Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1

Es ist nun noch schlimmer geworden

Seitdem Shu und ich gestern diesen Streit hatten und er mit mir Schluss machte, war nun rein gar nichts mehr so wie es war. Wir gingen uns permanent aus dem Weg. So gut es eben ging. Wir lebten ja schließlich noch immer im selben Haus. Und das bedeutete, dass wir uns zwangsläufig über den Weg liefen.
Zurzeit saßen alle im Esszimmer. Doch ich saß nicht wie gewöhnlich zwischen Subaru und Shu, sondern gequetscht zwischen Laito und Ayato, was normal Akitos Platz war. Mir zu Liebe hatte mein Bruder sich dazu bereit erklärt mit mir den Platz zu tauschen.
Im Esszimmer herrschte wie immer Stille mit dem einzigen Unterschied, dass das Schweigen diesmal eisig war.
Nur ein paar versuchten Krampfhaft ein Gespräch aufzubauen, da diese eisige Stille sau unangenehm für sie war. Wirklich, von der lauten und bunten sowie fröhlichen Atmosphäre war nun nichts mehr zu spüren. Und das alles nur aus dem Hauptgrund, weil Shu und ich eine verdammt unglückliche Trennung hatten.
"Wusstet ihr schon, dass ich zu einem Interview von 'Jinsei no man'naka ni' eingeladen wurde? Das soll in circa 2 Wochen statt finden. Die wollen mich da unter anderem über mein Album befragen."
Mein Blick ging zu Akito. "Ist das nicht dieser Nachrichtensender?"
"Genau, ihr glaubt gar nicht wie überrascht ich war, als die mich angerufen haben."
"Glückwunsch Akito, das freut mich für dich."
"Danke Saya-chan."
"Wenigstens einer aus ihrer Familie bringt es zu etwas."
Nun schaute ich finster zu Shu. "Sagt grade der richtige. Wer liegt die Liebe lange Nacht nur irgendwo rum und pennt? Und schwänzt dazu noch wer weiß wie lange den Unterricht?"
"Und wer hat einfach so die Schule abgebrochen, nur weil sie gemobbt wurde?"
"Sayaka-chan wurde gemobbt? Seit wann das denn?"
"Klappe Laito! Und was dich angeht Shu, wurde ich in der neunten Klasse schon längst nicht mehr gemobbt, falls es dir entfallen sein sollte! Ich habe nur die Schule abgebrochen, weil ich mich einzig und alleine auf meine Karriere als Vampir Exorcistin konzentrieren wollte!"
"Und was hast du bis dahin erreicht?! Nichts! Seitdem du von der Regierung der Vampir Abteilung unabhängig bist bekommst du kaum Aufträge! Das zeigt doch, dass du alleine nichts auf die Kette bekommst!"
Nun reichte es mir. Meine Hände knallten auf die Tischplatte während ich von meinem Stuhl auf sprang und Shu sau wütend an funkelte. "SAG DAS NOCHMAL! DU SOLLTEST DICH GLÜCKLICH SCHÄTZEN, DASS ICH KAUM AUFTRÄGE HABE! DENN WENN ICH KEIN EINZIGES MAL MEHR HIER WÄRE WÜRDET IHR WER WEISS WIE OFT IN DER SCHEISSE SITZEN. ES HAT SCHON DAMALS MIT DEN SCHÖPFERN ANGEFANGEN! ALS SIE YUI HOLEN WOLLTEN WAR NIEMAND VON EUCH IN DER LAGE DAZU SIE ZU BESCHÜTZEN! UND HEUTE IST ES NOCH IMMER SO! OHNE MICH WÄRT IHR VERLOREN!"
"Wenn du nicht hier aufgetaucht wärst, hätten wir möglicherweise gar nicht erst so viele Probleme! Die sind erst dann aufgekommen, als du vor unserer verfickten Haustür gestanden hast! Du bist daran Schuld, dass wir ein Problem nach dem anderen haben!"
Nun stiegen mir doch die Tränen in die Augen doch ich blieb trotzdem stark. Ich würde Shu nicht zeigen wie sehr er mich damit verletzt hatte. "Wenn das so ist, wenn du das wirklich so siehst, dann kann ich auch gleich wieder zurück nach Kyoto! DANN MUSS ICH WENIGSTENS NICHT MEHR DEIN GESICHT ERTRAGEN!" Mit diesen Worten verließ ich mein Platz, doch blieb vor der Tür noch kurz stehen. "Eure Bentos sind in der Küche und fertig." Und somit lief ich aus dem Esszimmer in das Wohnzimmer und von dort aus rannte ich mit Tränen in den Augen die Treppe hoch in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich auf mein Bett und weinte mich aus. Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Ich richtete mich auf und wischte mir die Tränen weg. "Wer ist da?"
"Sayaka, ich bin es, Yui. Darf ich rein?"
"Klar, nur zu."
Die Tür öffnete sich und Yui trat ein, welche auf mich zukam und sich neben mich auf das Bett setzte. "Hast du wirklich vor wieder nach Kyoto zurück zu kehren?"
"Ich weiß es nicht. Irgendwann muss ich auf jeden Fall wieder zurück. Alleine aus dem Grund, weil Kyoto noch immer mein richtiger Wohnort ist. Aber in dem Kellergewölbe im Wald, was eigentlich noch immer zu unserem Grundstück gehört sind auch die ein, oder anderen Vampire eingesperrt. Und wer weiß, was die machen, wenn man nicht hin und wieder nach ihnen sieht. Die sind eigentlich schon wieder viel zu lange alleine. Auf der anderen Seite, will ich aber auch noch eine lange Zeit bei euch bleiben. Einfach um Zeit mit dir, Yumi und Subaru zu verbringen. Und auch um die Mukamis weiterhin zu nerven und zur Weißglut zu treiben." Bei dem Gedanken Yuma immer fast ausrasten zu sehen schlich sich mir ein kleines leichtes Lächeln auf mein Gesicht.
"Hör mal Sayaka, das ist bestimmt schwer zu glauben, aber ich bin mir sicher, dass es Shu-san eigentlich gar nicht so meint. Ich bin mir sicher, dass er tief in sich drin es bereits bereut so mit dir gesprochen zu haben."
Ich sah sie ungläubig und mit hoch gezogener Augenbraue an, ehe ich antwortete. "Du hast Recht, es ist wirklich verdammt schwer zu glauben. Du hättest ihn gestern sehen müssen, als er mit mir Schluss gemacht hat. Er hat mich richtig kalt und ohne irgendwelche Emotionen angesehen. Als würde er mich gar nicht kennen, oder kennen wollen."
"Das tut mir leid Sayaka. Ich wünschte ich könnte etwas sagen, dass wenigstens etwas gegen die Schmerzen hilft."
"Ist schon gut. Alleine, dass du für mich da bist reicht schon. Vielen Dank."
"Das ist doch selbstverständlich. Schließlich bist du meine beste Freundin."
Wir umarmten uns und für diesen kurzen Moment waren alle Schmerzen vergessen.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Kanatos Stimme ertönte. "Es ist Zeit für die Schule!"
"Wir kommen gleich."
Wir hörten Schritte, welche sich die Treppe runter bewegten und ich sah wieder Yui an. "Also dann, gehen wir mal."
Mit einem zustimmenden Nicken von Yui standen wir beide auf und verließen mein Zimmer. Wir gingen die Treppe runter und kamen im Wohnzimmer an. Dort kam mir auch schon ein wütender Shu mit seiner Bentobox entgegen. "Ist das dein scheiß Ernst? Hast du heute vielleicht vergessen, dass ich süßes hasse?"
Jap, ich hatte in Shus Bentobox ausschließlich nur süßes rein gestopft.
"Sorry, ich dachte das würde wenigstens etwas helfen, da du zur Zeit doch nur noch so sauer bist."
Shus Blick wurde noch finsterer und er wandte sich um ging entnervt weg und drückte Kanato im vorbei gehen seine Bentobox in die Hand, welche er mit einem leuchten in den Augen annahm. Wenigstens einer freute sich.
Ich seufzte und wandte mich an Reiji. "Ich glaube ich bleibe diesmal hier und begleite euch nicht zur Schule."
Shu welcher weiter hinten im Wohnzimmer stand seufzte erleichtert auf. "Endlich. Zum ersten Mal in ihrem Leben sagt sie etwas sinnvolles."
Ich warf Shu kurz einen finsteren Blick zu ehe ich wieder zu Reiji sah, welcher antwortete. "Na gut. Da ich keine Lust auf unnötige Streitereien habe, werde ich mal ein Auge zudrücken."
"Danke."
"Wäre das jetzt geklärt? Wenn ja würde ich gerne los fahren!"
Reiji sah verwundert zu Shu, da ein solcher Satz ziemlich ungewöhnlich von ihm war. Doch dann nickte er und alle gingen in die Eingangshalle während ich zurück in mein Zimmer kehrte um meine Koffer zu packen. Ich wollte zwar nicht jetzt direkt nach Kyoto, doch irgendwas sagte mir, dass es für mich los gehen würde sobald der Tag anbrach.