Kapiel Einundachtzig ✔️

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Frederik war nach seiner Standpauke wieder gegangen. Aber eine viertel Stunde später war dann auch Phil da. Phil setze sich auf den Stuhl neben meinem Bett. Er betrachtete mich, ich ihn.

"Bist du sauer?" "Nein."

Phil überschlug die Beine.

"Ich bin eher enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass du dich mir nicht anvertraust. Dass du nicht mit mir redest. Dass du dich immer quer stellst wenn es um das Thema Krankenhaus geht. Dass du dein Leben einfach so leichtsinnig in Gefahr begibst."

Ich setzte mich erneut auf.

"Ich weiß dass es falsch war aber ich habe meine Gründe. Immer." "Deine Albträume sind mittlerweile Panikattacken. Wir wollen dir alle nur helfen Jana." "Ihr könnt mir aber nicht helfen! Keiner kann mir das abnehmen Phil. Warum versteht ihr das nicht."

Phil schaute mich durchdringend an und ich seufzte.

"Ich hätte ja nicht gedacht dass es so schlimm wäre."

Phil schaute mich weiterhin an.

"Phil schau nicht so... bitte. Es tut mir ja auch leid."

Phil nickte nachdem er mich noch eine Weile lang angeschaut hatte.

"In 4 Tagen darfst du nachhause. Ich will kein Gemecker hören."
Ich nickte.

Am nächsten Morgen besuchte mich Paula.

"Mensch Jana! Wie kann man nur so leichtsinnig sein?"

Ich zuckte mit den Schultern und aß mein Brot.

"Jana Phil war richtig...Naja... geknickt desshalb. Er hat sich große Sorgen gemacht."

Ich nickte nur abwesend.

"Hallo? Ich rede mit dir."

Ich schaute Paula an.

"Ich will nicht dass Phil sich in irgendeiner Weise schuldig für meine Situation fühlt. Keiner kann da was dafür außer natürlich ich selbst und..."

"Marko." "Ja. Ich kann die Albträume und Panikattacken nicht kontrollieren aber ich sage so, und nur so verarbeite ich das ganze." "Nichts verarbeitest du Jana. Dein Trauma sitzt so tief, du verschliest dich doch total! Sagst immer du schaffst das alleine obwohl du das nicht alleine schaffen kannst."

Ich legte mein Brot weg und seufzte.

"Paula die Psychologin konnte mir nicht helfen." "Weil du dich ihr nicht öffnen wolltest! Verdammt Jana wir wollen dir alle nur helfen!" "Ihr könnt mir aber nicht helfen! Ihr bemuttert mich alle nur und engt mich ein! Wenn ich eines bei Marko gelernt habe dann dass ich meine Freiheit brauche!"

Ich war etwas lauter geworden und hatte nicht bemerkt dass Frederik ins Zimmer getreten war.

"Bist du jetzt fertig?", fragte Paula eisig. "Ja. Und jetzt kannst du gehen."

Paula seufzte tief.

"Ich bin nicht gekommen um zu streiten Jana. Sondern um dir zu sagen dass ich und Alex in den Urlaub fahren. Nächste Woche." "Und Maya?" "Die bleibt bei euch." "Schön."

Paula stand auf.

"Tschüss."

Ich blickte Paula nachdenklich nach.

"Du solltest wirklich nochmal mit einer Psychologin sprechen." "Jaja. Könnt ihr mich nicht alle mal in Ruhe lassen?"

Frederik nahm die Krankenakte und laß sich meine Blutwerte durch.

"Deine Blutwerte sehen soweit wieder ganz gut aus." "Schön. Wann kann ich heim?" "Freitag."

Ich verdrehte die Augen.

"Ich brauch dringend Gesellschaft. Es ist sterbenslangweilig hier." "Ich würde dir ja Gesellschaft leisten aber ich hab keine Zeit und das würde dir bestimmt nicht so gefallen."

Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Nicht wirklich nein." "Ich schick dir unsere Psychologin nochmal vorbei."

Frederik drehte sich um und ging raus.

"Frederik nein.", rief ich ihm laut hinterher. Aber Frederik war schon weg. Ich schmiss das Kissen an die Tür.

"Mann Ey!"

Die Tür ging auf und Luke kam herein.

"Begrüßt du so etwa deinen Freund?" "Hallo Luke." Luke gab mir einen Kuss. "Na komm, wir gehen in den Park."

Ich darf noch nicht so viel rumlaufen.", sagte ich.

Luke zeigte auf den Rollstuhl.

"Och nö.." "Och doch.

Phil hat auch gemeint dir würde frische Luft gut tun."

Ich grummelte.

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now