Die Mukamis sind am Start

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Ich raste mit meinem Motorrad in meiner Lederjacke durch den Wald zu den Mukamis. Der Grund? Shu hatte am 18. Oktober Geburtstag. Und bald war schon der 18. Also fuhr ich mit meinem Motorrad zu den Mukamis um mich mit Yuma abzusprechen, was ich ihm als seine feste Freundin schenken könnte. Denn immerhin waren die zwei damals die besten Freunde, bevor Yumas Dorf von Reiji einfach mal so abgefackelt wurde. Dieser Arsch.
Yuma hasste ihn dafür verständlicher Weise übrigens noch immer.
Naja, wie auch immer. Ich weiche grade dezent vom Thema ab.
Jedenfalls hielt ich vor deren Villa an und stieg ab, ehe ich einfach so eintrat. Ich lief durch die, zum Glück nicht ganz so große, Eingangshalle und kam im Wohnzimmer an. Ernsthaft, warum kam man in jeder Villa nach der Eingangshalle im Wohnzimmer an? Welchen Grund hatte das?
Ich blieb in der Mitte des Raumes stehen und spürte plötzlich jemanden hinter mir. Dieser jemand streckte die Hand nach mir aus, doch ich packte ihn am Handgelenk, schleuderte ihn mit meiner gesamten Kraft über meine Schulter und knallte ihn auf den Boden.
"10 zu 0 für mich Kou."
Wir zwei hatten seit kurzem eine Wette am laufen ob er es wenigstens einmal schaffen würde mich 'anzugreifen' ohne, dass ich es merken würde. Da ich 'Eva' war, war das natürlich unmöglich, da ich immer die Präsenz der anderen spürte. Das wusste Kou genauso gut wie jeder andere. Doch trotzdem wollte er nicht aufgeben und versuchte sein Glück. Aber ich hatte nicht wirklich was dagegen. Ich meine, es machte mir Spaß.
Kou rappelte sich auf und lächelte mich an. "Gut, du hast gewonnen. Schon wieder. Aber meine Zeit wird kommen."
Ich konnte nicht anders als zu Lachen. "Ja ja, ist klar. Träum schön weiter. Wo ist Yuma? Im Garten?"
"Wo denn sonst Sayaka-chan?"
Ich lächelte ihm einmal kurz zu, ehe ich mich auf den Weg zu Yumas Gewächshaus machte.
Dort angekommen sah ich ihn bei seinen geliebten Tomaten. Wie schaffte er es, dass Tomaten das ganze Jahr über vorhanden waren?
Ich ging auf ihn zu und er erhob sich um sich kurz danach zu mir umzudrehen und auf mich runter zu schauen. "Ach, bist du auch mal da?"
"Sorry, aber ich musste mich erstmal darum kümmern, dass wir einen zweiten Tisch bekommen."
Erstaunlicher Weise konnten der Tisch und die Stühle schon früh geliefert werden. Um genau zu sein in drei Tagen. Weshalb schon so früh verdammt? Aber so war es besser für uns.
Yuma seufzte und setzte sich in Bewegung Richtung Wohnzimmer.
Wieder im Wohnzimmer sah ich, dass dort Ruki mit seinem Buch saß und darin las. Er schaute auf und sah mich monoton an. Heidewitzka. Ich konnte wirklich nicht sagen wer einen monotoneren Blick hatte. Er oder Reiji.
"Hallo Sayaka. Willst du einen Tee."
"Ne ne, passt schon. Danke." Ich setzte mich auf das Sofa, während Yuma sich auf die Lehne eines anderen Sessel setzte und sich einen Zucker Würfel ein warf. "Also Sayaka, hast du schon irgendeine Idee?"
"Nein, leider noch nicht. Ich habe leider nicht die geringste Idee was ich ihm schenken soll."
"Irgendwie dachte ich mir das schon. Mal sehen. Was könnte man diesem Kerl schenken?"
"Moment!" Da ich nicht grade leise war erschreckte sich Yuma etwas und auch Ruki sah verwundert von seinem Buch auf, während ich weiter redete. "Du hast ihm doch als ihr noch Kinder wart mal einen Hund geschenkt. Hat er sich sehr darüber gefreut?"
"Er ist regelrecht ausgerastet vor Freude. Hat er mir jedenfalls erzählt. Ich selbst habe ja keine Erinnerung mehr an meine Kindheit."
Ich konnte ganz klar seine Trauer raus hören. "Würdest du dich gerne wieder erinnern?"
Nun sah er mich verwundert an. "Huh?"
"Sayaka, kannst du etwa mit Hilfe deiner 'Eva' Fähigkeiten auch Erinnerungen hervor rufen?"
"Das kann ich tatsächlich. Allerdings nur mit Einverständnis der jeweiligen Person. Also Yuma, was sagst du?"
Grade wollte er antworten, doch Ruki fiel ihm dazwischen. "Das halte ich für keine gute Idee. Schließlich wisst ihr nicht was das für Auswirkungen haben kann."
"Da passiert rein gar nichts. Er wird nur seine Erinnerungen wieder bekommen und fertig."
"Außerdem geht es hier um meine Erinnerung! Da hast du dich nicht einzumischen!" Nun sah er zu mir. "Ich mach's."
"Super!" Ich stand auf, ging auf ihn zu und stellte mich hinter ihn um meine Hände auf seine Schläfen zu legen. "Bitte einmal Augen schließen und geschlossen halten."
Er tat wie ich es ihm befohlen hatte und auch ich schloss die Augen. Plötzlich tauchten Bilder vor mir auf. Diese Bilder waren alles Yumas Erinnerungen. Ich durch stöberte sein komplettes Gedächtnis und tatsächlich. Ganz hinten, in der hintersten Ecke seines Gedächtnisses fand ich die Erinnerungen aus seiner Kindheit. Nur leider hatten sie keine Farbe mehr. Kein Stück. Sie waren komplett weiß. Ich berührte diese Erinnerungen und sie gewannen wieder an Farbe. Ganz langsam entfernen sich die Erinnerungen aus der Ecke und bewegten sich nach vorne zu den anderen Erinnerungen.
Ich öffnete meine Augen und sah, dass auch Yuma die Augen wieder offen hatte.
Ich stellte mich wieder vor ihn und sah ihn an. "Und, kannst du dich wieder erinnern?"
"Ja, kann ich. Vielen Dank Sayaka."
Ich lächelte ihn breit an. "Ist doch klar. Wir sind schließlich Freunde."
"Trotzdem danke."
"Habe ich richtig gehört? Yuma-kun hat seine Erinnerungen wieder?"
Ich sah zur Treppe und sah Kou und Azusa. Ich lächelte die beiden an, ehe ich antwortete. "Ja, so ist es."
"Glückwunsch...Yuma."
"Danke, aber hätte Sayaka mir nicht geholfen, wäre mir meine Kindheit noch immer ein Rätsel."
"Das habe ich gerne gemacht. Aber bevor wir uns damit aufhalten würde ich mich gerne weiter um Shus Geschenk kümmern."
"Stimmt, du hast Recht."
Wir beide setzten uns an den Tisch und schrieben alles auf was er mochte. Allerdings gab es da kaum was außer der klassischen Musik. Daher kamen wir auf die Idee ich könne ihm ein selbst geschriebenes Musikstück komponieren.
Kou meinte aus Spaß, dass ich ihm doch eine Schlafmaske schenken könnte, da er ja nur am schlafen war. Doch für diesen Kommentar verpasste ich ihm ein kräftigen Schlag auf den Hinterkopf.
Erstaunlicher Weise brachte sich selbst Ruki nach einer Weile mit ein. "Warum schenkst du ihm kein Buch mit verschiedenen Musikstücken?"
"Du könntest...ihm aber auch...einen...Hund schenken. Schließlich...hat er sich...als Kind...doch über...den Hund gefreut...den Yuma...ihn gegeben hat."
"Denkst du ernsthaft der Typ bekommt es auf die Kette sich um einen Hund zu kümmern? Er ist doch nur am schlafen."
"Deshalb habe ich auch die Schlafmaske vorgeschlagen."
"Klappe Kou. Und du Yuma scheinst etwas vergessen zu haben. Er hat sich doch über den Hund gefreut den du ihm früher vor gefühlt 1000 Jahren geschenkt hast. Oder?"
"Ja, schon. Aber früher war er nicht so ein Neet wie heute."
"Erstens er ist kein Neet. Zweitens schläft er die meiste Zeit nur noch morgens seit er mit mir zusammen ist. Und selbst morgens steht er mir zur Liebe manchmal auf und geht mit mir in die Stadt. Er hat sich gut um mich gekümmert als ich wegen meinem 'Eva' Blut wieder 5 geworden bin. Und dann soll er sich nicht um einen Hund kümmern können? Erklär mir mal bitte wie das zusammen passt."
Er seufzte entnervt und ich erhob mich vom Sofa. "Danke für eure Hilfe. Ich werde dann mal nach Hause fahren und überlegen was ich von diesen Ideen Shu schenken soll. Also dann wir sehen uns." Ich winkte allen mit einem Lächeln zu, ehe ich mir meine Lederjacke von der Sofalehne nahm und sie mir anzog, während ich durch die Eingangshalle raus zu meinem Motorrad ging und mir dort den Helm anzog, ehe ich aufstieg und durch den Wald zurück zur Sakamaki Villa fuhr.
Auch wenn ich noch keine konkrete Idee hatte was ich nun Shu zum Geburtstag schenken sollte, so hatte ich heute etwas anderes erreicht. Etwas das verdammt wertvoll war. Ich konnte Yuma seine Erinnerungen an die Vergangenheit wieder geben. Und das war viel wert.

Ich kam an der Villa an und stieg vom Motorrad, ehe ich mir meinen Helm auszog und durch das Tor trat und wie jedes Mal durch Subarus Rosengarten in die Eingangshalle zum Wohnzimmer lief. Dort stand auch der Mann den ich liebte. Er zog mich in eine tiefe Umarmung, welche ich erwiderte.
"Ich habe dich vermisst mein Engel."
"Ich habe dich auch vermisst. Aber jetzt bin ich ja da."
"Zum Glück." Mit diesen Worten zog er mich in einen sanften Kuss welchen ich sofort erwiderte.
Ich liebte einfach diesen Mann.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt