Kann man sich noch misserabler fühlen?

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Ich saß im Wohnzimmer auf der Couch und las ein Buch, während ich dabei Tee trank. Ja, ich weiß. Das kommt jetzt ziemlich Reiji-like rüber, aber das hatte einen guten Grund. Mir war die ganze Nacht schon ein wenig schlecht und aus diesem Grund hatte mir Akito süßer Weise einen Tee gekocht. Plötzlich kam's mir hoch und ich schmiss mein Buch weg, während ich auf sprang und die Treppe hoch in mein Zimmer und weiter in das angrenzende Badezimmer rannte. Dort angekommen rannte ich auf die Kloschüssel zu, beugte mich drüber und verabschiedete mich vom heutigen 'Frühstück' und dem bisschen Tee den ich bisher getrunken hatte. Danach schloss ich die Kloschüssel wieder und spülte ab, ehe ich mich erhob und zum Waschbecken ging um mir den Mund aus zu spülen. "Oh fuck. Ich fühle mich grade so dermaßen miserabel. Was ist hier los?" Ich verließ mein angrenzendes Badezimmer und kurz darauf auch wieder mein Zimmer und begab mich wieder nach unten ins Wohnzimmer. Dort sah ich wie Akito grade mein Buch aufhob und besorgt zu mir sah. "Saya-chan, wie geht's?"
Ich seufzte, ehe ich antwortete, während ich weiter die Treppe runter ging. "Frag nicht. Ich habe mich grade vom 'Frühstück' verabschiedet."
"Also das bestätigt eigentlich nur meine Vermutung, dass da irgendwas schlechtes dabei war."
"Kann nicht sein. Dir geht's ja immerhin super."
"Stimmt, auch wieder wahr." Er übergab mir mein Buch und ich ließ mich auf das Sofa fallen als ich plötzlich seine Hand auf meiner Stirn spürte.
"Fieber hast du auch keins."
"Ich bin ja auch nicht krank. Mein Körper spielt heute einfach nur verrückt. Das ist alles." Doch trotzdem ließ ich mich gegen seine Schulter fallen als er sich neben mich setzte. "Aber warum fühle ich mich dann so miserabel?"
"Vielleicht bist du ja schwanger."
"Haha, sehr witzig."
Akito lachte und ich schloss die Augen.
"Hey, Saya-chan, nicht schlafen."
"Keine Sorge. Ich werde schon nicht schlafen. Ich mache nur für ein paar Minuten die Augen zu."
"Ja, ne, is klar. Und dann bist du doch eingeschlafen."
"Halt die Klappe, bin ich gar nicht." Doch ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.
"Sayaka, was ist los?"
Ich öffnete die Augen und sah wie Richter aus dem Gemeinschaftsraum kam.
"Mir ist nur ein wenig schlecht."
"Bist du vielleicht schwanger?" Dieses verdammte breite Lächeln in seinem Gesicht. Ich griff nach einem Kissen auf dem Sofa und schmiss ihn damit ab. "Bin ich nicht!"
Er jedoch fing das Kissen, mit einem etwas fiesen Lachen, gekonnt auf. Er legte es auf einem Sessel ab und ging wieder.
Ich seufzte und stand auf.
"Hey, warte. Wo willst du denn hin?"
"In mein Zimmer, ein wenig schlafen."
"Okay, dann schlaf gut."
"Danke." Und mit diesen Worten ging ich, innerhalb kurzer Zeit, wieder die Treppe hoch in mein Zimmer. Dort legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Und es dauerte nicht lange bis ich auch einschlief.

Durch kühle Fingerspitzen, welche zärtlich über meine Wange strichen, wachte ich auf und öffnete langsam die Augen um im nächsten Moment in Shus Augen zu sehen, welcher mich liebevoll an lächelte. "Hey, wieso hast du mir nicht gesagt, dass du dich nicht gut fühlst? Dann wäre ich hier geblieben und mich um dich gekümmert."
"Mir ist nur ein wenig schlecht. Das ist alles."
Er fuhr mir mit seiner Hand durch meine Haare, während mir auffiel, dass mein Kopf auf seinem Schoss lag. Doch das machte mir im Moment nichts aus. Ganz im Gegenteil. Es war echt angenehm. Im normal Fall würde ich rot werden, aber im normal Fall wäre mir auch nicht ohne Grund einfach mal so schlecht.
Also blieb ich weiterhin mit meinem Kopf auf seinem Schoss liegen und er fuhr mir weiterhin beruhigend durch meine Haare, während er gleichzeitig mit den Fingerspitzen seiner anderen Hand sanft über meine Wange strich. Das alles war so schön. Genau diese Streicheleinheiten brauchte ich zu diesem Zeitpunkt. Doch seine Streicheleinheiten hatten auch eine unglaublich schläfrige Wirkung auf mich, sodass ich kurz darauf wieder einschlief.

Ich umarmte mal wieder die Kloschüssel, während ich meinen Inhalt meines Körpers entlerrte. Und das um 9 Uhr morgens. Normalerweise müsste ich jetzt noch wer weiß wie lange im Bett neben Shu liegen und bis heute Abend um 5 Uhr schlafen. Aber nein, meine Übelkeit musste mich ja aus dem Bett treiben. Na vielen Dank auch. Für nichts.
Ich spülte ab und begab mich zum Waschbecken um meinen Mund aus zu spülen. "Scheiße, das ist doch nicht mehr normal." Ich öffnete meinen Badschrank um mir eigentlich Tabletten gegen Übelkeit zu holen, doch stattdessen fiel mein Blick auf meine Binden. Meine Augen weiteten sich und ich bekam richtig Panik. Wann hatte ich das letzte mal eigentlich meine Tage? Mist, ich bin eine Woche drüber. Okay, beruhige dich. Es kann auch sein, dass du dir grade nur unnötig Gedanken machst. Am besten ich fahre gleich mal in die Stadt. Also machte ich mich fertig, in der Hoffnung, dass sich meine Vermutung nicht bestätigen würde und fuhr dann in die Stadt zu einer Apotheke. Auf dem Weg dorthin rief ich Yumi an, dass sie bitte kommen solle und klingelte auch Yui aus dem Bett, was Ayato weniger gefiel. Aber das war mir so scheiß egal. Ich brauchte ihren Beistand.
Wieder zurück in der Villa ging ich in meinem angrenzenden Badezimmer auf und ab und wartete auf Yui und Yumi. Grade als ich ein weiteres mal auf die Uhr gucken wollte kamen die beiden in das Badezimmer.
"Sayaka, was ist denn los?"
"Gut dass ihr da seid. Es kann zwar sein, dass ich mich täusche, aber ich glaube ich bin schwanger."
"Hast du schon einen Schwangerschaftstest gemacht?"
Ich sah zu Yui und nickte. "Ja, habe ich. Eben grade, aber ich habe Angst vor dem Ergebnis."
"Komm schon, vielleicht machst du dir auch nur unnötig Gedanken und du bist nicht schwanger. Aber es bringt nichts, wenn du durch drehst. Komm, schauen wir uns den Test gemeinsam an."
Ich nickte verängstigt und begab mich mit Yui an der einen Hand und Yumi an der anderen Hand zum Waschbecken, auf welchem der Schwangerschaftstest lag. Als ich drauf schaute weiteten sich meine Augen ungläubig und ich begann zu weinen. "D-das ist doch jetzt nicht ernst gemeint, oder? I-ich kann doch nicht schwanger sein. Wieso? Ich bin doch noch gar nicht bereit für Kinder. Wie soll ich das denn jetzt Shu erklären?" Die Tränen liefen Hemmungslos über mein Gesicht und Yui und Yumi versuchten mich zu trösten. Doch es half alles nichts. Ich war schwanger, obwohl ich noch mein ganzes Leben vor mir hatte. Und noch dazu wusste ich nicht wie ich es Shu erklären sollte. Ich war eindeutig am Arsch und ich wusste nicht was ich tun sollte. Was wenn er sich von mir abwenden würde, weil er kein Kind haben wollte? Ich würde das nicht überleben. Aber eine Abtreibung wollte ich auch nicht. Ich wollte kein kleines Leben töten, das von mir kam. Schon als kleines Kind hatte ich mir geschworen niemals mein eigenes Kind ab zu treiben sollte ich schwanger sein. Ich konnte nicht mehr klar denken. Meine Gedanken überschlugen sich. Und obwohl ich nicht konnte, wusste ich, dass ich mich beruhigen musste. Also atmete ich ein paar mal tief durch und löste mich von meinen Freundinnen, ehe ich durch die Badezimmertür in mein Zimmer ging und mich auf das Bett, auf welchem Shu lag, zu bewegte. Ich atmete erneut tief durch und weckte ihn dann. Er grummelte ein wenig, aber öffnete seine Augen. "Saya-chan, was gibt's?"
"Shu, ich muss dir was sagen."

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now