Alex ist ein Idiot

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In der Notaufnahme angekommen sehe ich Papa, der sofort auf uns zukommt und mich umarmt. „Mensch Mira, was machst du denn für Sachen?", fragt er und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. Die behandelnde Ärztin ist heute wieder Charlotte, die uns freundlich begrüßt. Nachdem die Sanitäter mich auf die andere Liege gelegt und Charlotte alles erklärt haben, gehen sie und ich bin mit Papa, Alex, Charlotte und einer Schwester alleine. „So Mira ich muss jetzt einmal dein Bein anschauen.", sagt sie und wickelt den Verband ab. Papa hält die ganze Zeit fest meine Hand, während Charlotte sich die Wunden anguckt und dann beschließt, dass sie definitiv genäht werden müssen.

Nach einer Stunde sind die Wunden genäht und ich habe ordentlich was für den Kreislauf bekommen. „Gut Mira. Ich mache eine Ausnahme und lasse dich nun nach Hause gehen. Du musst dich aber zu einer Therapie anmelden, damit du dich nicht mehr selbst verletzt.", erklärt Charlotte und gibt mir einen Zettel mit verschiedenen Namen von Psychologen.
Dann gehen wir zum Auto. „Wir kümmern uns morgen früh direkt darum.", sagt Papa und legt seine Hand auf meine. Ich nicke und setze mich dann ins Auto. Die Fahrt nach Hause verläuft schweigend.

„Da seit ihr ja wieder.", kommt von Paula, die neben Phil und Tabea steht. „Ich bin in meinem
Zimmer.", sage ich und laufe an allen vorbei. Ich brauche nun einige Zeit für mich.

