Ich hab euch so lieb

566 20 0
                                    

Am Morgen wache ich auf und strecke mich erstmal. Oh man, habe ich gestern echt alles erzählt?
Ich ziehe mir eine frische Jogginghose und einen Hoodie über und gehe dann Richtung Badezimmer. Dort mache ich mich in Ruhe fertig und wandere dann in die Küche, wo ich Phil und Paula begegne. „Guten Morgen.", nuschle ich und gehe an den Schrank, um etwas zu trinken. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragt Paula, worauf ich nur nicke und dann mein Glas austrinke. Dabei fallen mir die Dienstpläne am Kühlschrank auf. Hingen die da schon immer? Ist mir nie aufgefallen, dabei gehe ich jeden Tag mehrere Male daran vorbei. Auf jeden Fall sehe ich, dass Papa heute Frühschicht hat. Aber Alex hat frei. „Wo ist Alex?", frage ich verwirrt, weil er ja sonst auch immer früh wach ist. „Bei Tabea.", antwortet Phil und trinkt seinen Kaffee. Ich finde es echt schön, dass Alex nun eine Freundin hat. Noch komplett in meinen Gedanken, stehe ich in der Küche und starre durch die Gegend. „Ähm Mira?", holt Phil mich daraus und ich sehe in fragend an. „Den...", beginnt er und zeigt auf meinen Zugang, der unter meinen Pulli ist. „...können wir gleich entfernen und dann isst du erstmal.", beendet er seinen Satz. Ich nicke und setze mich neben Paula an den Küchentisch. Während Phil die Sachen zusammensucht, beginnt Paula zu reden. „Dein Papa hat vorhin schon in der Schule und beim Reitverein angerufen. Die Schule weiß Bescheid und deine Reitlehrerin behält dich im Verein, nur musst du dafür in der nächsten Stunde wieder da sein. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne mitkommen. Die Stunde ist ja morgen schon.", sagt Paula. „Ja gerne. Ich würde auch morgen wieder zur Schule gehen.", antworte ich. Sie nickt und nimmt dann meine Hand, was mich erst richtig verwirrt. Dann zieht sie mich plötzlich in eine Umarmung und streicht mir sanft über den Kopf. „Bitte Mira, bitte hungere dich nie wieder runter, verletze dich nicht mehr selber und rede mit uns, wenn es dir nicht gut geht, ja?", fleht sie mich an. Das macht mir leichte Tränen in den Augen, weshalb ich sie nun auch kräftig in den Arm nehme und nicke. „In Zukunft komme ich sofort zu euch. Und ich werde mir auch nie wieder wehtun oder hungern.", sage ich, woraufhin sie erleichtert seufzt und sich dann von mir löst. Schon steht Phil wieder bei uns und setzt sich neben mich. „Gut, du weißt ja wie das geht. Ärmel hoch und zu Paula gucken.", sagt Phil und wartet darauf, dass ich mich rege. Ich nicke zögerlich und hole dann meinen Arm raus, wo der Unterarm verbunden ist. Phil holt einmal Luft und gibt meinem Unterarm einen leichten Kuss. „Wir schaffen das Mira.", sagt er und legt dann eine Hand an mein Gesicht. „Es wird alles wieder gut.", sagt er noch und bringt mich dann zum Lächeln. Ich liebe es, wenn er so herzlich ist. Deswegen entscheide ich mich kurzerhand dazu, auch ihn um den Hals zu fallen. „Ich hab euch so lieb.", nuschle ich an seine Schulter. Ich spüre Paulas Hand an meiner Schulter und Phil's arme um meinen Oberkörper. „Wir dich auch Mäuschen.", sagt er liebevoll.
Nach einigen Minuten beginnt er dann mit dem Zugang ziehen und nachdem das Pflaster drauf ist, schmeißt er den Müll weg und Paula legt mir ein Brötchen vor die Nase. Ich sehe sie etwas skeptisch und ängstlich an. Ich habe so Angst davor, was passieren wird, wenn ich dieses Brötchen esse. „Ist schon gut. Wenn was passiert, sind wir da und helfen dir.", sagt Paula beruhigend und legt ihre Hand auf meine. „Genau. Iss so viel, wie du kannst. Danach gehen wir zum Arzt.", fügt Phil hinzu, der gerade wieder die Treppen runterkommt und sich wieder neben mich setzt. Zögerlich nehme ich das Brötchen mit der Käse Scheibe und beiße ein paar mal rein.
Ich habe das halbe Brötchen geschafft, was die beiden so auch akzeptiert haben. Dann werde ich erstmal für einige Zeit auf der Couch geparkt und schaue eine weitere folge Haus des Geldes. Die beiden setzen sich zu mir und gucken zusammen mit mir die 4. Staffel.
Nach der ersten Folge bekomme ich Bauchschmerzen und lege meine Hand auf meinen Bauch. „Geht's los?", fragt Phil, der das anscheinend sofort bemerkt hat. Ich nicke und ziehe dann meine Beine an meinen Körper. „Isst dir denn schlecht?", fragt Paula, wo ich sofort meine Hand vor den Mund nehme und nicke. Phil versteht Gott sei dank und trägt mich zum Badezimmer, wo ich mich dann schmerzvoll übergebe. Er hält meine Haare zurück und streicht mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Mein ganzes Gesicht ist schon voll verheult, weil das übergeben solche Schmerzen bereitet. „Ich glaube, das war's.", sage ich, nachdem ich die letzte Ladung rausgelassen habe. Phil nickt und stützt mich unter den Armen, sodass ich wieder aufstehen kann. „Hier, halte mal dein Gesicht übers Waschbecken.", sagt er und schaltet das Wasser an. Ich mache, was er sagt und bücke mich über das Waschbecken, wo er dann mein Mund sauber wischt. Nachdem dies erledigt ist, bringt er mich zur Couch und Paula gibt mir was zu trinken. „Danke.", Hauche ich und lasse mich erschöpft zurück fallen. Paula nimmt mich in den Arm und streicht mir sanft über den Bauch, was echt angenehm ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie genau weiß, was sie sagen oder machen soll, dass es einem besser geht. „Danke Paula, das ist echt angenehm.", seufze ich, woraufhin sie mir einen Kuss auf den Kopf gibt und weiter macht. „Du denkst, was ich denke, nicht wahr?", fragt Phil Paula. Ich spüre ihr Nicken und überlege dann, was die denken könnten. „Was meint ihr?", frage ich deshalb verwirrt. „Also, deine Symptome sind genau die einer chronischen Magenschleimhautentzündung. Das kann man mit Medikamenten therapieren aber wir müssen trotzdem zu deinem Kinderarzt, der dich dann höchstwahrscheinlich für eine Magenspiegelung ins Krankenhaus schickt.", erklärt Phil. Ich nicke schwach. Nach einigen Minuten gehen wir dann los. Unterwegs telefoniert Phil mit Papa und erklärt ihm, was los ist. Papa sagt sofort, dass er die Schicht tauschen will und zu uns kommen möchte.
Keine zehn Minuten später sind wir bei meinem Arzt und sitzen im Wartezimmer, wo Papa auch kurze Zeit später ist. „Papa.", sage ich verzweifelt und stehe auf. Er kommt auf mich zu und schließt mich in seine Arme. „Süße, was machst du denn für Sachen.", sagt Papa und setzt sich dann zu mir, Paula und Phil. Er quatscht dann mit Phil darüber, was ich haben könnte. Ich schaue einem Kind beim Spielen zu und versuche so, meine Übelkeit zu überspielen.

—————————————————————————

Tut mir echt leid, dass heute erst wieder ein Kapitel kommt. Ist echt stressig die letzten Tage gewesen. Ich hoffe, dass ab morgen wieder regelmäßig welche kommen, vielleicht auch zu der anderen Fanfiction:)

Man liest sich im nächsten Teil:)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt