Kapitel Zweiundneunzig ✔️

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Und so verging die Zeit. Ich ging wieder in die Schule, machte aufgrund des Gedrängels von Phil und den andern eine Therapie und die Zeiten wurden besser. Ich und Luke waren glücklich und auch Fionas Mutter hatte mehr Zeit für Fiona.

Der Winter kam und somit der erste Schnee. Maya freute sich sehr und ich musste unmengen Schneeballschlachten mitmachen. Aber mit dem Schnee wurde auch das Unfallrisiko höher. Phil, Franco, Paula und Alex machten oft Überstunden und waren demnach oft müde.

14. Dezember

"Gehst du mit mir spazieren Jana?"

Ich schaute aus dem Fenster. Matsch lag an den Straßenrändern, der Rest war wie mit Puderzucker überzogen.

"Es ist doch so kalt draußen..." "Wir können uns doch warm anziehen! Na komm schon." Ich überlegte kurz. "Okay. Du lässt mich ja sonst eh nicht inruhe." "Ja!", jubelte Maya.

Eine halbe Stunde später waren wir unterwegs. Maya lief mit mir irgendwo außerhalb hin. Wir wohnten ja schon ziemlich außerhalb von Köln und etwas von uns entfernt gab es Felder und Wiesen die einem Bauer in der Nähe gehörten.

"Ich hab da letztens so eine Scheune entdeckt. Lass uns da mal hin gehen.", sagte Maya. "Die gehört uns aber nicht Maya." "Nur mal schauen."

Ich ließ mich von ihr zu einer abgelegenen alten Scheune führen. Wir gingen rein und Maya sah sich um. Toll. Überall saß Stroh und Maya begann begeistert darin rum zu hüpfen. Wir gingen in den hinteren Teil der Scheune und ich fing an Fotos von Maya zu machen.

Nach einer Weile setzten wir uns ins Stroh und Maya lehnte sich müde an mich. Ich war müde und schloss für einen Moment meine Augen. Und dämmerte dummerweise weg...

"JANA WACH AUF!", hörte ich Mayas Panische Stimme.

Warum fiel mir das Atmen so schwer? Ich fing an zu Husten und öffnete meine Augen.

"Scheisse es brennt!"

Links das komplette Stroh brannte und auch rechts hatte es begonnen zu brennen. Überall war Rauch und auch Maya hustete. Ich zog schnell meinen Schal aus und gab ihm Maya.

"Halt dir den vors Gesicht!"

Maya machte was ich ihr sagte und ich nahm ihre Hand. Ruhe bewahren! Ich zog mein Handy aus der Jackentasche und lief gleichzeitig wieder zum forderen Teil der Scheune. Vor uns brannte es auch und der Fluchtweg war uns abgesperrt. Ich hustete.

"Fuck, Verdammte Scheisse!"

Eigentlich hatte ich mir, Paula zuliebe, angewöhnt vor Maya nicht zu fluchen. Das war mir in dem Moment aber herzlich egal.

Ich wählte den Notruf.

"Rettungsleitstelle Köln, bitte sprechen sie."

"Mein Name ist Jana Schwarz!"

Ich musste husten und hielt das Telefon kurz von mir weg.

"Wir sind hier im einer alten Scheune etwas außerhalb von Köln! Es brennt! Wir kommen nicht raus, das Feuer hat uns eingeschlossen!"

"Okay ganz ruhig Jana! Du musst versuchen irgendwie raus zu kommen aus der Scheune. Ein Loch oder ein loses Brett. Kannst du mir ein bisschen genauer beschreiben wo du bist?"

Ich versuchte dem Disponenten eine möglichst genauen Standort anzugeben.

„Okay, ich weiß wo das ist, bist du alleine?"

"Nein!"

Ich musste aufgrund des starken Rauches wieder husten.

"Meine kleine Schwester ist noch hier. Ihr geht es soweit gut sie hat meinen Schal."

"Okay Frau Schwarz, versuch da bitte irgendwie raus zu kommen und die Rettungskräfte sind gleich da. Du kannst jetzt auflegen."

"Danke."

Ich steckte mein Handy weg und sah mich um. An dem Teil der Wand die noch nicht brannte, sah ich etwas. Der Boden war freigekratzt und das Holz war abgebrochen. Maya passte da allemal durch.

"Maya komm!"

Mittlerweile war ich fast nur noch am Husten. Die giftigen Dämpfe reitzten meine Atemwege extrem und auch Maya hustete ab und zu. Durch den Schal ging es ihr um einiges besser als mir.

"Du musst darunter durch kriechen!", wies ich Maya an, diese nickte und schmiss sich zu Boden. Dann kroch sie unter dem Holz durch. Ich schob sie ein wenig um ihr zu helfen. Sie war draußen und stand auf.

"Du musst den Notarzt und die Feuerwehr einweisen Maya!", rief ich ihr durch den Zaun zu.

"Ja!"

Das Feuer kam von links immer näher zu mir und schloss mich in der Mitte ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich immer wieder gegen die drohende Bewusstlosigkeit kämpfen musste, hörte ich das laute Martinshorn. Ich musste wieder heftig husten. Ich drohte immer wieder bewusstlos zu werden, kämpfte aber weiter dagegen an.

"Jana?!"

Das war Alex!

"Ja! Ich bin hier drinn!", krächzte ich.

Ich ging näher zum Zaun und erkannte durch die Holzlatten Alex.

"Die Feuerwehr holt dich gleich raus."

Ich hustete und ging zu Boden. Ich robbte wieder in die Mitte des Feuers. Schwarze Punkte traten auf und ich hörte einfach auf zu atmen. Es ging nicht mehr. Ich trübte ein.

Etwas wurde mir aufgesetzt, Hände hoben mich hoch, trugen mich aus dem warmen Feuer an die eiskalte Luft. Ich konnte immer noch nicht atmen und trieb immer weiter ab. Ich wurde abgelegt und hörte Stimmen.

Stimmen, die verzweifelt meinen Namen riefen.

Hände, die an mir rüttelten.

Doch all das konnte nicht verhindern dass ich in das dunkle Loch der Bewusstlosigkeit gezogen wurde.

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now