Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1

Weshalb?

Ich saß, mit einer Wasserflasche, auf dem Boden und machte wie jeder andere auch eine kleine Pause. Ja, ich weiß, es ist nicht die beste Idee, jetzt im Herbst, wenn sie Temperaturen rapide sanken auf dem Boden zu sitzen. Aber was sollte ich machen? Hier im Garten gab es ja keine Sitzmöglichkeiten. Also saß ich hier auf dem Boden und lief Gefahr mir eine Blasenentzündung zu holen. Und Leute, ich freute mich bereits auf den Moment an welchem ich krasse Schmerzen hatte und alle 5 Minuten auf die Toilette rannte. Sarkasmus lässt grüßen. Nein, aber ehrlich. Ich musste einfach mal eine Weile sitzen und wenn es auf dem Boden war. Das war mir in diesem Moment so scheiß egal.
Wir waren heute mit dem Wintergarten ordentlich voran gekommen und hatten einiges geschafft, aber trotzdem hatten wir noch sehr viel mehr zu tun. Und der Gedanke daran war weniger cool. Ich seufzte und lehnte mich etwas gegen die zusammen gehämmerten Bretter, ehe ich durch Zufall nach rechts schaute. Dort sah ich wie Azusa sich mit einem seiner Messer schneiden wollte. Ich stöhnte etwas genervt auf und rappelte mich auf um zu ihm zu gehen und ihm im nächsten Moment das Messer, nicht grade sanft, aus der Hand zu reißen. Das hatte zu Folge, dass er verwirrt auf schaute und zu mir sah. "Eva..."
"Wie oft denn noch, Azusa? Hör auf dich selbst zu verletzen."
"Eva...magst du...mich nicht? Hasst...du mich?"
"So ein Quatsch. Das weißt du aber auch selbst. Deine Brüder, Yui, Yumi Akito und ich haben dich alle gern. Und grade weil wir dich mögen wollen wir nicht, dass du dich selbst verletzt. Ich weiß ja, dass es mit deiner Vergangenheit zusammen hängt, aber es ist nicht gut, sich selbst zu verletzen oder von anderen verletzt zu werden."
"Das...weiß ich. Aber ich...kann nicht anders. Ich...muss...es machen."
"Hör mal, ich kann dich ja ein Stück weit verstehen, aber meinst du nicht es wäre besser und vor allem gesünder den Drang dich selbst zu verletzen etwas zu kontrollieren? Ich verlange ja gar nicht, dass du komplett damit aufhörst, aber fahr einen Gang runter. Bitte."
"In Ordnung. Ich...versuch's."
Auf meinem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. "Vielen Dank Azusa. Aber mal was anderes. Isst du jetzt mehr? Bitte sag 'ja'. Ich weiß, du bist ein Vampir. Naja besser gesagt Halbvampir, aber ich bin mir sicher, dass es selbst für Vampire, für die es normal ist jeden Tag zu Essen, es nicht sonderlich gut ist zu wenig zu essen."
"Nein,...es geht...schon. Du brauchst...dir keine Sorgen...zu machen."
"Sicher? Kou nimmt dir auch nichts ab?"
Er schüttelte sehr langsam den Kopf. "Er nimmt sich...nur das,...was er essen...möchte. Er leiht...es sich von mir."
"Hab ich's doch gewusst. Er klaut dir dein Essen. Azusa, das geht so nicht weiter. Yuma kann nicht immer darauf achten, dass du genug isst. Du musst lernen dich durch zu setzen."
Er schaute mich an, als würde er keine Ahnung haben wovon ich redete, während ich überlegte wie ich ihm jetzt auf die schnelle beibringen könnte sein Essen zu verteidigen. Das war gar nicht so einfach. Doch schon im nächsten Moment kamen Akito und Yui mit Onigiris an. "Leute, es gibt leckere Onigiris! Die einen sind mit Thunfisch gefüllt, andere mit Hähnchen und ein paar andere haben eine leckere Überraschung als Füllung!"
"Perfekt! Komm Azusa!" Ich nahm ihn an der Hand und rannte mit ihm zu Akito und Yui, welche die Onigiris auf Papptellern austeilten. Ich nahm mir einen Teller für mich und einen für Azusa, ehe ich mich zu ihm wandte. "Okay, ich gebe dir jetzt mal einen Crashkurs darin wie du dein Essen vor Kou beschützt. Wenn er sich was von deinem Teller klauen will, schlägst du ihm einfach fest auf die Hand. Ich mach's dir mal vor. Versuch mir ein Onigiri vom Teller zu klauen."
"Okay." Er streckte die Hand nach einem Onigiri von mir aus und wollte sich einen nehmen. Doch ehe er einen zu greifen bekam schlug ich ihm kräftig auf die Hand und er zog seine Hand automatisch zurück.
"Und jetzt versuchst du es mal." Ich streckte jetzt meine Hand nach seinen Onigiris aus und er schlug mir verdammt fest auf die Hand. Ich zog sie zurück und schüttelte sie vor Schmerzen. "Au! Wer hätte gedacht, dass du so eine Kraft in den Fingern hast? Das hat echt weh getan." Ich hob den Blick von meinen Fingern und lächelte Azusa glücklich an. "Das war echt super. Genau das musst du machen wenn Kou dir dein Essen wegnehmen will."
"Aber sagtest...du nicht...es...wäre schlecht...sich selbst...und andere zu...verletzen?"
"Im Grunde stimmt das auch. Aber hier geht es um's Essen. Außerdem schlägst du ihn ja nur auf die Hand. Dann geht das in Ordnung."
"Achso. Na, wenn das...so ist...dann mache...ich das so."
Mein Lächeln wurde breiter und ich biss von meinem Onigiri ab.

Nachdem wir alle gegessen hatten machten wir mit der Arbeit weiter. Und obwohl wir hart und fleißig arbeiteten schienen wir kein Stück weiter zu kommen. Und zum ersten Mal fiel mir so richtig auf wie verdammt groß dieser fucking Garten doch war. Ich hörte kurz auf die Bretter zusammen zu hämmern und fuhr mir mit meinem Arm über meine verschwitzte Stirn. "Alter Schwedel. Leck mich doch am Arsch."
Azusa, welcher die 4 Meter langen Bretter in der Mitte durchsägte hielt inne und sah mich besorgt an. "Eva, ist alles...in Ordnung?"
"Ja, es passt schon. Ich bin nur etwas erledigt. Wieso muss dieser Garten auch nur so scheiße groß sein?" Ich ließ mich auf den Boden fallen und nahm einen Schluck Wasser.
"Meinst du...es ist eine gute...Idee auf...dem Boden...zu sitzen? Schließlich ist es..kalt und du...könntest dich...erkälten."
Ich sah zu Azusa hoch und lächelte ihn beruhigend an. "Keine Sorge Azusa. Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber so schnell erkälte ich mich schon nicht. Das einzige was ich morgen haben werde ist Muskelkater." Ich stellte die Flasche wieder auf den Boden und rappelte mich auf, ehe ich mir das nächste Brett nahm und es fest hämmerte. Jap, es stand fest. Morgen würde ich ohne jeden Zweifel spüren was ich heute gemacht hatte. Genauso wie die folgenden Nächte. Aber im Ernst? Ich machte es gerne. Schließlich ging es hier um Subarus Rosen und wie es schon allen bekannt ist, war es für mich selbstverständlich meinen Freunden zu helfen.