Kapitel Neun ✔

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Der Alltag kehrte zurück. Ich lebte so vor mich hin, ohne wirklich was wahrzunehmen

Ich ging zu meinen Kursen und ich wurde besser. Von Zeit zu Zeit verbesserten sich meine Kampftechniken und ich war stolz darauf, was ich alles leisten konnte. Wenn er wiederkommen würde, wäre ich bereit, es mit ich aufzunehmen.


Ich stand vor meinem Spiegel und betrachtete mich.

Blondes, langes Haar hing wirr über meine Schultern. Ich war sehr dünn, meine Rippen zeichneten sich deutlich unter dem Shirt ab. Ich war nochmal zwei Zentimeter gewachsen und ich hatte kein Gewicht zugenommen. Vor der Entführung wog ich noch an die 60 Kilo. Jetzt waren es nicht mal mehr 50. Zu wenig für meine Größe. Ich schaute angewidert von mir selbst weg.

Ich schaute auf die Uhr. 4 Uhr nachmittags. Lara war arbeiten also beschloss ich ein wenig um den Block zu laufen.

Um den Kopf frei zu bekommen. Also zog ich mir Schuhe an und verließ mitsamt meiner Schüssel und Handy das Haus.

Ich verlor mich in Gedanken als ich loslief.

Bis mir ein Ball an den Kopf flog.

Es war nicht fest aber ich erschrak mich schon. Der Ball rollte auf die Straße und ich hörte eine bekannte Stimme.

"Maya Nein!"

Ein kleines Mädchen lief aus dem Garten und wollte den Ball aufheben. Aber von der anderen Seite kam ein Auto und das sah sie wohl nicht. Ich machte einen großen Schritt vor und schnappte sie am Arm.

Sie schaute mich mit großen Augen an.

"Schau da kommt ein Auto. Du musst immer erst schauen bevor du auf eine Straße laufen willst."

Ich beugte mich runter und schaute ihr tief in die Augen. Eine junge Frau kam ebenfalls aus dem Garten.

"Meine Güte Maya! Wie oft soll ich dir es noch sagen? Nein heißt Nein!" Ich schaute auf die Straße und holte schnell den Ball.

"Hier bitteschön." Ich hielt Maya den Ball hin.

"Dankeschön, das du sie davon abgehalten hast, auf die Straße zu rennen. Sie lernt es einfach nicht, bei nein stehen zu bleiben oder aufzuhören."

"Ich war früher genauso."

Erst jetzt blickten wir uns richtig an.

"Jana?" "Dr. Martinson. Ich habe sie gar nicht erkannt." "Und ich habe es zu spät gemerkt. Nenn mich doch bitte Paula." Sie lächelte schief.

"Ist das ihre Tochter?" "Ja." "Sie ist echt niedlich." "Der Eindruck täuscht. Komm doch kurz mit rein."

Ich schaute auf die Uhr.

"Aber nur kurz."

Ich folgte Paula nach drinnen. Als wir um das Haus rumkamen, waren dort alle.

Mit alle meinte ich Phil, Franco, Paul, Stephan und ein Mann den ich noch nicht kannte. Plus Paula und Maya natürlich.

"Was machst du denn hier?"

Ich wollte antworten, aber Paula kam mir zuvor. "Jana hat Maya davon abgehalten vor ein Auto zu laufen."

"Maya du bist unmöglich." schimpfte der noch unbekannte Mann. Paula führte mich zum Gartentisch.

"Das ist übrigens Alex. Ihn dürftest du als einzigen noch nicht kennen. Er ist Mayas Vater und mein Lebensgefährte."

Ich gab auch Alex die Hand. Maya kam zu mir getrottet.

"Spielst du mit mir Jana? Die großen haben nie Lust mit mir zu spielen."

"Na das stimmt ja dann wohl mal nicht." sagte Alex.

Maya ignorierte ihn und setzte ihren Hundeblick auf. "Na gut. Aber nicht lange."

"Super."

Maya nahm mich an der Hand und zog mich in die hintere Ecke des Gartens. Dort stand ein großer Baum. Maya zeigte nach oben.

"Schau da ist mein Baumhaus. Das hat Papa extra für mich gebaut."

„Ist ja cool. Ich wollte auch immer ein Baumhaus."

Maya grinste und kletterte blitzschnell dir Leiter hoch. Dann schaute sie aus dem Fenster.

"Was ist? Willst du da unten Wurzeln schlagen?" Sie grinste mich frech an.

Na, warte...


Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now