Der Grund für die schlechte Laune

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Weil mein Nacken wehtut, muss ich mich umdrehen. Dabei stelle ich fest, dass es schon 11:00 Uhr ist, also wäre es langsam Zeit, aufzustehen.
Nach einer heissen Dusche gehe ich wieder in mein Zimmer und ziehe mir frische Klamotten an. Mal wieder mein üblicher Look, bestehend aus Jogginghose und Pullover. Mein Nacken schmerzt immer noch, weshalb ich ihn massiere, während ich mich auf den Weg nach unten mache.
Phil sitzt gemütlich auf der Couch und guckt irgendwas auf Netflix. „Guten Morgen.", brumme ich und setze mich neben ihn. „Guten Morgen. Auch mal wach.", sagt er und beginnt das Lachen. Schrecklich, denn mein Kopf fängt augenblicklich an zu dröhnen. Ich stütze ihn auf meinen Hände ab und schließe meine Augen, denn das Flackern vom Fernseher macht es nicht gerade besser. „Alles okay?", höre ich Phil gedämpft fragen und nicke, was ebenfalls ein Fehler ist, denn dadurch werden die Kopfschmerzen immer schlimmer. Als ich merke, dass sich die Spaghetti, von gestern Abend, wieder auf den Weg nach oben machen, halte ich mir eine Hand vor den Mund und renne Richtung Gäste-WC, welches zu meinem Glück direkt neben dem Wohnzimmer ist. Dort leere ich meinen ganzen Mageninhalt in die Toilette und spüre, wie Phil mit die Haare zurückhält und über den Rücken streicht. „Ist gut.", seufzt er beruhigend. Nach einer gefühlten Ewigkeit und vielem würgen später ist alles raus und ich kann mich nach hinten fallen lassen, direkt in Phil's Arme. Er drückt auf die Spülung und wischt dann mit einem feuchten Tuch mein Mund ab. „Du solltest etwas trinken.", sagt er und greift nach meinen Handgelenk. „Und flott unterwegs bist du auch, also versuche dich mal zu entspannen Mira.", redet er auf mich ein, was erstaunlich schnell klappt. Ich stütze mich an ihn und dem Waschbecken nach oben und hacke mich bei ihn ein, da mein Kreislauf nicht wirklich mitmacht. „Phil, mein Kopf.", brumme ich und schließe die Augen. „Lass bitte die Augen auf.", höre ich ihn leise reden und schüttle mit dem Kopf. „Es tut weh.", kommt aus mir, woraufhin er mich zur Couch stützt. „Setz dich mal hin.", sagt er, was ich auch mache und mein Kopf wieder in den Händen vergrabe. Dann drückt er mir ein Wasserglas in die Hand, welches ich, so gut es geht, trinke. „Hast du Kopfschmerzen?", fragt er, als er mir das leere Glas aus der Hand nimmt. Ich nicke vorsichtig und schließe dann die Augen wieder. „Okay warte kurz.", antwortet er und verdunkelt den Raum. „Hilft das?", fragt er und nimmt mich wieder halb in den Arm. „Ja.", antworte ich, da es tatsächlich etwas hilft.
„Du, hast du zufällig Nackenschmerzen?", fragt er nach einigen Sekunden. „Ja und mir ist schwindelig.", gebe ich ehrlich zu, woraufhin er mich auffordert, mich hinzulegen. „Das klingt nach einer Migräne. Du solltest versuchen, etwas zu schlafen.", sagt er und deckt mich zu. Ich nicke und schließe meine Augen wieder, die ich zwischenzeitlich kurz auf hatte. Es dauert einige Zeit, doch irgendwann hört der Schmerz auf und ich bin in einer tiefen Schwärze.

Erholt wache ich auf und sehe, dass ich immer noch auf der Couch liege. „Phil?", frage ich verzweifelt, da ich ihn nicht entdecken kann. „Ja süße, was ist los?", fragt er besorgt uns steht plötzlich vor mir. „Ach nichts, ich dachte nur du wärst weg.", antworte ich und setze mich hin. „Ich war nur kurz in der Küche. Wie gehts dir? Was macht der Kopf?", fragt er und legt seine kühle Hand auf mein Gesicht. „Hast ein ganz schön heißes Gesicht.", sagt er und nimmt mir die dicke Wolldecke weg. „Mein Kopf ist wieder in Ordnung. Was war das?", frage ich verwirrt und nehme das Glas Wasser in die Hand, welches Phil auf den Tisch gestellt hat. „Ich denke mal, dass das ein Migräneanfall war. Kommt bestimmt von den gestörten Schlafrythmus und dass du momentan psychisch gestresst bist. Deswegen warst du gestern auch so zickig.", erklärt er mir, was passiert ist. „Ist das schlimm?", frage ich besorgt, woraufhin er sofort mit dem Kopf schüttelt. „Nicht unbedingt. Wir sollten das trotzdem im Auge behalten und dein Schlafrythmus wieder unter Kontrolle bringen. Wenn das noch mehrmals vorkommt, müssen wir da medikamentös ran.", antwortet er und setzt sich neben mich. „Okay.", sage ich und lehne mich zurück. Mein Blick auf die Uhr verrät, dass ich noch nicht lange geschlafen habe, denn es ist erst 12:30 Uhr. „Ruhe dich noch etwas aus und wenn was ist, dann sagst du Bescheid ja?", fragt er, woraufhin ich nicke und mein Handy aus meiner Hosentasche fische. Neue Nachrichten von Jonas und Lina:

Lina: Hey wie geht's? Hab gehört das du Melissa angezeigt hast. Gut gemacht. Hoffe du bist bald wieder in der Schule und beim Training.
Ich: Hey mir geht's gut und dir? Ja ich hoffe ich bin auch bald wieder da.

Nach ein paar Minuten schreiben, wechsle ich den Chat zu Jonas.

Jonas: Hey, hättest du Lust dich mal wieder zu treffen?
Ich: Hey, ja gerne. Wann klappt es denn bei dir?

Er kommt sofort online und schreibt zurück.

Jonas: Wie wärs mit morgen? Ich weiß von Tim, der von Lina weiß, dass du nicht in der Schule bist, wegen Melissa aber wir können uns ja trotzdem bei dir oder mir treffen oder?
Ich: Ich müsste mal nachfragen aber eigentlich sollte das kein Problem sein. Ich schreibe dir gleich:)

Danach gehe ich sofort auf Papas Chat und schreibe ihm.

Ich: Hallo Papa. Haben wir morgen was vor?
Papa: Hey kleine. Nein, nicht das ich wüsste, wieso?
Ich: Ich wollte mich mit Jonas treffen.
Papa: Mh okay. Dann aber bei uns!
Ich: Okay danke. Hab dich lieb:)
Papa: Ich dich auch:)

Super, morgen kommt Jonas vorbei und...oh Mist. Ich sehe aus, wie ein Junkie. Und mein Zimmer, da will ich erst gar nicht anfangen. „Phil, ich bin oben.", sage ich zu Phil und verabschiede mich. Auf dem Weg nach oben schreibe ich Jonas, dass er morgen zu mir kommen kann.
So, jetzt heißt es erstmal aufräumen, frisch machen und wieder wie ein Mensch aussehen.

Als mein Zimmer Stunden später endlich glänzt und ich frisch gemacht bin, gehe ich nach unten und esse mit der WG zusammen Abendessen, da es schon 18 Uhr ist. Phil hat allen von meinem Migräne Anfall erzählt, woraufhin ich tausendmal nach meinen Zustand gefragt wurde. Nach dem Essen hatten wir noch einen gemütlichen Abend, bis wir schlussendlich alle ins Bett gingen.

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Den Namen von meinem neuen Buch habe ich doch umgeändert in „Der Grund zum Kämpfen"
Ich informiere euch, wenn die ersten Kapitel hochgeladen werden!

Man liest sich im nächsten Teil;)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt