Des Teufels zweiter Plan

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Ich fand das erste Kid in einem verlassenen 7 Eleven.

Es war ein stinknormaler Rucksack. In ihm befanden sich die versprochenen Sachen: Essen, Trinken, ein Notfall Erste-Hilfe-Set und... eine Pistole. Sie war klein und hatte auch nur fünf Schuss, aber es würde erst einmal reichen.

Zumindest hoffte ich das. Ich schien immer wieder zu vergessen, dass es sich hier um ein Pik 9 Spiel handelte. Wie dumm von mir, nicht?

Ich hatte keine Angst, doch trotzdem spannten sich meine Muskeln immer wieder an, wenn ich auch nur das kleinste Geräusch hörte. War es doch Furcht?

Furcht, von hinten angegriffen zu werden?

Wie ging das Sprichwort nochmal? Lass dich nicht zweimal von hinten abstechen? Das erste Mal war es Ayumi gewesen, wer weiß, vielleicht könnte der zweite Backstabber ein einfacher Zivilist sein...

Achtung! Das Gebiet wird jetzt im Radius 250 m verkleinert!

Respekt an den Spielemacher. Er machte das ganze immer komplizierter. Wenn man keine Ahnung von Kreisberechnung hatte, machte es das Spiel schwer. Auf den Karten, welche sie auf dem Handy abgebildet hatten, wurde jedenfalls nicht angezeigt, wie groß das Gebiet jetzt noch war und bis wohin es verkleinert werden würde.

Es war ein Spiel mit der Zeit, mit den Nerven und mit dem Gehirn. Dazu musste man auch noch viel rennen, was das Pik erklären würde. Aber die 9? Warum die 9? Irgendetwas war da noch, was ich aber nicht ganz erklären konnte. Zu 100% konnte ich aber sagen, dass ich es ziemlich bald herausfinden würde.

7/10 Teilnehmern sind noch am Leben!

Einer weniger und ich hatte meine Finger noch nicht ein einziges Mal gerührt. Vielleicht musste ich es auch erst, wenn es um die erste und zweite Position ging. Man sagte doch immer so schön: "Der zweite Platz ist der erste Verlierer".

Ich schulterte den Rucksack und verließ das Geschäft. Von wo konnte ich am besten sehen? Und wo war es mir garantiert, dass mir die Begrenzung des Spielfeldes nicht in die Quere kam? Keine leichte Entschei -

Ich zuckte zusammen, als plötzlich etwas haarscharf an meinem Gesicht vorbeizischte. Erst beim Einschlag in die Wand hinter mir bemerkte ich, dass es sich um eine Kugel gehandelt hatte. Man hatte auf mich geschossen. Sofort scannte ich meine Umgebung, während ich in Deckung ging.

Von woher war der Schuss gekommen?

Der Sniper verriet sich durch eine Lichtreflexion. Das Scheinwerferlicht eines anderen Shops zeigte mir seinen Standpunkt. Er saß auf dem Dach eines Supermarktes. Es war nicht besonders hoch, doch trotzdem effizient. Der Sniper hatte gut nachgedacht.

Doch er hatte vergessen, dass ihn die Höhe verwundbar machte.

Blitzschnell zückte ich meine Pistole. Sie fühlte sich ungewohnt in meiner Hand an und ich zweifelte für einen kurzen Moment. War ich bereit? Konnte ich schießen? Doch mein Finger fand den Auslöser automatisch. Ich konnte nicht einmal klar denken, da schoss schon eine der fünf Kugeln durch die Luft und fand ihr Ziel.

6/10 Teilnehmern sind noch am Leben!

Ich hatte es wirklich getan. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich schuldig, doch der Gedanke legte sich schnell wieder. Das Leben eines anderen für meines. Mir wurde keine andere Wahl gelassen. Ich konnte später noch darüber grübeln.

Achtung! Das Gebiet wird jetzt im Radius 250 m verkleinert!

500 m kleiner. Auf jeder Seite, das bedeutete, dass das Gebiet jetzt einen Durchmesser von einem Kilometer hatte. Verrückt, das war schnell gewesen.

The Winners Take It All | ChishiyaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang