Und was willst du jetzt?

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"Herr Kamisama, nochmal Sayaka, jetzt komm dochmal!"
Ich stöhnte entnervt auf und ging zu Ayato, welcher mich seit dem 'Frühstück' ununterbrochen nervte. Was in Kamisamas Namen hatte ich falsch getan, dass ich zwei Nächte in Folge nichtmal eine ruhige Minute mit Shu verbringen konnte? Was? Wenn es jemand von euch weiß, dann sagt es mir bitte.
Völlig entnervt ging ich zu ihm. "Was denn Ayato?"
"Du musst mir helfen."
"Und was kannst du nicht alleine bewerkstelligen?"
"Also erstmal gibt es nichts, was ich nicht alleine könnte. Aber ich will Yui überraschen und du sollst für mich rausfinden worüber sie sich freuen würde."
"Und jetzt sagst du noch ganz freundlich 'bitte' und dann lass ich mich vielleicht überreden."
Er seufzte mit geschlossenen Augen, ehe er mich ansah. "Kannst du bitte für mich rausfinden über was sich Yui freuen würde?"
"Könnte ich theoretisch schon, nur wäre es ein wenig auffällig wenn ich sie frage. Pass auf, wir machen das alles ein bisschen anders. Wir überlegen womit du Yui eine Freude machen könntest und dann machst du das so. Wenn du willst helfe ich dir auch dabei."
"Das ist ja mal ausnahmsweise eine gute Idee."
"Das habe ich jetzt einfachmal ignoriert. Also fällt dir irgendwas ein worüber sie sich freuen würde?"
"Hm, mal sehen. Vielleicht würde sie gerne ihren Vater wieder sehen."
"Oh nein, glaub mir. Sie hat mir mal gesagt, dass sie ihn nie wieder sehen will."
"Echt nicht? Wieso?"
"Er hat sie hier hin geschickt, sie alleine gelassen und ist nie mehr wieder gekommen. Er ist nichtmal zu eurer Hochzeit gekommen. Für sie gehört er nichtmehr zur Familie. Nur noch ihr."
"Scheiße, davon wusste ich nichts. Das wäre echt peinlich geworden."
"'Peinlich' ist gut. Ich bin mir sicher sie hätte dich vom Dach geschubst."
Nun sah er mich mit großen Augen an. "So schlimm?"
Ich nickte einmal, ehe ich antwortete. "So schlimm."
"Ach du kacke. Ich werde immer glücklicher, dass ich dich um Hilfe gebeten habe."
"Tja, ohne mich hättest du ziemlich tief in die Scheiße gegriffen." Ein breites Lächeln konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen. Doch dann wurde ich wieder ernster. "Okay, zurück zum Thema. Fällt dir sonst noch was ein?"
"Ich weiß nicht, ich war bisher noch nie der Typ der anderen gerne eine Freude gemacht hat. Erst seitdem ich mit Yui zusammen gekommen bin. Ich würde ja gerne mal für sie kochen, aber meine Kochkünste sind..." Er zögerte weiter zu reden. Doch das brauchte er auch gar nicht, da ich das Wort ergriff. "Deine Kochkünste sind unter aller Sau. Wissen wir."
"Ja, das ist ziemlich passend."
"Noch vor ein paar Jahren hättest du mich zusammen gefaltet und gemeint, dass du sehrwohl kochen könntest, es aber einfach nicht nötig hättest."
"Ja, ja, schon klar. Vor ein paar Jahren war ich noch ein riesengroßes, unausstehliches und eingebildetes Arschloch ohne gleichen. Ich hab's kapiert. Das hilft mir jetzt aber auch nicht weiter."
"Okay, ich hab's. Wir können eine Liste mit Ideen sammeln und dann gucken, welche Idee die beste und umsetzbarste ist."
"Okay, von mir aus. Hauptsache wir kommen irgendwie auf einen grünen Zweig." Mit diesen Worten teleportierte er sich in weg und kam kurz darauf mit einem Block und Stift zurück, ehe er sich auf den Sessel setzte, während ich mich hinter diesen Sessel stellte und ihm über die Schulter schaute. Er schien eine Weile zu überlegen und schrieb dann Yuis Vater holen und Yui selbst etwas Kochen auf, ehe er es durchstrich.
"Warum genau hast du das jetzt aufgeschrieben, wenn du es eh wieder durchstreichst?"
"Musst du nicht verstehen. Ist meine eigene Logik."
"Ahja."
"Hey, ich weiß was! Ich könnte mit ihr in einem 5 Sterne Restaurant essen gehen."
"Ja, das wäre durchaus eine Idee."
Er schrieb es auf und wirkte total mit sich selbst zufrieden da ihm eine solche Idee gekommen war.
Wir sammelten weiterhin Ideen und hatten am Ende eine gesamte Seite voll, welche wir nach und nach abarbeiteten. Dabei fiel mir auf, dass die meisten Ideen irgendwas mit Geld zu tun hatten und welche auch durchaus teuer waren. "Also ich finde ja, dass du die Idee mit dem Urlaub in einem 5 Sterne Hotel auch streichen kannst."
"Und wieso bitte?"
"Du kannst dir sowas vielleicht leisten, aber Yui wird sich bestimmt unwohl fühlen in so einem teuren Hotel Urlaub zu machen. Und außerdem hätte sie dann dir gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil du das alles bezahlen würdest."
"Ja, so ist sie eben. Aber grade deswegen ist sie ja auch so süß. Achja, ich liebe dieses Mädchen einfach. Sie ist ein richtiger Engel unter einem Haufen Teufeln." Okay, jetzt wurde er auch noch zum Poeten. War kein Thema. Ne, echt nicht. Dezenter Sarkasmus lässt grüßen.
Nein, aber mal ehrlich. Auch wenn es etwas übertrieben war, dieser Vergleich, oder was das auch immer gewesen war von ihm, war es trotzdem süß von ihm. Soviel musste man ihm dann doch lassen.
"Kinofilm ihrer Wahl. Jetzt wo ich mir das nochmal durchlese ist das doch etwas Klischeehaft. Oder was meinst du, Sayaka?"
"Stimmt du könntest recht haben."
Also Strich er auch das durch und das Ende vom Lied war, war, dass wir alle Ideen von der Liste gestrichen hatten.
"Toll und jetzt?"
"Jetzt gehen wir in die große Bibliothek und suchen in den Büchern nach Ideen. Ich bin mir sicher, dass es bestimmt auch mindestens ein Buch gibt in dem irgendwas steht, womit du Yui eine Freude machen kannst."
"Ich hoffe du hast recht." Er erhob sich und ging vor, während ich ihm folgte. "Etwas mehr Motivation bitte."
"Tze."
Ich schüttelte bloß den Kopf und folgte ihm.

Wir waren bereits gefühlte Stunden in der großen Bibliothek und laßen unendlich viele Bücher. Wie mache ich meiner liebsten eine Freude? Meinen Partner glücklich machen. Wie geht das?
Orriginelle Überraschung für meinen Partner und so weiter und so weiter. Doch es war nichts sinnvolles dabei. Leider.
"Scheiße, mein Kopf brummt schon vom vielen Lesen. Ich kann nicht mehr."
"Durchhalten, Ayato. Du machst es für Yui." Ich zog ein neues Buch aus dem Regal und plötzlich fiel mir eine Broschüre auf den Boden. Ich legte das Buch weg und hob die Broschüre auf um sie mir durchzulesen. Entspannende heiße Quellen super zum Entspannen. Besuchen Sie unsere Herberge mitten in Kyotos wunderschöner Naturlandschaft. "Ayato, ich habe was gefunden."
Er schaute auf und sah die Broschüre in meiner Hand, ehe seine Augen groß wurden und begannen zu strahlen. "Das ist es! Sayaka Du bist die beste! Vielen Dank!" Er rannte aus der Bibliothek und ich sah ihm Lachend hinterher. Dieser Junge.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now