Ein kleiner aber unschöner Zwischenfall

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"Oki doki. Alles klar. Ich habe jede Menge klassische Musik, Bücher rund um die Klassische Musik und genügend Blut in meinen Adern. Brauchst du noch was?"
Es war kurz vor der Wirkung des  Vollmonds und ich war mit Shu in seinem Zimmer.
Er schüttelte auf meine Frage hin den Kopf. "Nein, ich brauche nur dich." Mit diesen Worten zog er mich in einen sanften Kuss, welchen ich sofort erwiderte.
Nachdem wir uns voneinander lösten ging ich auf sein Fenster zu und zog die Vorhänge sowie die Vorhänge der Tür, welche auf seinen Balkon zuführten zu, in der Hoffnung es würde etwas bringen. Danach drehte ich mich wieder zu Shu. "Alles klar. Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen und warten."
"Sayaka, willst du wirklich die ganze Zeit über bei mir bleiben? Ich weiß nicht ob ich mich zusammen reißen kann, wenn du bei mir bist."
"Keine Sorge Shu. Du schaffst das. Das weiß ich ganz genau."
"Hoffentlich."
"Nicht nur hoffentlich. Auf jeden Fall. Hab etwas mehr Vertrauen auf dich."
Shu lächelte und senkte seinen Blick, ehe er kurz darauf wieder zu mir sah und mich warm und liebevoll an lächelte. "Wie schaffst du das nur immer wieder? Wenn ich an mir Zweifel habe, kommst du und wischst sie mit deinen Worten weg."
Ich lächelte ihn breit sowie etwas frech an. "Tja. Talent?" Aufgrund dieses eines Wortes mussten wir zwei Anfangen zu lachen, jedoch beruhigten uns recht schnell wieder.
Shu legte sich auf sein Bett und ich kniete mich davor während ich meine Arme auf die Matratze abstützte.
"Weißt du? Ich würde es viel angenehmer finden, wenn wir in deinem Zimmer wären."
"Das geht nicht. Schließlich schläft Yumi in meinem Zimmer."
"Ich weiß." Shu seufzte und sah mich an, während ich aufstand und auf seinen Schreibtisch zu ging. Ich öffnete eine Tür und mir kam ein Haufen Blätter entgegen. "Shu, wie viele Blätter hast du bitte in deinem Schrank gebunkert?" Ich lachte, während ich die Blätter wieder zusammen sammelte. Dann jedoch fiel mir eins in mein Auge. Es war ein Lied, welches Shu selbst geschrieben hatte. Iolite. Ich über flog kurz den Text und erschrak vollkommen. Der Liedtext den ich hier vorgefunden hatte, passte so gar nicht zu dem Shu, den ich kannte.
Shu, welcher unterdessen wieder vom Bett aufgestanden war, trat nun auf mich zu und kniete sich hinter mich. "Was hast du da?"
Ich übergab ihm den Liedtext und nach einer Weile seufzte er. "Ich hätte dieses Lied verbrennen sollen. Ich weiß noch nicht mal warum ich es aufgehoben habe."
"Seit wann hast du es?"
"Keine Sorge Saya-chan. Ich habe dieses Lied in den siebzigern geschrieben. In der Zeit war ich ziemlich...naja...das genaue Gegenteil von heute. Eine Zeit die ich am liebsten vergessen würde."
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an. "Würdest du es mir vorsingen?"
Nun schaute mich Shu etwas erschrocken an. "Was, aber wieso denn? Du hast doch grade den Text gelesen. Du weißt doch, dass dieses Lied, alles andere als schön ist."
"Schon, aber es ist ein Teil von dir. Ein Teil deiner Vergangenheit und deinem Leben. Und ich würde gerne so viel wie möglich von dir kennen lernen. Auch die weniger schönen Dinge. Aber das heißt nur, wenn du kein Problem damit hast. Du musst es mir nicht vorsingen, wenn du dich dabei nicht wohl fühlst, oder schlechte Erinnerungen hervor ruft."
"Nein, schon gut. Ich werde es dir vorsingen, wenn du willst. Wer weiß. Vielleicht kann ich dann mit dieser Vergangenheit besser abschließen." Wir erhoben uns vom Boden und verließen Shus Zimmer um in das Musikzimmer zu gehen. Dort angekommen setzte sich Shu auf den Hocker vor den Flügel und ich stand hinter ihm. Er atmete einmal tief durch ehe er mit dem Lied begann.

Die letzten Töne verklangen und mir standen die Tränen in den Augen, während ich mit offenem Mund zu Shu schaute, welcher noch immer auf dem Hocker saß und nun schockiert zu mir hoch sah. Er stand auf stellte sich vor mich und legte seine beiden Hände auf meine Schultern, während er zu mir runter sah. "Hey, Saya-chan? Was ist denn los? Warum weinst du?"
Ich wischte mir die Tränen weg ehe ich zu ihm hoch und somit in sein besorgtes Gesicht blickte. "Es ist nur...ich kann gar nicht glauben, was für eine Zeit du in den siebzigern hattest. Was ist nur passiert, dass du ein solches Lied geschrieben hast?" Mir kamen erneut die Tränen und ich krallte mich mit meinen Händen in sein Oberteil, sowie ich mein Kopf in seiner Brust vergrub, während er mich in den Arm nahm und seinen Kopf auf meinen legte, sodass sein Mund, meinen Haaransatz berührte. "Sshhh. Alles ist gut. Alles ist gut Sayaka. Die Zeiten sind längst vorbei und nun habe ich dich an meiner Seite und du mich. Nie wieder wird einer von uns solche Zeiten durchstehen müssen."
Wir standen noch eine ganze Weile so im Musikzimmer, bis wir nach einiger Zeit zurück in Shus Zimmer gingen. Denn gleich würde der Vollmond seine Wirkung zeigen und da wollten wir nicht auf den letzten Drücker in Shus Zimmer zurück kehren.
Kaum waren wir wieder in seinem Zimmer, schon hörten wir wieder draußen im Flur Stimmen. Besser gesagt, waren es Laitos und Yuis Stimmen. "Laito-kun, lass mich los! Bitte! Laito-kun!"
Was ging da draußen ab?
"Shu mach schon mal die Klassische Musik an. Ich komme gleich." Mit diesen Worten rannte ich aus seinem Zimmer auf den Flur auf dem Weg zu Yui und Laito.
"Laito-kun, bitte lass mich gehen! Bitte!"
"Ich kann nicht Yui-chan. Ich brauche dich. Hier und jetzt muss ich..."
"LAITO-KUN, BITTE!!!"
"LAITO!!!" Ich schlug Laito von Yui weg und beförderte ihn anschließend mit einem Roundhouse Kick über das Geländer, runter in das Wohnzimmer gegen eine Wand. Ich sprang über das Geländer und ging auf ihn zu. "Was sollte der Mist grade?"
Laito, welcher sich zwar schon aufgerappelt hatte, aber noch immer mit dem Rücken an der Wand stand, schaute mich nun, mit einer ungewohnten Angst an. "Sayaka-chan, ich kann das erklären."
"Ach ja? Da bin ich mal gespannt."
"Ich erkläre es dir, aber bitte...erzähl Ayato-kun nichts davon."
"Du bist schon seit langer Zeit nicht mehr in der Position mich um so etwas zu bitten." Mit diesen Worten zog ich eines meiner Wurfmesser und warf es in die Nähe von Laitos Herz woraufhin er bewusstlos wurde.

"WO IST ER?!" Nach gefühlten Stunden kam Ayato endlich zu uns in den Keller.
"Er ist hier in der Zelle." Ich ging in Laitos Zelle hinein, in welcher er angekettet und noch immer bewusstlos an der Wand saß und zog ihm mein Wurfmesser hinaus. Daraufhin wurde er wach und schaute sich ein wenig panisch um, ehe er in Ayatos wütendes Gesicht sah.
"Also ich lasse euch dann mal alleine. Und tu mir einen Gefallen Ayato. Lass Laito am Leben."
"Ich kann dir nichts versprechen."
Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich um zum Gehen. Doch Laito hielt mich noch kurz auf. "Sayaka-chan! Warte! Bitte bleib hier. Ayato-kun wird mich umbringen, wenn du gehst."
Ich schaute über meine Schulter zurück zu Laito. "Tut mir leid, aber das hast du dir selbst eingebrockt." Und somit ging ich.

Wieder in Shus Zimmer sah ich das er auf dem Bett lag mit geschlossenen Augen. Kaum war ich eingetreten schon öffnete er seine Augen und sah mich an. "Tut mir leid, Shu. Es hat etwas länger gedauert."
Shu erhob sich und setzte sich auf die Bettkante. "Macht nichts. Es war immerhin ein Notfall."
Ich setzte mich neben ihn und erwiderte seinen sanften Blick. "Danke für dein Verständnis. Brauchst du etwas Blut?"
"Nur, wenn es für dich kein Problem ist."
Ich lächelte ihn an und legte all meine Haare auf eine Seite. Shu beugte sich zu mir runter und küsste mich erst in meine Halsbeuge, woraufhin ich rot wurde. Ich konnte Shus Lächeln spüren, ehe er seine Arme um meinen Rücken schlang und mir sanft in den Hals biss um kurz darauf mein Blut zu trinken. Mit einem Mal wurde sein Griff um meinen Rücken fester und hob mich vom Bett auf seinen Schoß. Ich schloss meine Augen und lehnte mich etwas mehr an ihn, während er weiterhin mein Blut trank.
Nach einer Weile löste er sich wieder und küsste mich auf die Bisswunde, ehe er mir wieder sanft in die Augen sah. "Vielen Dank Sayaka." Mit diesen Worten legte er mir eine Hand in den Nacken und der andere Arm schlang er um meinen Rücken. Damit zog er mich in einen sanften sowie leidenschaftlichen Kuss, welchen ich sofort erwiderte.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 1Where stories live. Discover now