Kapitel Siebenundfünfzig ✔

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Diesem Kapitel wurde von mir in der Überarbeitung eine Szene hinzugefügt. Es  ändert den Ablauf des Buches in keiner Weise.

Ja. Die nächsten zwei Tage war ich wieder down. Ich hatte was gegessen, aber wieder erbrochen. Ich schlief wieder die meiste Zeit und auch Marko hatte wohl kapiert, dass meine Gehirnerschütterung erst ausheilen musste. Er hatte Mike mehrfach zusammen gestaubt, weil er so unvorsichtig gewesen war.


Nach diesen zwei Tagen ging es eigentlich wieder.

"Ich hab mein Zeitgefühl verloren. Der wievielte ist heute?" Phil schaute auf seine Uhr. "Der 26." "Und am 20. wollte ich nur schnell was besorgen.... Das ist schon sechs Tage her..."

"Und es wird noch länger dauern, wenn du den Zettel nicht unterschreibst." Ich verdrehte die Augen und drehte mich zur Scheibe. "Wie ich sehe geht es dir wieder gut."

"Wenn ich dich sehe geht es mir nicht gut."

Er ging zur Luke und öffnete sie.

"Hier." Er gab mir eine Tüte durch. "Zieh es an und schmink dich. In zehn Minuten bist du fertig." Ich zog ein Kleid aus der Tüte. Der Rest war Schminke und ein kleiner Spiegel. "Warum sollte ich?"

"Mach einfach Jana." "Und was passiert, wenn ich es nicht tu?" "Dann überleg ich mir das mir deiner kleinen Freundin nochmal." "Lass bloß die Finger von Maya!" "Ich weiß gar nicht was du an ihr hast." "Das braucht dich auch nicht zu interessieren." "Blut ist dicker als Wasser."

Ich verdrehte die Augen.

"Du hast jetzt noch genau 8 Minuten, um dich umzuziehen." Ich verdrehte nochmals meine Augen und verschwand in dem Mini Raum alias Toilette.

"Das Kleid steht dir." "Was bist du? Mein kranker Halbbruder oder doch der perverse Penner der jungen Mädchen auf der Straße hinterher schaut?" Marko lachte.

"Ich mag deinen Humor echt. Trotzdem bist du ziemlich frech." Er öffnete die Tür und er legte mir Handschellen an. Dann kamen Mike und Pascal.

"Bringt sie zum Auto." "Geht klar." Mike zog mir einen Sack über den Kopf und schubste mich aus dem Raum.



Drei Stunden später schubste mich Pascal zurück in die Zelle.

"Du warst erstaunlich brav Prinzessin." Marko kam zur Scheibe.

"Du bist echt widerlich Marko. Welcher Bruder, sei es halb oder ganz, sieht dabei zu, wenn ein fremder alter Sack seine Schwester vergewaltigt? Was geht in deinem kranken Gehirn vor sich? Hast du sowas wie Schuldgefühle?"

Marko sah mich Ernst an.

"Ich hatte keine Wahl. Sonst wäre mein Deal geplatzt. Ich würde es nie so weit kommen lassen, dass du ernsthaft verletzt wärst."

Ich schnaubte. "Wie ritterlich."

"Mich wundert es sowieso warum du nicht heulend in der Ecke hockst wie die anderen dummen Schlampen nach ihrem ersten Mal." Ich ging ein Schritt zurück.

"Da hast du dich doch glatt geirrt." Ich musste sogar ein bisschen grinsen. "Warum?" "Es war nicht mein erstes Mal." "Was?!" "Ja was denkst du denn? Dass ich mein erstes Mal mit 22 hab?"

Marko schnaubte und verließ beinahe fluchtartig den Raum.


"Ist das wahr? Hat er dich vergewaltigt?" "Nicht er. Sein perverser Dealer." "Geht es dir soweit...gut?"

"Gut ist relativ. Ich bin sauer. Hauptsächlich. Ich frag mich echt was bei dem abgeht. Dass Marko nicht 24/7 high ist wundert mich auch. Der Typ hat ihm kiloweise Kokain gegeben! Und sein Kommentar zu mir war: Zum ficken schön wie ihre Mutter."

Ich schaute die vier an die mich allesamt geschockt und zweifelnd ansahen.

"Ich will euch echt nicht beleidigen, aber Männer sind einfach Arschlöcher. Die meisten zumindest." Ich ging zum Tisch und trank einen Schluck Wasser.

"Weißt du Jana, vielleicht hätte ich dich doch ihm überlassen sollen." Ich drehte mich langsam rum.

"Er hätte dich liebend gerne gehabt und dann weiterverkauft. Ihm gefällt dein starker Wille. Er hätte Spaß daran dich zu brechen, deinen Willen zu brechen, er hätte dich an irgendein dreckigen Puff verkauft und viel Geld bekommen. Dort wärst du nur noch ein billiges Stück Fleisch gewesen. Sie würden dich abhängig machen. Heroin ist sehr beliebt in dieser Branche, und glaub mir du würdest alles für diesen Stoff tun."

"Marko, hör auf!" "Irgendwann hätten sie dich dann umgebracht oder du dich. So läuft das tagtäglich in unserer Welt. Es werden hunderte Mädchen wie du verschleppt. Uns sie werden nie wiedergesehen. Und es kommt noch viel grässlicher. Er hat dich gesehen. Er hat mit dir geschlafen. Er weiß wie du bist. Glaubst du ernsthaft, wenn du jetzt einfach so nachhause gehst, er lässt dich in Ruhe? Jetzt tut er das, du stehst unter meiner Obhut, er respektiert mich. Aber was dann?"

Ich schluckte. "Warum hast du es nicht einfach getan?"

Marko blickte mich fest an.

"Ich habe es nicht getan, weil mir noch was an dir liegt. Zudem wünsche ich sowas keinem auch wenn ich so einen hohen Rang stehe. Denk mal darüber nach."

Er verließ den Raum und ich ließ mich auf den Boden fallen.

"Jana?" "Nein! Nicht jetzt. Ich muss... Ich muss das gerade mal sacken lassen."

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt