Kaptiel Siebeundsechzig ✔️

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Ich spürte dass sich in meiner Faust etwas befand also ließ ich sie geschlossen. Marius wollte sich grade verabschieden als es mir in den Rücken fuhr. Ich stöhnte leise und schloss meine Augen.

"Jana? Tut es wieder weh?", fragte Phil alarmiert.

"Ja verdammt." "Dreh dich mal zur Seite.", forderte mich der Arzt auf. Ich drehte mich mühsam zur Seite.

"Ich muss los Jana. Gute Besserung wünsche ich dir." "Danke Marius."
Er lächelte mich nochmal an und verschwand dann. Ich sah ihm nach während der Arzt mein Shirt hochzog.

"Es hat durchgeblutet." Ich schaute zu Phil. Er runzelte nur die Stirn.

"Ist das sehr schlimm?" "Ich muss die Wunde auf jeden Fall säubern. Im Moment blutet es nicht."

Ich seufzte. Immer ich. Ich fragte mich, wem ich wohl was schlimmes getan hatte, dass es immer mich treffen musste.

"Willst du ein Schmerzmitel?" "Nein." "Okay, wie du willst." Er ging kurz zu den Schränken und holte etwas raus. Dann kam er zurück.

"Ich fang jetzt an."

Ich schloss meine Augen und verzog das Gesicht als der Tupfer meine Haut berührte. Warum brannte die Scheisse so? Phil nahm meine Hand und ich sah ihn dankbar an. Ich formte lautlos das Wort ‚Luke'.

Phil nickte.

"Er ist auf dem Weg aber er steht im Stau."

„So fertig.", rief der Arzt, bevor ich Phil antworten konnte.

Ich spürte wie der Arzt ein neues Pflaster auf die Wunde klebte. Ich drehte mich wieder auf den Rücken.

"Ich weiß ihren Namen noch gar nicht." "Achso. Ich bin Dr. Frank." Er gab mir die Hand. "Werde ich wieder 6 Wochen im Krankenhaus verkümmern?" "Warscheinlich werden vier Wochen reichen, wenn nichts mehr dazwischen kommt."

„Das wäre toll."

Ich schlummerte auf meinem Zimmer nur so vor mich hin. Phil war mir nicht von der Seite gewichen und saß auf dem einen Stuhl im Zimmer. Ich sah vor meinem inneren Auge immer wieder Marko. Ich murrte und öffnete meine Augen. Phil schaute mich an und ich seufzte. Dann setzte ich mich auf und blieb an der Bettkante sitzen. Phil stand auf und setze sich neben mich.

"Willst du darüber reden?" "Nein. Oder doch? Ich weiß es nicht. Es ist so unrealistisch. Der letzte Monat... Seine Gewalt..."

"Es war für uns alle nicht leicht gewesen aber dich hat er..." "Tyrannisiert, gefoltert, gedemütigt?"

Phil wollte grade was erwiedern aber ich stand vorsichtig auf.

"Ich muss mal."

Ich ging zur Toilette und schloss ab. Ich musste mich fest halten um nicht umzukippen. Der Arzt hatte mir nochmal nachdem ich erneut starke Schmerzen hatte, Schmerzmittel gegeben. Und diese machten nochmal zu schaffen. Ich ging auf die Toilette, wusch meine Hände und trat dann wieder aus dem kleinen Raum.

Phil war verschwunden aber dafür wartete Luke auf mich.

"Luke.", rief ich voller Begeisterung.

Ich eilte auf ihn zu und fiel ihn um den Hals. "Mein Gott Jana.", murmelte Luke an meine Schulter. "Was hat er nur mit dir gemacht?"

Ich ging nicht darauf ein.

"Ich liebe dich. Nur dich.", nuschelte ich an seinen Hals.

Ich löste mich von ihm und küsste ihn. Luke sah mich besorgt an.
"Du siehst gar nicht gut aus Jana. Ich dachte schon ich hätte dich für immer verloren."

Mir wurde schwindelig und ich krallte mich in seinen Arm.

"Alles ok?", fragte Luke sofort besorgt und umfasste vorsichtig meine Tallie um mich zu stützen.

"Mir ist nur schwindelig aber das kommt von den Schmerzmitteln.", beruhigte ich Luke.

Luke half mir ins Bett und legte sich vorsichtig neben mich. Ich erzählte ihm alles. Jede einzele Sekunde die ich in Polen erlebt hatte. Ich musste mehrmals unterbrechen, da entweder die Wut oder meine Tränen über mich siegten. Am Ende war ich konplett fertig mit der Welt und vergrub meinen Kopf an Luke's Hals.

"Es ist vorbei.", murmelte Luke und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich kuschelte mich an ihn und war kurz darauf eingeschlafen.

Ist da jemand? (ASDS)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora