Kapitel Sechsundsiebzig ✔️

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Ich war in einen Besucherraum gekommen und wartete nun auf Fiona. Irgendwann ging die Tür auf und Fiona kam herrein. Sie setzte mich mir gegenüber an den Tisch.

"Hallo Jana." "Hi. Na?" "Selber na?"

Gott, was hatten sie mit ihr gemacht?!

"Wie geht's Luke?" "Gut. Wie geht es dir?"

Fiona blickte auf ihre Hände.

"Ich... Besser glaub ich." "Hast du...." "Ja. Ich hab es weg machen lassen."

Fiona blickte mich Ernst an.
"Ich hätte das nicht gekonnt."

"Es macht dir ja auch niemand Vorwürfe. Ich hab dir ja gesagt dass ich deine Entscheidung respektiere." "Was macht dein Magen?" "Ach das wird auch besser. Zumindest hoff ich das." "Wieso? Geht immer noch nichts festes?" "Doch. Aber nur ab und zu. Mein Magen entscheidet das ganz individuell." "Das ist aber schon blöd."

"Allerdings. Aber wir sind nicht hier um darüber zu reden. Sondern über DIE Sache. Wenn du mit mir darüber reden willst, kannst du das gerne tun. Jederzeit." "Ist gut Jana. Ich rede schon sehr viel darüber. Es wird besser aber... Die Erinnerungen sitzen halt sehr tief." "Und wann denkst du kannst du hier raus?"

Fiona zog die Schultern hoch. Sie schaute auf den Boden und als sie mich wieder ansah, rollten ihr die Tränen über die Wangen.

"Hey... Ist sonst noch was?" "Meine Mutter...."

Ich rollte mit den Augen.

"Diese Frau. Was hat sie gemacht?" "Sie hat sich nicht einmal blicken lassen. Fasselt am Telefon dauernd nur irgendwas vonwegen sie müsste das Geschäft am laufen halten und so weiter."

Ich setzte mich auf den Stuhl neben Fiona.

"Was war eigentlich nochmal mit deinem Vater?" "Jana nein. Er wollte mich nicht. Er hat Mum schwanger verlassen. Ich will ihn auch nicht kennen lernen. Mum kann echt eine gute Mum sein wenn sie es will. Aber im Moment ist sie es halt nicht."

Ich nickte verständnisvoll und legte ihr eine Hand auf den Rücken.

„Okay. Wenn du deine Meinung änderst sag mir Bescheid."

Phil sah durch's Fenster an der Tür und zeigte auf die Uhr. Ich nickte.

"Ich glaube ich rede mal mit deiner Mutter." "Das bringt nichts Jana." "Oh doch. Wenn ich das mach schon."

Ich stand auf.

"Bis bald Fiona." „Bis bald."

Ich verließ den Raum und Phil trat mir entgegen.

"Wir haben heute einen Kontrolltermin im Krankenhaus. Das haben wir beide vergessen." "Du hast es vergessen. Ich habe es verdrängt. Muss das schon wieder sein?" "Ja. Dein Rücken soll doch wieder gesund werden oder?" "Jaja." "Na dann komm."

Phil und ich verließen die Abteilung oder wollten sie eher gesagt verlassen als uns ein Mädchen entgegengerannt kam. Sie hatte ein verwaschenes T-Shirt an, ihr Gesicht war verschwitzt und die Haare gingen ihr wirr ins Gesicht.

Aber was ich viel interessanter fand war die Spritze in ihrer Hand. Sie sah aus wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Sie raste auf uns zu, packte mich am Arm und ehe ich mich versah war ihr Arm um meinen Hals und sie drückte mir die Luft ab. Zudem hielt sie mir die Spritze an die Kehle. Ich blieb ruhig und atmete flach weiter.

Zwei aufgebrachte wirklich sehr jung Ärzte kamen um die Ecke gerast.

"Antonia! Lass sofort die junge Frau infrieden!" "Gar nichts werde ich tun! Die Zombies werden uns alle töten und dann unsere Gehirne essen!"

Ich schaute von den Ärzten zu Phil und verdrehte die Augen.

"Antonia es gibt keine Zombies." "DOCH. Und sie sind überall!", kreischte das junge Mädchen hysterisch.

Ich verdrehte nochmals die Augen. Kinderspiel. Ich rammte ihr meinen Ellenbogen in den Bauch, befreite mich aus dem Arm und nutzte den Überraschungsmoment um der Angreiferin den Arm auf den Rücken zu drehen und sie an die Wand zu drücken. Die Spritze war dabei auch in meiner Hand gelandet. Nun hielt ich sie ihr an den Hals.

"Ich glaub du hast zu viel IZombie geschaut kann das sein?" "Ihr seid geblendet! Die Apokalypse wird kommen!" "Jaja. Und ich bin Jesus."

"Jana.", kam es von Phil, der wohl befürchtete dass ich dem Mädchen die Spritze in den Hals rammen würde. Die Ärzte bedankten sich bei mir und spritzten Antonia irgendwelche Mittel, worauf sie ruhiger wurde. Dann wurde sie schnell weggebracht.

Phil betrachtete mich von der Seite.

"Deine Kampftecknik ist bewundernswert." "Danke. Übung macht den Meister."

Wir liefen weiter über den Parkplatz. Ich musste lachen.

"Zombies. Also wirklich."

Phil stimmte in mein Lachen mit ein.

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now