Ich kann nicht mehr

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Ich war mit meiner Tochter auf einem Fest und wir kamen grade an einem Schießstand vorbei.
"Mami, Mami, kannst du mir bitte dieses Plüschtier schießen?"
Ich schaute zum Schießstand und sah dort einen süßen kleinen Teddy. Mein Blick wanderte zu meiner Tochter und ich lächelte sie an. "Natürlich meine kleine."
Ich nahm ein Gewehr in die Hand und zielte auf den Teddy, ehe ich den Abzug betätigte. Es gab einen lauten Knall und...vor mir stand meine Tochter die mich aus geweiteten Augen ansah, bevor sie umkippte.
"NEIN!!! Hör endlich auf mit dem Scheiß Karl-Heinz! Was ist dein verdammtes Problem?!"
Ich saß schon, wer weiß wie lange, in diesem Raum in dem es regnete, donnerte und blitzte. Karl-Heinz bombardierte mich schon die ganze Zeit Visionen, oder was das war, die alle ein scheiß Ende hatten. Entweder erschoss ich meine Tochter, tötete die Sakamakis, Mukamis Tsukinamis, Yumi, Kotomi und Akito, oder sonst was. Karl-Heinz' Folter Methoden hatten ein ganz anderes Level, als ich je erwartet hätte. Er konnte mit seinen Folter Methoden jede einzelne Person in wenigen Minuten brechen. Ich hatte zwar einen starken Willen, doch musste ich zugeben, dass auch bald meine Grenze erreicht war und ich bald gebrochen sein würde. Ich wusste nicht wie lange ich es noch aushalten konnte. Warum half mir denn keiner? Akito, Subaru, Shu bitte kommt. Ich brauche euch. Bitte helft mir. Mir egal wer, aber bitte... Ich konnte mich nicht mehr länger zurück halten und fing wieder an zu weinen. Innerhalb kurzer Zeit. Ich hatte in der Zeit in der ich hier eingesperrt war schon so viel Wasser vergossen, dass es ein Wunder war, dass ich jetzt noch weinen konnte. Meine Augen taten mir bereits weh und ich war mir sicher, dass sie gerötet waren. Meine Glieder schmerzten bereits wegen der Kälte. Mir ging es einfach nur beschissen, während ich zusammen gekauert in einer Ecke saß.
"Aber Sayaka, warum weinst du denn? Dir hätte es klar sein müssen, dass du früher oder später leiden wirst. Immerhin hast du dich mehr als nur einmal meinem Willen widersetzt. Und nun hast du auch noch unerlaubter Weise meinem jüngsten Sohn geholfen seine Mutter aus dem Turm zu holen. Dachtest du ernsthaft, du würdest ungeschoren davon kommen? Mach dich nicht lächerlich Sayaka." Obwohl dieser Mistkerl sich in keinster Weise in meiner Nähe aufhielt, konnte ich seine Stimme klar und deutlich hören. Als würde er neben mir stehen. Und seine arroganz sowie seine Worte machten mich bloß noch rasender. "Jetzt halt doch endlich mal deine verfluchte Fresse du feiges Schwein! Was ist eigentlich bei dir falsch gelaufen?!"
Sein scheiß Lachen ertönte und ich wünschte ihm so sehr, dass er daran ersticken und drauf gehen würde.
"Du bist schon ziemlich unterhaltsam Sayaka. Obwohl du schon längst gebrochen sein solltest, versuchst du noch immer die starke zu spielen. Aber ich merke schon, wie deine Fassade beginnt zu bröckeln. Es dauert nicht mehr lange und du wirst mich anflehen dich zu erlösen."
Ich stieß ein bitteres Lachen aus, ehe ich ihm antwortete. "Ich glaube du spinnst wohl! Lieber sterbe ich als dich anzuflehen!"
"Sayaka, ich bitte dich. Merkst du nicht, dass deine Argumentation immer schlechter wird? Gib besser deine Niederlage ein. Sonst wird es nur unnötig peinlich für dich."
"Darauf kannst du lange warten!" Doch er hatte leider recht. Meine Argumentation wurde wirklich immer schlechter. Wenn das so weiter ging würde ich bald nur noch eine leere Hülle sein. Ein Schatten meiner selbst. Ich wusste wirklich nicht wie lange ich das noch aushalten würde.

*Subarus Sicht*

Ich rannte schon unglaublich lange mit Mutter durch den Wald. Verdammt, was war hier los? Sayaka und ich brauchten noch nichtmal so lange zum Schloss hin. Ich würde mich ja gerne teleportieren, doch wusste ich nicht inwieweit das mit Mutters Zustand vereinbar war. Klar, sie war geheilt, doch trotzdem war ihre Heilung noch ziemlich frisch und ich wollte kein Risiko eingehen.
Ich sah total außer Atem und ziemlich besorgt zu meiner Mutter, welche nicht weniger außer Atem war.
"Mutter, brauchst du eine Pause? Soll ich dich tragen?"
"Nein, mein Sohn. Es geht schon. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Laufen wir besser weiter."
"In Ordnung." Ich hätte ihr am liebsten widersprochen und dazu aufgefordert eine kleine Pause zu machen, doch mir war auch bewusst, dass es nichts bringen würde und wir so schnell wie möglich zur Villa kommen mussten. Schließlich war Sayaka noch immer bei meinem Vater und ich war mir sicher, dass sie grade Höllenqualen erleiden musste.

*Subarus Sicht Ende*

Ich war mit meinem Bruder auf einem Ball der Sakamakis. Ich hatte die Brüder schon so viele Jahre nicht mehr gesehen. Würden sie sich über mein Erscheinen freuen? Ich hoffte es.
Ich schaute mich um und stellte fest, dass hier jede Menge wichtige Leute waren. Politiker, Adlige, und, und, und. Und mehr als die Hälfte der hier anwesenden waren mit Sicherheit Vampire. So viel stand fest.
Ich ließ meinen Blick weiter gleiten und fand dann endlich die von mir gesuchte Person. Shu. Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln und ich schlängelte mich durch die Leute auf dem Weg zu meinem Freund.
Ich blieb vor ihm stehen und mein Lächeln wurde eine Spur breiter. "Hi, Shu."
Er öffnete seine Augen, welche er grade noch geschlossen hatte, und sah mich fragend sowie verwirrt an. "Kennen wir uns?"
Ich lachte etwas und sah dann wieder zu ihm. "Sehr witzig. Ich bin es. Sayaka."
"Sayaka? Noch nie von diesem Namen gehört."
"Komm schon Shu. Hör schon auf. Sonst denke ich am Ende wirklich noch, du hättest mich vergessen." Mit einem mal wurden meine Augen groß und ich machte mir Sorgen. "Oder kannst du dich tatsächlich nicht mehr an mich erinnern?"
Er schüttelte kurz den Kopf, ehe er antwortete. "Nope."
Ich schaute auf den Boden und versuchte nicht zu weinen. "Ich verstehe. Tut mir leid, dich belästigt zu haben." Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief weg.
"Autsch, das hat weh getan. Sag mir Sayaka, was ist schlimmer? Das eigene Kind zu erschießen, oder von der großen Liebe vergessen zu werden?"
"Du hast doch wohl einen Knall! Shu würde mich nie vergessen! Nicht mal in tausend Jahren! Das weißt du auch selbst!"
"Ach ja, dieses unerschütterliche Vertrauen. Tief in dir drin trägst du doch die Sorge, dass er dich vergisst. Mach dir nichts vor und sei ehrlich zu dir selbst."
"Macht es dir Spaß?! Andere zu manipulieren und ihnen Angst zu machen?! Du tust zwar einen auf toll, großartig und unschlagbar! Du hälst dich für den besten überhaupt, aber alles was du bist ist ein feiges Schwein! Wenn du wirklich so toll und mutig bist, wie du es immer vorgibst zu sein, dann würdest du verdammt nochmal vor mir stehen!"
"Und damit meine Zeit vergeuden? Nein, danke. Ich habe besseres zu tun. An deiner Stelle würde ich mir mal mehr Gedanken über dein Kind machen. Es interessiert mich zwar in keinster Weise was mit diesem Kind geschieht, aber trotzdem solltest du dich besser nicht so aufregen, wenn dir an deiner Missgeburt etwas liegt. Stress tut vor allem Menschlichen Kindern nicht wirklich gut."
"Du bist doch Schuld an dem ganzen Mist hier!"
"Ich bin Schuld? Das ist ja interessant. Soweit ich mich erinnern kann bist doch du hierher gekommen um Christa aus diesem Turm zu befreien. Wenn du nicht auf diese Idee gekommen wärst müsste dein Kind jetzt auch nicht leiden."
Und, bevor ich etwas erwidern konnte, bombardierte er mich mit der nächsten Vision.

*Subarus Sicht*

Ich stürmte mit meiner Mutter in das Wohnzimmer und rief alle zusammen. "Hey! Leute, kommt mal alle her!"
In Sekundenschnelle waren alle im Wohnzimmer und Yumi rannte auf mich zu. "Suba-kun, du bist wieder da! Aber wo ist Sayaka?"
"Das wollte ich auch grade fragen."
Ich sah von Yumi zu Akito und mein schlechtes Gewissen wurde immer größer. "Karl-Heinz hat uns erwischt. Sayaka wollte, dass ich mit meiner Mutter alleine verschwinde. Sie wollte sich noch um ihn kümmern."
"Heißt das sie ist jetzt bei diesem Irren und er stellt sonst was mit ihr an?!"
Ich sah zu Shu und nickte. "Ja, leider. Ich befürchte er hat sie irgendwie gefangen genommen und quält sie jetzt."
"Alles klar, dann weiß ich ja was zu tun ist."
Ich schaute Akito fragend an. "Was hast du vor?"
"Na was wohl? Meine kleine Schwester retten. Shu kommst du mit?"
"Natürlich!"
Und ehe ich noch etwas sagen konnte waren die zwei schon verschwunden.

*Subarus Sicht Ende*

Ich befand mich in einem tiefen, dunklen und schwarzen Loch. Bildlich gesprochen. Ich fühlte nichts mehr. Weder körperlich, noch sonst irgendwie. Karl-Heinz hatte es geschafft. Er hatte mich gebrochen. Ich starrte mit leeren und ausdruckslosen Blick die gegenüberliegende Wand an, während es noch immer wie verrückt Gewitterte. Doch das war mir inzwischen auch egal. Mir war es völlig gleichgültig, dass ich immer nasser wurde und es dazu Blitzte und donnerte. Sollte es doch passieren. Ich bekam sowieso nichts mehr mit. Ich hatte nur noch einen Gedanken, welcher mich verfolgte. Warum habt ihr mich alleine gelassen? Bitte. Rettet mich. Ich brauche euch.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now