Kapitel Sechsundsechzig ✔️

2.1K 97 8
                                    

"Jana?"

Shit, der Arzt.

„Ja ich bin hier." Ich kam aus dem Bad und der Arzt schaute mir streng entgegen.

„Du sollst doch nicht alleine aufstehen."

Ich zuckte mit meinen Schultern und legte mich wieder ins Bett.

„Also deine Blutwerte gefallen mir noch nicht so ganz aber zumindest bist du soweit stabil dass wir dich verlegen können. Aber ich werde mich auf jeden Fall nochmal mit dem Kollegen aus Köln in Verbindung setzten."

Ich seufzte. "Machen sie das."

„Die Schwester holt dich gleich ab."

Der Arzt lächelte mich freundlich an. Ich lächelte nur halbherzig zurück.

„Dann wünsche ich dir eine gute Zeit und vorallem gute Besserung." "Dankeschön." Der Arzt gab mir nochmal die Hand und verschwand dann auch.


„So Jana. Los geht's."

Schon war die Schwester wieder da.

„Das hat dir dein Vater gestern zum anziehen vorbei gebracht. Im Krankenhaushemd mit dem Hubschrauber zu fliegen ist nämlich nicht grade angenehm." "Phil ist nicht mein Vater. Mein Vater ist tot.", sagte ich betrübt. "Das tut mir leid."

Sie hielt mir ein T-Shirt und eine Jogginghose hin. Ich stand auf und ging ins Bad.

„Wenn du Hilfe brauchst rufst du mich ok?"

Ich nicke und verbarrikadierte mich im Bad. Dumme Kuh. Ich zog das lästige Krankenhaushemd aus und zog mich dann wohl etwas zu schnell an denn mein Rücken brannte und die Wunde zog. Ich keuchte leise auf und hielt mich schnell am Waschbecken fest. Ich musste mich zusammen reißen! Ich wollte hier weg! Zu Luke. Ich betrachtete nochmal mein lächerliches Gesicht und ohne das ich es verhinder konnte, liefen mir die Tränen über die Wangen. Energisch wischte ich die Tränen weg und zog das Shirt glatt. Bye bye Berlin.

Ich kam aus dem Bad und die Schwester setzte mich in einen Rollstuhl. "Mehr Zeug hast du ja nicht dabei oder?"

Ich schüttelte den Kopf. Sie sagte nichts mehr, sondern schob mich quer durch die Berliner Uniklinik. Ich wurde auf eine Trage gelegt und fest gegurtet. Ein junger Mann in Sanitärsuniform kam dazu.

„Hallo Jana. Ich bin Marius und ich werde dich auf deinem Flug begleiten." "Hallo Marius."

Braune, kurze Haare, haselnussbraune Augen und ein sehr junges Gesicht. Er war höchstens 23.
Und er war mir sofort sympathisch. Ich lächelte ihn müde an. Er kannte meine Geschichte, dass sah ich ihm an, aber er bemitleidete mich nicht. Das gab auf jeden Fall 100 Sympathiespunkte.

Ich wurde mit dem Fahrstuhl aufs Dach befördert wo schon der Hubschrauber wartete. Ich wurde verladen und die Schwester verabschiedete sich schnell. Marius schloss mich an ein EKG an und betrachtete meine Herzfrequenz. Dann bekam ich noch Ohrenschützer auf und Marius zog auch welche an.

„Ok wir können.", sagte er zu dem Mann der vorne saß, dem Pilot.

„Bist du schon mal geflogen?", fragte er nun mich. Ich nickte. "Aber nie so." Marius grinste. "Wie lange brauchen wir?" "Schon etwas."

Ich nickte, schloss meine Augen und rollte meinen Kopf auf die Seite. Es war zwar laut aber in letzter Zeit konnte ich wirklich überall einschlafen. Und so dauerte es nicht lange und ich schlief wie ein Baby.

"Jana?"

Ich riss panisch die Augen auf. Wo war ich?!

„Jana es ist alles ok! Hier schau mich an!"

Ich blickte zu Marius. Ich war immernoch auf der Trage im Hubschrauber. Und hatte grade eine Panikattacke!

„Tief durchatmen Jana. Es ist alles okay!"
Ich atmete tief durch. Und war kurz darauf wieder ruhig.

"Besser?" Ich nickte. "Hast du das öfter?" "Eigentlich fast jede Nacht." "Desshalb auch deine Augenringe." "Ja.."

Ich seufzte und schloss meine Augen wieder. Und schlief wieder ein...

Eine Berührung ließ mich langsam aufwachen. Ich öffnete verschlafen meine Augen. Phil hatte seine Hand an meinem Arm während ich durch irgendwelche Krankenhausflure geschoben wurde. Marius gab grade einen perfekten Bericht ab.

"Während des Fluges war alles soweit ok. Wir hatten nur eine kleine Panikattacke. Das hatten wir aber schnell unter Kontrolle. Sie hat sonst viel geschlafen." "Und ich könnte es immer noch tun.", meinte ich schläfrig.

Marius grinste.

"Auf jeden Fall bist du sehr gesprächig wenn du schläfst. Wer ist denn der glückliche Luke?"

Ich wurde rot.

"Tschuldigung.", nuschelte ich verlegen.

Marius musste leise lachen und ich schaute weg und betrachtete lieber den neuen jungen Arzt, der uns in einen Raum brachte in dem ich in ein Bett umgelagert wurde.

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now