Zeitsprung: Heiligabend

Der Vorfall ist nun einige Tage her und ich wurde bei einer Therapie angemeldet, wo ich die erste Sitzung nächste Woche habe.
Heute ist Heiligabend, weshalb ich etwas früher aufgestanden bin, um mit den anderen zu frühstücken. „Guten Morgen.", sage ich und lasse mich zwischen Alex und Papa nieder. „Guten Morgen und frohe Weihnachten.", kommt von allen und dann beginnt das Essen. Es herrscht eine schöne und fröhliche Stimmung. Das einzige, was mir Sorgen bereitet ist, dass heute meine Fäden gezogen werden können. Ich habe darauf bestanden, dass wir das Zuhause machen und nicht wieder ins Krankenhaus gehen. Gott sei dank waren sie einverstanden, sodass einer von denen mir die heute entfernt. Wie als könnten sie Gedanken lesen, spricht Phil das Thema an. „Du Mira, wer soll das heute bei dir machen?", fragt er und beißt erneut von seinem Croissant ab. Ich schaue zwischen allen hin und her und hebe dann die Schultern. „Mir egal.", sage ich, weil ich echt nicht weiß, wer am besten geeignet wäre. Sowas habe ich ja noch nie gemacht. „Wenn du möchtest, mache ich das.", meldet sich Alex zu Wort. Das wäre wahrscheinlich die beste Idee, weil ich Alex momentan so viel anvertraut habe. „Na gut.", sage ich lächelnd und esse mein Frühstück zu ende. Danach räumen wir alles ab und ich warte, bis Alex loslegen will. Dieser trinkt gerade noch etwas und schaut mich dann an. „Sollen wir?", fragt er und zeigt nach oben. Ängstlich und mit knirschenden Zähnen nicke ich. Papa fragt, ob er mitkommen soll aber ich verneine. Ich möchte Papa diesen Anblick ersparen. Er hat schon genug durchgemacht wegen mir. „Gut, dann komm.", sagt Alex und schiebt mich nach oben. Auf der Treppe erzähle ich ihm, was mich beschäftigt. „Alex, ich habe Angst. Tut das weh?", frage ich ängstlich, doch er schüttelt den Kopf. „Nicht, wenn ich das mache.", er lächelt und öffnet die Tür zum Arztzimmer. Zittrig gehe ich auf die Liege zu und setze mich darauf. Er geht wie ein typischer Arzt auf seinen Drehhocker und legt seine Hände auf meine Oberschenkel. „So, ich erkläre dir eben, was ich machen werde und dann suche ich alles zusammen okay?", fragt er, was ich durch ein Nicken beantworte. „Mira, nicht so ängstlich. Du bist halbe Italienerin hallo, bisschen mehr Temperament.", lacht er, was mich auch zum Lachen bringt. Dann beginnt er zu erklären, wie er die Fäden zieht und das er sich die Narben nochmal anschauen möchte. „Gut, dann suche ich eben alles zusammen und du kannst schon mal die Hose ausziehen und dich hinlegen.", sagt er und rollt in Richtung der Schränke, wo er einiges zusammensucht. Ich entledige mich meiner Hose und lege sie ans Ende der Liege. „So ich hab alles. Bist du bereit?", fragt er. Ich zögere erst, doch dann nicke ich. Alex wird das schon gut machen. Ich lege mich hin und beobachte, wie er sich die Handschuhe überzieht. „Okay, machst du die Beine etwas auseinander?", fragt er, was ich dann auch mache. Zuerst drückt er etwas auf den Wunden/Narben rum und überprüft, ob sie gut zusammengewachsen sind. „Das sieht doch schon mal gut aus.", sagt er lächelnd und holt dann eine Pinzette. „A-Alex warte.", stottere ich und halte meine Hand hoch. Nun meldet sich meine Angst wieder extrem. „Versprichst du, dass das nicht weh tut?", frage ich, woraufhin er schmunzelt. Er stützt sich mit beiden Händen auf der liege ab und schaut mir ins Gesicht. „Nein. Das tut nicht weh.", sagt er und wartet dann darauf, dass er anfangen darf. „Mhm okay dann mach.", sage ich und schaue, wie er anfängt. Er hat recht, es tut echt nicht weh, weil er es sehr behutsam macht. „Jap das war's.", sagt er und räumt die Sachen weg. Ich schaue auf mein Bein, welches nicht ganz so schön aussieht, dafür aber keine Fäden mehr hat. „Danke.", seufze ich und setze mich auf. „Gerne und äh Mira?", sagt er und dreht sich wieder zu mir um. Ich schaue ihn fragend an, als er wieder auf mich zu kommt und mit seinem Finger auf meinen Beinen tippt. „Die solltest du öfter eincremen, sind ziemlich trocken.", antwortet er. Ich muss etwas lachen. Das ist Alex. Ihm entgeht auch echt nichts. „Mach ich Herr Doktor.", sage ich und salutiere, was ihm zum Lachen bringt. Er gibt mir meine Hose wieder, die ich anziehe und dann mit Alex nach unten gehe. „Geschafft?", fragt Papa, als er mich sieht. Ich tue so, als wenn ich mir vor schmerzen das Bein halten muss und humple zu den anderen auf die Couch. „Es tut so höllisch weh. Alex hat mir so wehgetan. Helft mir.", sage ich gespielt verletzt, was Alex lachen und die anderen erschrocken gucken lässt. „Alex, idiota!", Flucht Papa und kommt auf mich zu. „Meine süße, was hat er gemacht? Soll ich die Mafia auf ihn hetzen?", fragt Papa und ich weiß nicht mal, ob er jetzt auch ein Spaß macht oder es ernst meint. „Papa das war ein Scherz. Alex hat das super gemacht. Er ist der beste Arzt.", sage ich und gebe ihn einen Kuss. „Ey, was ist mit uns?", fragt Phil und deutet auf sich, Paula und Tabea. „Tja Phil. Mira weiß halt, was gut ist.", lacht alex und legt einen Arm um mich. „Stop! Ihr seid alle die besten Ärzte und Papa der beste Sani. Ich habe euch alle gleich lieb.", sage ich, woraufhin wir uns alle auf die Couch setzen und uns umarmen.

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Sorry, dass ich diese Fanfiction so vernachlässigt habe. Mir fehlten einfach die Ideen für die Weihnachtszeit. Wenn es Frühling wird, kommen viele Kapitel. Es ist zumindest viel geplant!

Man liest sich im nächsten Teil:)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt