
"Ich habe dir noch nie mein Beileid ausgesprochen. Es ist bestimmt schwer die Eltern und Großeltern mit 8 beziehungsweise 9 Jahren zu verlieren."
"Es war tatsächlich nicht einfach, aber mittlerweile geht es. Danke Yumi."
"Das ist doch selbstverständlich. Wir sind da."
Yui und ich schauten auf und tatsächlich. Ganz oben hing das Schild Katzen Café. War zwar vielleicht jetzt nicht unbedingt kreativ, aber egal.
Wir traten ein und Yui und ich staunten nicht schlecht. Auf den ersten Blick sah es zwar wie ein ganz gewöhnliches Café aus, aber wenn man nach weiter hinten sah, waren da Ställe und Freigehege in denen Hunde, Katzen, Hasen und Meerschweinchen waren. Und die Einrichtung des Katzen Cafés war um ehrlich zu sein auch total niedlich.
Eine junge Frau, welche ich Mitte 30 schätzte kam auf uns zu. "Hallo Yumi, wo hast du denn deinen Freund gelassen?"
Wow, momentan mal. Subaru war auch schon öfter hier gewesen? Yui sowie ich mussten uns Krampfhaft zurück halten um nicht laut los zu lachen. Alleine der Gedanke war schon mehr als witzig.
"Er ist heute mal zu Hause geblieben. Heute wollte ich nur meine zwei besten Freundinnen mitnehmen."
"Oh, entschuldigt bitte. Ich habe euch zuerst gar nicht bemerkt. Ich bin Honoka."
"Nanami Sayaka. Aber bitte sagen sie Sayaka zu mir. Freut mich."
"Ich bin Komori Yui. Nennen Sie mich bitte nur Yui. Freut mich ebenfalls."
"Bitte, sagt 'du' zu mir. Wilkommen im Katzen Café."
"Vielen Dank."
"Danke."
Wir nahmen Platz und bestellten uns alle, nach Yumis Empfehlung eine Schokoladen-Himbeer Torte und dazu einen Kakao der wahnsinnig sahnig und sanft war. Meine Fresse, ich war so süchtig nach dem Zeug. Vor allem in so einer Kombination. Ich würde sowas von öfter hier hin kommen. Das stand fest. Für einen kurzen Augenblick überlegte ich auch Shu mitzunehmen, bis mir wieder einfiel, dass wir zwei ja getrennt waren. Egal, dann musste eben Akito herhalten.
Yui, Yumi und ich unterhielten uns über jede Menge Mädels Themen. Wie toll Kana Nishino war, was die niedlichsten Haustiere der Woche waren und lauter solcher Sachen.
Doch nach einer Stunde schon, musste ich mich verabschieden da Akito mich jede Sekunde abholen könnte. Also stand ich auf, umarmte die zwei noch schnell, ehe ich das Geld auf den Tisch legte und das Café verließ. Und da stand Akito auch schon an sein Auto gelehnt mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Bereit Kyoto heute wieder zu sehen?"
"Gewisser Weise."
Wir beide stiegen ein und Akito fuhr los.
Es dauerte eine ganze Weile bis wir wieder in Kyoto ankamen. Doch als Akito vor unserem Haus hielt sprang ich sofort aus seinem Auto und lief zum nahe gelegenen Friedhof.
"Ich statte den Vampiren im Keller Gewölbe kurz einen Besuch ab!"
"Ist gut! Ich bin bei unseren Großeltern!"
"Ich komme dann gleich nach!"
"Geht klar!" Und mit diesen Worten war ich außer Hörweite.
Ich kam an den Gräbern meiner zwei Großväter und meiner zwei Großmütter an und kniete mich vor diese beiden Gräber hin. "Hallo Oma und Opa. Und auch dir Oma und dir Opa ein Hallo. Ich bin wieder da. Es ist ziemlich lange her. Und in der Zeit ist auch verdammt viel passiert. Könnt ihr euch noch an meinen Freund Shu erinnern? Er hat gestern mit mir Schluss gemacht. Ich habe raus gefunden, dass er mich nur angelogen und betrogen hat. Ich habe ihm nie etwas bedeutet. Er hatte vor mehr als tausend Jahren eine Freundin die auch ein Vampir war, aber gestorben ist. Vor kurzem ist sie als Geist wieder gekommen und ich habe die zwei am See gesehen. Shu hat zuerst noch versucht alles ab zu streiten, hat gestern dann aber doch sein wahres Gesicht gezeigt. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Vor einer ganzen Weile habe ich ein niedliches Mädchen kennen gelernt. Sie hat sich in Subaru verliebt. Um ehrlich zu sein sind die zwei in derselben Klasse. Er hat sie zuerst als nervig empfunden, aber dann nach vielem hin und her, haben die zwei endlich zusammen gefunden. Die zwei sind wirklich süß zusammen." Ich erzählte meinen Großeltern noch vieles mehr. Alles was ich in der Zeit erlebt hatte, seitdem ich wieder bei den Sakamakis war. Und das war eine Menge. Als Akito zu mir kam, war ich schon am beten. Er stellte sich neben mich und legte genauso wie ich die Handflächen aneinander und schloss seine Augen während er den Kopf etwas neigte.
Erst nach einer ganzen Weile öffneten wir wieder unsere Augen und ließen unsere Hände sinken. Ich legte meine Hände in den Schoß und schaute genauso wie mein Bruder auf die Gräber unserer Großeltern.
"Es tut noch immer weh, nicht wahr?"
"Was erwartest du Aki-kun? Sie waren noch immer unsere Großeltern."
"Willkommen in meiner Welt."
"Wie sieht es mit unserem Vampir mit Stimmungsschwankungen aus?"
Nun sah mich Akito mit einem breiten Lächeln an und streckte mir die Hand entgegen. "Komm mit und sieh es dir an."
Ich lächelte ebenfalls und nahm seine Hand. Gemeinsam verließen wir den Friedhof und gingen in den Wald zum Kellergewölbe, welcher nach wie vor zu unserem Grundstück gehörte und liefen an den Zellen vorbei zu einem Vampir mit wahren Stimmungsschwankungen. An seiner Zelle angekommen blieb ich überrascht stehen. "Wow, Sota! Du siehst überraschend gut aus."
Er lachte ehrlich ehe er antwortete. "Ja, danke. Ich habe es endlich geschafft. Ich habe die Kurve bekommen. Das war nicht grade einfach. Um ehrlich zu sein wollte ich ein paar mal aufgeben und mich weiterhin gehen lassen und damit auch ein wahres Mörder-Arschloch von Vampir bleiben, aber dann dachte ich mir, dass sich das hier besser anfühlt."
"Du hast es endlich geschafft. Glückwunsch. Und jetzt besteht auch keine Gefahr mehr, dass du rückfällig wirst. Du kannst wieder zurück in die Freiheit."
"Das war auch mein Gedanke Saya-chan. Schön, dass wir dieselbe Meinung teilen." Mit diesen Worten holte er seinen Schlüsselbund hervor und schloss die Zelle auf. "Willkommen in der Freiheit."
"Danke, Akito-kun und Sayaka-chan." Mit diesen Worten und einem glücklichen und ehrlichen Lächeln verließ er das Kellergewölbe.
Nachdem Akito und ich wieder aus dem Wald draußen waren gingen wir in die Stadt. Wir gingen in ein Café, ich kaufte für Yumi in einem Souvenirs Laden einen niedlichen Schlüsselanhänger aus Plüsch, für Subaru ein Armband, für Reiji Tee, für Ayato eine Tasse mit dem Schriftaufzug I'm better than you, für Laito einen Hut, für Kanato neues Nähgarn um seinen Teddy zu reparieren wann immer es nötig war, für Shu kaufte ich bloß einen Bernstein und für Yui eine Kette mit Infinity Zeichen. Danach gingen Akito und ich noch in das Kino ehe wir nach Hause zurück kehrten.
Ich ging in das Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an, während Akito in der Küche nebenan einen heißen Kakao für uns beide machte. Als er zu mir in das Wohnzimmer kam setzte er sich zu mir auf das Sofa und ich legte meine Beine auf seinen Schoß. Für die meisten von euch kommt es vielleicht merkwürdig vor, aber da wir Geschwister waren, war das vollkommen normal für uns.
"Ich habe vorhin ein Taxi gemietet, dass dich morgen zurück zu den Sakamakis fährt."
"Und wie lange genau willst du hier bleiben?"
"Mal schauen. Aber nicht allzu lange schließlich brauchst du auch noch familiäre Unterstützung was Shu anbelangt."
"Danke, du bist ernsthaft der beste große Bruder den es geben kann."
"Ich weiß."
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile während der Fernseher am laufen war, bis ich irgendwann auf dem Sofa einschlief.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now