Lichtschutzfaktor 0

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Der letzte Schultag vor dem Wochenende war echt schön. Ich gesellte mich zu Lina und wir wurden immer Vertrauter miteinander. Es ist schön jemanden in der Klasse zu haben, der einen mag. Das macht das ganze auch wesentlich erträglicher. Auch wird die Trauer um Mama immer weniger, was ich zum größten Teil Lina und den anderen zu verdanken habe. Mein Essverhalten ist wieder normal und ja was soll ich sagen? Mein Leben macht, seit langem wieder richtig Spaß.

Ich stecke den Schlüssel in die Tür und schmeiße meine Schuhe in das Schuhregal. Meine Tasche landet am Türrahmen und ich stiefele in die Küche. Dort sitzt Alex zusammen mit Papa. „Moin Moin.", begrüße ich die beiden und gucke in den Topf, in dem gerade etwas kocht. Es sieht nach Spaghetti aus. „Wer hat gekocht?", frage ich, da es im Topf erstaunlich lecker aussieht. Papa zeigt sofort auf Alex, was mich etwas wundert. Alex' Kochkünste sind so semi gut. Nein, sie sind katastrophal, doch als wir zusammen essen, schmeckt es erstaunlich gut.
„Wir fahren morgen an den See. Es sollen 29 grad werden. Paula kommt auch mit.", sagt Alex während er seine Nudeln aufrollte. Papa sieht betrübt auf seinen Teller. „Papa?", frage ich ihn. Er hebt die Schultern und sagt: „Muss arbeiten."

Im Zimmer suche ich mir alles zusammen, was ich brauche. Handtuch, Bürste, Buch, Sonnenbrille und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor hundert. Diesen brauche ich auch, da ich sonst verbrenne. All diese Sachen packe ich in eine Tasche und gehe dann wieder runter. Scheisse! Welchen Bikini soll ich anziehen? Ich hab einen schwarzen, einen roten und einen blauen aber welcher davon ist der beste? Niedergeschlagen gehe ich die Stufen runter und schaue mich nach den anderen um. Mittlerweile sind auch Paula und Phil gekommen und sitzen alle im Garten. Ich laufe mit gesenkten Schultern in den Garten und setze mich genervt zu ihnen. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragt Alex lachend. „Kann mich nicht entscheiden.", nuschelte ich genervt. „Was meinst du?", fragt Alex nun verwirrt. Ich lege den Kopf in den Nacken und spucke ein „Bikini" raus. „Meine Güte, du hast Sorgen.", lacht Alex und die anderen lachen auch. Paula steht auf und zieht mich hinter sich her. „Soll ich dir bei der Auswahl helfen?", fragt sie und ich nicke eifrig.

„Also ich habe den blauen hier.", sage ich und halte ihn an meinen Körper. Sie schüttelt mit dem Kopf und sagt, dass blau nicht zu mir passt. Dann halte ich meinen schwarzen an mich ran und sehe in ihr überlegendes Gesicht. „Das ist es auch nicht. Du deprimierend." Zuletzt hole ich meinen roten hervor und noch bevor ich ihn an meinen Körper halte, sagt sie: „Das ist er. Passt perfekt zu deinen dunklen Haaren." Ich falle ihr um den Hals und packe diesen dann ein.
„Danke, du bist meine Rettung.", sage ich zu ihr, während wir uns wieder auf den Weg in den Garten machen. „Na, konnte sich die Lady entscheiden?", fragt Alex und ich lächele.

„Mira, stehst du auf?", fragt eine sanfte Stimme. Sonst werde ich immer unsanft geweckt, wenn man an Alex Methode mit dem kaltem Wasser denkt...danke auch Alex. Naja, dieses Mal war es eine sanfte Frauenstimme, die mich weckt. Ich setze mich auf und sehe Paula im Türrahmen stehen. „Machst du dich fertig? In einer halbe Stunde gibt es Frühstück.", sagt sie und ich nicke.
Beim Frühstück waren wir alle ganz aufgeregt, vor allem Alex, der während er isst, seine Luftmatratze aufpustet. „Wie willst du die denn gleich ins Auto kriegen?", frage ich und schlürfe an meinem Kakao. Er winkt ab und pustet weiter. Als wir alle fertig waren, ging es los. Die Luftmatratze haben wir irgendwie reingequetscht und fahren nun los zum See.

Dort angekommen schlugen wir unsere Strandmuscheln und Decken auf. Ich lege mich auf meine Decke und trinke einen Schluck. Phil massiert Paula den Rücken und beschmiert sie mit Sonnencreme. Das sollte ich auch gleich machen, sonst kann man mich spätestens in einer Stunde braten. Alex ist... Wo ist der eigentlich? Meine Frage wird beantwortet, als plötzlich zwei starke Arme unter mich greifen und mich zum Wasser tragen. Phil und Paula lachen wie verrückt und ich versuche mich gegen Alex starken Griff zu wehren. Ich verabscheue Wasser in Seen. Ich gehe da nicht freiwillig rein und das weiß Alex auch. Trotzdem steht er hüfttief im Wasser und hält mich wie ein Baby auf dem Arm. „Alex, ich warne dich. Wenn du nicht willst, dass ich einen Herzinfar...", beginne ich, doch es ist zu spät. Ich wurde ins Wasser geschmissen. Ich tauche auf und schubse ihn, sodass er auch umfällt. „Du lebst ja noch.", lacht er und bespritzt mich mit Wasser. Ich tue es ihm gleich und versuche ihn wieder unter Wasser zu drücken, doch Fehlanzeige. Dieser Mann ist einfach zu stark, weshalb ich es aufgebe und wieder zu meine Decke schlendere. Phil und Paula lachen immer noch. „Nicht lustig.", sage ich und lege mich auf meine Decke. Alex ist so ein Blödmann. Der weiß ganz genau, dass ich das nicht mag aber egal, jetzt Ruhe ich mich erstmal aus.
Nach einer Weile öffne ich die Augen und spüre einen starken Schmerz. Ich spüre meinen Rücken nicht mehr. Ich muss wohl eingeschlafen sein und habe mir dabei ordentlich den Rücken verkohlt. Ein Blick nach links und rechts verrät mir, dass Paula, Phil und Alex nicht hier sind. Unter Schmerzen lenke ich meinen Blick auf den See und sehe drei Köpfe in der Mitte des Sees. Mit zusammengebissenen Zähnen robbe ich in den nächsten Schatten und wimmere vor mich hin. Mir ist total übel, mein Kopf tut weh und mein Rücken brennt wie Sau.
Einige Minuten später kommen die drei aus dem Wasser und sehen mich verwirrt an. „Was hängst du denn dahinten rum?", fragt Alex, erhält aber keine Antwort. Man hört nur leises wimmern, weshalb sie sofort auf mich zukommen. „Was ist los, Mira?", fragt Phil besorgt. Er legt seine Hand an meine Wange und Alex fühlt meinen Puls am Handgelenk. „Heißes Gesicht.", murmelt Phil. „Tachykardie.", antwortet Alex. Paula wirft einen Blick auf meinen Rücken und sieht dann sehr besorgt zu den anderen. „Bist du eingeschlafen?", fragt Phil und ich nicke. „Mir geht's nicht gut.", wimmere ich und verliere einige Tränen. „Ist dir übel?", fragt Paula. Ich nicke. „Ist dir schwindelig oder hast du Kopfschmerzen?", fragt Phil dann. Wieder nicken. „Klingt nach einem Hitzeschlag.", mischt Alex sich ein und erhält ein Nicken von den anderen. „Trink erstmal was und dann fahren wir nach Hause.", sagt Phil und gibt mir eine kalte Flasche Wasser. Ich trinke, so gut es geht und lege meinen Kopf dann an Paula, die neben mir kniet.
Irgendwie haben wir es geschafft, mich nach Hause zu bringen und auf die Couch zu legen, natürlich liege ich auf dem Bauch, da mein Rücken bei jeder Bewegung brennt, als würde mich jemand in ein offenes Feuer legen. Neben Fieber messen, viel trinken und Medikamenten, öffnet Paula mein Bikini Oberteil und reibt ihn mit einer kühlenden Salbe ein. Es tut sehr gut und ich schlafe sehr schnell ein.

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Oh oh, die Arme. Hattet ihr schonmal einen starken Sonnenbrand oder sogar einen Sonnenstich/Hitzeschlag?

Ich hatte mal einen Sonnenbrand mit brandblasen, ziemlich doof:(

Man liest sich im nächsten Teil:)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt