Das dürfte ziemlich schwer werden

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*Akitos Sicht*

Bis vor einigen Minuten hatte Sayaka mit Reijis Hilfe, Kino theoritsch beigebracht wie man sich in der Öffentlichkeit verhielt und wie man Menschen gegenüber trat und noch ein paar praktische Übungen dazu gemacht. Doch leider war Kino nicht dazu im Stande das ihm beigebrachte, in den Übungen umzusetzen. Das hatte zu Folge, dass meine Saya-chan einen halben Nervenzusammenbruch erlitt und Reiji sich sehr stark bemühen musste nicht die Fassung zu verlieren.
Nun war ich mit Kino in der Stadt und redete einfach ein wenig mit ihm. Das war auch eine gute Möglichkeit ihm eine Einführung in das neue Leben zu geben.
"Ich verstehe einfach nicht wofür ich den ganzen Mist brauche."
"Ganz einfach Kino. Du hast bisher das Leben eines Prinzen geführt, der dachte er könnte über andere bestimmen und ihnen Befehle geben. Du dachtest es wäre natürlich, dass Menschen etwas für dich tun und wenn sie es nicht machen, oder sich dir in den Weg stellen hast du sie ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht. Und vor allem jetzt, da du ein neues Leben angefangen hast, musst du lernen, dass das nicht so einfach geht. Denn ein neues Leben anzufangen heißt auch mit Menschen in Kontakt zu treten und die Gefühle und Empfindungen anderer nachzuvollziehen. Oder es wenigstens zu versuchen. Du musst verstehen können, dass jeder einzelne sein eigenes Recht hat und man nicht nur nach eigenem Willen handeln kann, sondern auch mal auf andere achten muss."
"Wie langweilig ist bitte das neue Leben?"
"Nur weil man auf seine Mitmenschen achtet heißt das nicht direkt, dass das langweilig ist. Man kann auch so jede Menge Spaß haben."
"Ach ja, und wie zum Beispiel?"
"Das kann schon dabei anfangen wenn du Menschen nach dem Weg zum Bahnhof fragst. Denn dann kann dich dieser jemand zum Bahnhof begleiten und ihr kommt in ein nettes Gespräch. Versuch's doch direkt mal bei dem Mädchen da."
Kino sah zu dem Mädchen auf welches ich zeigte und er seufzte ehe er zu mir schaute. "Ist das dein Ernst?"
Doch ich strahlte ihn bloß mit einem breiten Lächeln an. "Ja, mein völliger Ernst."
Er stöhnte entnervt und bewegte sich mit mir auf das Mädchen zu.
"Hey, du da!"
Das Mädchen drehte sich zu uns um und sah uns, besonders Kino etwas verwundert an. "Huh, meinst du mich?"
"Wen denn sonst? Sag mir sofort wo der Bahnhof ist, oder ich..."
Ich hielt Kino sofort den Mund zu und lächelte das Mädchen entschuldigend an. "Tut mir leid. Er kennt sich nicht im Umgang mit anderen aus. Da er eine kleine Verhaltensstörung im Umgang mit anderen hat, oder hatte, ist er sein ganzes Leben lang nur zu Hause geblieben. Das hier ist das erste Mal, dass er mit anderen Menschen als seiner Familie redet und draußen unterwegs ist. Tut mir echt Leid."
"Ach, ähm...überhaupt kein Problem. Ja, also der Bahnhof. Ihr müsst nur dieser Straße hier folgen und auf den Marktplatz abbiegen. Und dann seht ihr auch eigentlich schon den Bahnhof."
Mein Lächeln wurde zu einem breiten strahlen. "Super, vielen Dank."
"Gerne. Also ich muss dann auch. Tschau."
"Tschüss." Mit diesen Worten und einem breiten sowie ehrlichen strahlen winkte ich ihr hinterher.
Doch plötzlich biss mir Kino in die Hand, da ich ihm noch immer den Mund zu hielt.
Aufgrund dessen zog ich meine Hand etwas erschrocken zurück und sah ihn verwundert an.
"Sag mal wie lange wolltest du meiner Großartigkeit noch den Mund zu halten?"
Ich sah ihn mit großen Augen an ehe ich anfing zu prusten und schließlich vollkommen in lautes Gelächter verfiel. Daraufhin sah mich Kino etwas genervt an. "Was?"
Mir fiel es zwar verdammt schwer mich wieder zu beruhigen, doch nach einer Weile schaffte ich es doch irgendwie. "Du hast einen gewaltigen Knall. Wer zum Henker sagt bitte 'meiner Großartigkeit'? Aber mal was ganz anderes. Du hättest mir nicht unbedingt in die Hand beißen müssen."
"Doch. Erstens will ich nicht die ganze Zeit deine Hand in meinem Gesicht haben und zweitens wollte ich testen, ob ich auch durch dein Blut zu 'Adam' werde."
"Ich dachte du hättest den Plan aufgegeben 'Adam' zu werden als du in dem irgendwie sehr einseitigen Kampf gegen ihn verloren hast."
"Ich gebe nie einen Plan auf. Zumindest nicht solange, bis ich alle Möglichkeiten ausprobiert habe und nichts funktioniert hat."
"Tja, du hast jetzt alle Möglichkeiten ausprobiert und du hast verkackt. Glückwunsch, du kannst jetzt aufgeben 'Adam' zu werden." Während ich das so sagte wurde mein ohnehin schon sehr breites strahlen noch breiter. "Und was den Umgang mit anderen Leuten angeht musst du noch einiges lernen. Zum Glück sind heute Abend noch ziemlich viele unterwegs."
"Und jeder einzelne Mensch ist bloß noch mehr essen."
Mein Gesicht wurde etwas ernster, während ich seufzte, aber ein kleines Lächeln behielt ich doch noch bei. "Weißt du? Du solltest wirklich aufhören so über Menschen zu denken. Sie sind sehr viel mehr als nur die Nahrung für Vampire. Und außerdem kannst du dir mit dieser Denkweise noch mehr Feinde machen als du eh schon hast."
"Kann ich dann nicht wenigstens die töten?"
"Du weißt, dass das nicht geht. Und du weißt auch warum. Wenn du auch nur einen Feind tötest, bekommst du die Familie dieses Feindes als Feind. Und das wird dann zum ewigen Teufelskreis."
"Mann ist das nervig."
"Hör mal, du hast dich dazu entschieden ein neues Leben anzufangen. Dann solltest du auch dein altes Verhaltensmuster ablegen. Das Leben ist doch sehr viel schöner mit Freunden die man mag und die auch dich mögen."
"Tze, ich brauche keine Freunde."
"Oh doch. Jeder braucht welche. Vielleicht ist dir das noch nicht so wirklich bewusst, aber für mich und Sayaka bist du schon ein Freund."
Nun sah mich Kino ungläubig von der Seite an. "Sayaka? Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Die tut mir bei jeder Gelegenheit weh."
Mein Lächeln wurde wieder zu einem breiten strahlen und ich lachte, ehe ich antwortete. "Doch, es ist wahr. Denn weißt du? Das ist ihre Art dir zu zeigen, dass sie dich mag."
"Ich muss schon sagen, da hat sie eine sehr merkwürdige Art das zu zeigen."
"Nicht nur bei dir ist sie so. Sie verfällt auch oft mit Laito und Ayato in Streitigkeiten. Und ganz besonders mit Reiji. Und obwohl sie ihn am liebsten killen würde, mag sie Reiji trotzdem ein wenig. Und was sie und Ayato anbelangt, kannst du auch nicht grade ernsthaft behaupten, dass die zwei ein schlechtes Verhältnis haben. Das ist die Art der beiden miteinander umzugehen, grade weil sie Freunde sind."
"Sorry, aber ich glaube dir nicht."
Ich seufzte und lachte etwas. Jap. Die Arbeit mit ihm dürfte schwer werden.

*Akitos Sicht Ende*

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now