Kapitel Sechzig ✔

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Drei Wochen später saßen wir immer noch. Ich wurde von Tag zu Tag angespannter. Die Stimmung war gefährlich. Ich redete fast gar nicht mehr und lief nur auf und ab. Mike kam zur Tür und gab den Code ein.

"Du!" Er zeigte zu Fiona. "Her kommen."

Fiona sah mich panisch an.

"Was soll das Mike?! Ihr habt gesagt ihr lasst uns in Ruhe." "Wenn sie nicht gleich ihren Arsch bewegt werde ich sie höchstpersönlich rausholen!"

Fiona erhob sich und ging zu Tür. Ich hielt sie am Arm fest als sie an mir vorbei ging.

"Wenn sie einen Kratzer hat kratz ich dir die Augen aus.", drohte ich.

"Jaja komm." Mike kam wütend auf uns zu und Fiona wich erschrocken hinter mich.

"Herkommen! Sofort!", knurrte Mike. Fiona schluchzte auf.

"Du machst es nur schlimmer Fiona.", säuselte Mike.

Er stieß mich unsanft zur Seite und packte Fiona am Arm. Sie wollte sich wehren, doch Mike drehte ihr den Arm auf den Rücken. Er verschwand mit ihr durch die Tür und wir blieben zurück.



Etwa eine Stunde später brachte Pascal Fiona wieder. Aber sie war bewusstlos!

"Was habt ihr gemacht?!", schrie ich hysterisch. Er schmiss Fiona auf den Boden und ich kniete mich neben sie.

"Wir haben nur etwas gespielt."

Fiona hatte tiefe Striemen an ihren Handgelenken und ein blaues Auge.

"Ihr ekelhaften Schweine! Wie könnt ihr nur?!" Pascal verschwand lachend.

"Fiona!", schrie ich sie an. Alex kam neben mich und untersuchte Fiona kurz. Ich stand auf und raufte mir die Haare.



So ging das noch zweimal.

Als Marko sie beim vierten Mal holen wollte, hielt ich Fiona davon ab zu ihm zu gehen. Ich wusste es war gefährlich aber mein Plan war fertig.

"Du wirst sie nicht nochmal vergewaltigen. Siehst du nicht was du gemacht hast?!" "Es liegt alles in deiner Hand Schätzchen."

Ich zögerte.

"Ok. Ich mach es. Gib mir den Scheiss Zettel."

Er lächelte triumphierend.

"Du weißt das du dann für den Rest deines Lebens bei mir bleiben musst?" "Ja. Aber im Gegenzug lässt du sie laufen." "Wenn sie uns nicht suchen werden! Oder Kontakt halten." "Nein. Nichts dergleichen werden sie tun." "Okay warte."

Marko verschwand. Im nu stand Fiona neben mir.

"Bist du wahnsinnig? Er wird dich foltern, schlagen und demütigen! Mach das nicht! Ich halte das aus." "Nein tust du nicht. Sieh dich an Fiona. Es zerstört dich. Dein Trauma ist schon groß genug. Willst du nicht wieder in die Freiheit?" "Doch ab..."

"Siehst du? Ich muss es beenden."

Ich sagte nichts von meinem Plan. Sie sollten selbst sehen. Ich schaute schnell auf den Vorraum. Der Schrank war wieder verschlossen aber an der Seite standen zwei Glasflaschen. Perfekt.

"Nein Jana! Ich lass das nicht zu! Du wirst sterben!" "Früher oder später sterben wir doch alle. Und wenn du am Leben bleiben willst lass mich gehen. Jetzt warte doch einfach mal ab." "Nein!"

Ich drehte mich um und schob sie zu den anderen zurück.

"Was hast du vor Jana?", fragte mich Paul.

"Ich muss uns irgendwie den Arsch retten. Und wenn ich halt drauf gehe." "Du musst das nicht tun Jana."

Ich umarmte alle nochmal.

"Doch. Es gibt kein Zurück mehr."

Marko kam zurück. Mit Mike und Pascal natürlich. Und dem Zettel. Er gab den Code ein und die Tür sprang auf.

"Hast du dich verabschiedet?" "Ja."

Ich schaute die 5 nochmal an.

Dann ging ich durch die Tür. Ich tat so als würde ich stolpern und fiel auf den Boden. Dort blieb ich regungslos liegen.

"Das ist jetzt nicht ihr Ernst, oder? Die simuliert doch nur!", sagte Mike.

Jemand beugte sich über mich. Dem Geruch nach zu urteilen war es Pascal. Ich öffnete meine Augen, gab ihm einen Kinnhaken und war blitzschnell auf den Beinen. Ich gab Mike eine in die Weichteile und Marko einen Schubser. Ein wilder Kampf entstand. Ich schlug, trat, kratzte und biss. Irgendwann kam ich zur Glasflasche, nahm sie und zog sie dem erstbesten über den Kopf. Stöhnend ging Pascal zu Boden und ich wehrte gleich wieder einen Angriff von Mike ab.

Er nahm mich und schubste mich so stark, dass ich gegen den Tisch hinter mir stieß. Ziemlich stark. Ich merkte wie etwas in meinem Rücken knackte, kaputt ging. Schmerz breitete sich in meinem unteren Rücken aus. Ich schrie kurz auf und da war Mike auch schon bei mir und drückte mir die Kehle zu. Ich versuchte, ihn mit meinem Fuß weg zu treten, aber er war zu stark. Ein Schuss ertönte und plötzlich waren seine Hände weg. Ich fiel zu Boden. Hustete. Ich keuchte. Zwei weitere unglaublich laute Schüsse fielen. Ich hielt mir die Ohren zu. Dann blickte ich hoch.

Pascal und Mike lagen auf dem Boden und beide...waren tot. Mike hatte anscheinend eine Kugel in den Kopf bekommen und Pascal blutete stark an der Brust. Ich schaute zu Marko.

"Warum bist du so?" Meine Stimme war leise, leicht kratzig. "Sie waren beide zu unfähig, dich im Schacht zu halten. Los steh auf." "Ich kann nicht. Mein Rücken....er hat irgendwas kaputt gemacht." "Mach jetzt!" "Sag mal checkst du das nicht?! Ich habe Schmerzen verdammt. Ich KANN NICHT"!

Er kam zu mir, zog mich auf die Füße und zog mein Shirt am Rücken hoch. Marko stöhnte auf, ging zum Schrank, öffnete ihn und wühlte darin rum. Dann nahm er was raus und schmiss es zu mir. Dann nahm er noch eine Plastikflasche Wasser und schmiss sie auch zu mir. Ich schaute mir die Packung an.

"Das sind starke Schmerzmittel." "Gut erkannt Schwesterherz. Nimm zwei." "Du weißt schon das die müde machen?" "Mach einfach!"

Seine Worte ließen keinen Widerspruch zu. Ich nahm mir zwei Tabletten und spülte sie mithilfe des Wassers runter. Ich setzte mich wieder auf einen Stuhl und schaute Marko an.

"Warte hier." "Ich hab grade nicht vor zu rennen oder irgendwas zu tun."

Was würdet ihr sagen wenn ich mein Buch oder besser gesagt meine Bücher lösche? So von heute auf morgen?

Ist da jemand? (ASDS)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon