Die schreckliche Schlafhose

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Irgendwann merke ich, dass es mir wieder besser geht und setze mich leise auf, denn Paula ist neben mir in Phil's Armen eingeschlafen, auch wenn es erst 14:30 Uhr ist. Auch Phil döst vor sich hin und nur Alex ist wach. „Hey Alex.", flüstere ich, damit ich die beiden nicht wecke. „Ja?", fragt er, ebenfalls flüsternd und schaut von seinem Handy hoch. „Es geht mir wieder gut, wann wollen wir los?", frage ich daraufhin. Er schaut auf meine Infusion und winkt mich dann nach oben. Dort spricht er in einem normalen Ton weiter. „Dann komm mal mit.", sagt er und schiebt mich in Richtung Arztzimmer. Oh nein, ich weiß, was er vor hat. Er will mir den Zugang entfernen. Nicht, dass ich ihn nicht vertraue aber er hat das bis jetzt nur einmal gemacht und ich bin da ja ein echter Angsthase. Leicht zitternd setze ich mich auf die Liege. Er streift sich Handschuhe über und fängt an zu lachen. „Was ist denn jetzt schon wieder so witzig?", frage ich gespielt genervt. „Na, du hast angst.", sagt er und setzt sich auf den Hocker. Ich schüttle mit den Kopf und verschränke die Arme. „Weiß gar nicht, wie du darauf kommst.", brumme ich. Er lacht wieder und wartet, dass er loslegen kann. „Ach Miraleinchen. Du bist so ein süßes Mäuschen, du brauchst davor doch keine Angst zu haben. Ich kann es dir aber ansehen, da dein Blick alles verrät. Ich kann dir aber sagen, ich bin ein guter Doktor und kann das ganz vorsichtig machen.", sagt er sanft und wurde zum Ende hin wieder lustiger. Ich verdrehe die Augen und nicke dann. „Siehst du? Geht doch.", antwortet er und nimmt meine Hand, in der der Zugang steckt. „Einmal tief Luft holen.", befielt er mir, was ich sofort mache und dann sehe, dass schon ein Pflaster klebt und er den Müll wegschmeißt. „Na da bist du begeistert, was?", fragt er lachend auf meinen verdutzten Gesichtsausdruck. „Okay, ich weiß von wem ich in Zukunft die Zugänge entfernt haben möchte.", antworte ich erleichtert und stehe wieder auf. Er lächelt mich an und streicht mir über die Schulter. „So komm, nun wecken wir die beiden Schlafmützen.", sagt er und schiebt mich aus dem Zimmer.

Unten angekommen, entscheide ich mich dazu, mich zu ihnen zu legen und wach zu kuscheln. Das klappt auch sehr gut, denn keine zehn Sekunden später sitzen beide müde vor mir. „Guten Morgen.", sage ich voller Euphorie. Es fühlt sich gut an, dass ich endlich gegen Melissa kämpfen kann, weshalb ich so energiegeladen bin. Ich nehme mir meine Wasserflasche, da ich Durst habe und sehe sie lächelnd an. Paula will gerade zum reden ansetzen, da sieht sie das Pflaster an meiner Hand aber keine Infusion. „Mira hast du dir den Zugang gezogen?", fragt sie schockiert. Ich lasse meine Wasserflasche zu Boden fallen, woraufhin sie zerspringt, da es eine Glasflasche ist. Die denkt echt, ich hätte das selber gemacht? „Oh Mira.", stöhnt Alex und steht auf, um kurze Zeit mit einem Besen wiederzukommen. „Das war der da.", sage ich zu Paula und zeige auf Alex. „Der gute hat mir den Zugang rausgerissen. Das tat so krass weh. Ihr beiden macht das tausendmal besser. Ich frag mich manchmal echt, wie er Arzt werden konnte.", Lüge ich, um Alex zu ärgern. „Was soll das, Alex? Wieso tust du ihr weh?", fragt Paula ganz wütend und nimmt meine Hand und streichelt darüber. „Mira?!", quietscht Alex und hat dabei volle Kanne einen Voicecrack. „Nur ein Spaß Leute. Alex hat das super gemacht und mir geht's wieder gut. Ich würde gerne zur Polizei gehen. Ach und Alex ein Tipp, trinken hilft bei einem trockenen Hals .", sage ich und stehe auf. Alex dreht mit den Augen und geht wieder. „Okay, dann bin ich beruhigt.", sagt Paula erleichtert und steht ebenfalls auf. „Gut, ich ziehe mir schnell was an und dann können wir los.", sagt Phil und steht auf. Mein Blick fällt sofort auf seine Spongebob Schlafhose, welche ihn sehr schrecklich aussehen lässt. „Neeee oder? Echt jetzt Phil?.", sage ich oder eher pruste ich raus, da ich vor lachen kaum noch Luft bekomme. Ich klatsche mir mit den Händen auf die Oberschenkel und jedesmal, wenn ich mich halbwegs beruhigt habe, sehe ich ihn an und bekomme erneut einen Lachanfall. Alex ist mittlerweile in der Küche und schmeißt die Scherben in den Müll. Paula und Phil stehen beide vor mir und beobachten meine Lacheinheit. „Pass auf. Nicht dass du noch bewusstlos wirst vor lachen. Dann muss ich dir in dieser Hose eine Herz-Druck-Massage geben und das erkläre ich meinen Kollegen ganz sicher nicht, also sehe zu, dass du deine Atmung unter Kontrolle bekommst.", sagt Phil und haut mir einmal leicht auf den Rücken. Das macht es noch schlimmer, denn jetzt kann ich die Spongebob-Figuren noch besser erkennen. „Super Phil, echt super.", lache ich und halte mir die Brust. Dann lasse ich mich lachend zu Boden fallen und lehne mich an die Couch. Sofort nimmt er mein Handgelenk und sieht mich kritisch an. Ich, die immer noch vor lachen kaum Luft bekommt, weiß natürlich nicht, was los ist. „Mira, dein Puls und deine Atmung sind viel zu schnell. Beruhige dich, auch wenn es lustig ist.", sagt er und drückt bei jedem Atemzug seine Hand auf mein Brustbein. Das bringt gut was und meine Atmung wird langsamer.

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Heute mal etwas kürzer, da es heute stressig war. Morgen habe ich den ganzen Tag zum Schreiben Zeit, also macht euch auf gute und lange Kapitel gefasst. Vielleicht sogar mehr als drei:)

Man liest sich morgen:)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt