Kapitel Neunundsiebzig ✔️

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Zuhause angekommen war ich total geschlaucht und legte mich direkt auf die Couch.

"Willst du jetzt noch was unternehmen?" Ich schaute zu Phil. "Nö, ich bin irgendwie total erledigt..."

Ich seufzte und griff nach der Fernbedienung.

"Ok dann kann ich ja auch joggen gehen wenn du jetzt Fernsehn schaust. Franco ist ja auch noch irgendwo oben, also bist du nicht allein."

Ich nickte nur abwesend. Phil verschwand auf der Treppe und ich schloss meine Augen.

Jemand strich mir über den Arm und ich fuhr mit einem Ruck aus dem Schlaf hoch. Franco sah mich beschwichtigend an.

"Ich bin's doch nur."

Ich ließ die Luft, die in meinen Lungen gefangen war entweichen.

"Wo ist Phil?", fragte Franco.

Ich schaute auf die Uhr. Ich war erst vor einer viertel Stunde eingeschlafen!

"Mann Franco, wir sind vor einer viertel Stunde erst heim gekommen. Phil ist joggen und ich will verdammt nochmal schlafen. Wo warst du überhaupt?" "Einkaufen." "Hast du Frischkäse mitgebracht?" "Nein. Den kannst du ja doch nicht essen. Aber jede Menge Suppe hab ich mitgebracht."

Ich verzog das Gesicht.

"Wann hast du das letze mal gegessen?" "Vorhin im Krankenhaus ein Brötchen." "Hast du es denn in dir behalten?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich mach dir eine Suppe ok?" Ich nickte und legte mich wieder hin.

In dieser Woche unternahm ich viel mit Phil. Natürlich alles nur Rückenschonende Sachen, aber immerhin. Frederik hatte bei Phil angerufen und gesagt dass ich wohl etwas erhöhte Entzündungswerte hätte und er mich gerne weiter untersuchen würde. Ich wollte aber nicht. Phil und allen anderen missfiel das, aber ich setzte mich durch.

Aber etwas anderes bereitete mir die Woche noch mehr Sorgen. Zu meinen ständigen Übergeben kamen jetzt auch noch Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Eigentlich wollte ich gar nichts mehr essen, aber ich wurde ja ständig ärztlich beobachtet. Ich hatte Phil natürlich nichts von meinen weiteren Beschwerden gesagt. Warum auch? Damit er mich wieder ins Krankenhaus schleppen konnte?

"Also Jana, du bist jetzt für ca. eine Stunde alleine zuhause. Schaffst du es, nichts anzustellen oder zu verschwinden?"

Paul stand vor dem Sofa und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Jaja, geh ruhig. Ich komm klar." "Gut. Es sollte nicht länger dauern. Und Phil sollte auch bald kommen."

Ich nickte und schaute wieder zum Fernseher.

Paul war ungefähr eine halbe Stunde weg, als es an der Tür klingelte. Ich stand mühsam auf und ging zur Tür. Meine Bauchschmerzen waren heute irgendwie doppelt so stark. Ich öffnete und Fiona stand vor der Tür.

"Fiona! Hi." "Hey Jana."

Fiona umarmte mich und ich gab die Tür frei. Wir setzen uns an den Küchenblock und erzählten uns alles. Hauptsächlich über die vergangene Woche. Ich erzählte ihr von meinem ganzen Kram und sie mir von ihrer Therapie.

"Du weißt schon dass es besser wäre wenn Phil wüsste das du so Schmerzen hast." "Ich glaube das ist einfach der Stress." "Welcher Stress Jana? Du liegst doch fast nur auf der Couch" "Psychischer Stress Fiona. Ich Schlaf fast keine Nacht durch, lieg stundenlang wach. Und Phil gibt sich die Schuld."

Mir wurde wieder so urkomisch, wie als ob ich brechen müsste und beugte mich über die Spüle.

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt