Kapitel Einhundertzehn ✔️

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Schweigen am Tisch. Ich holte zögerlich das Ultraschallbild raus.

"Ich weiß es erst seit vorgestern. Als ich heute im Krankenhaus war hab ich es Frederik gesagt weil ich mir schon gedacht habe dass wir kein CT machen würden wenn ich schwanger bin. Ich war dann bei einer Gynäkologin und naja was soll ich sagen? Ich bin schon in der elften Woche...."

Paula umarmte mich fest.

"Es ist ok. Niemand wird dich dafür verurteilen."

Phil atmete tief durch.

"Ich brauch einen Schnaps.", meinte er dann trocken. "Bring mir auch einen." "Mir auch."

Paula warf einen bösen Blick zu Phil.

"Hast du es Luke gesagt?" Ich nickte. "Er hat kein Wort gesagt und ist gegangen." "Nee,  oder?"

"Naja hallo der muss sich ja auch erst mal klar darüber werden.", warf Franco ein. "Trotzdem hätte er sie nicht einfach sitzen lassen dürfen.", widersprach Paula ihm sofort.

Phil kam mit den Schnaps wieder. Er zeigte auf die Terassentür.

"Da kommt dein Prinz."

Ich drehte mich rum. Und tatsächlich, Luke kam grade über die Terassentür zu uns ins Haus.
Ich stand auf und ging auf ihn zu. Luke kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

"Tut mir leid dass ich vorhin gegangen bin. Ich musste nur darüber
nachdenken.", flüsterte er mir ins Ohr. Er ließ mich los.

"Ist schon gut. Ich könnte leider nicht davonlaufen." "Willst du es denn behalten?"

"Natürlich." "Ok. Ich bin dabei. Immerhin sind wir ja beide wohl zu blöd zum verhüten."

Luke grinste und ich schaute ihn glücklich an.

"Kann ich das Bild nochmal sehen?"
Ich nickte und holte es vom Küchentisch.

Luke betrachtete das Bild.

"Elfte Woche.", sagte ich leise.

Ich zog Luke in den Garten und erklärte ihm die Situation. Luke sah mich an.
„Das wundert mich aber dass es bei dir jetzt normal ablaufen kann, normal ziehst du ungewöhnliche Sachen an..."

„Ich bin halt was besonderes."

Luke sah mich liebevoll an. „Oh ja, das bist du."

Luke küsste mich und ich schlang meine Arme um ihn. "Ich liebe dich. Und wir werden sicherlich sehr gute Eltern sein."

Ich lachte.
"Ich hoffe es zumindest."


Die Zeit verging wie im Flug und die Nachricht meiner Schwangerschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ich bekam viele Glückwünsche aber manche schauten mir auch böse nach und verbreitete Gerüchte über mich. Mir war das so ziemlich egal. Ich hatte einen Ausbildungsplatz als Tierpflegerin in einem bekannten Park in Köln bekommen und meine Ausbilderin war die netteste Chefin, die ich je kennengelernt hatte. Sie verstand die Situation meiner Schwangerschaft und hatte mir die Stelle trotz Umständen gegeben.

Neben meiner Schwangerschaft und der herannahenden Geburt stand noch ein weiteres Ereignis bevor: Alex's und Paula's Hochzeit. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren aber das schönste stand noch bevor. Das kaufen des Hochzeitkleides.

"Sag mal Paula, warum willst du unbedingt im Oktober heiraten?" "Wegen der Jahreszeit Jana. Der Herbst mit all seinen Farben und das ganze Laub..." "Ja stimmt, es sieht echt schön aus."

Paula hielt vor einem Brautmodengeschäft und ich quälte mich mit meinem Bauch aus dem Auto.

"Also wenn ich noch dicker werde, komm ich bald keine Treppe mehr hoch."

Paula kicherte.

"Das siehst du mal wie es mir ergangen ist."

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt