Kapitel Zweiundsiebzig ✔️

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"Sag mal Jana, du besitzt doch ein Pferd oder?" "Ja schon."

Caro, die heute mal ohne Nadja da war sah mich an.

"Aber im Moment reitest du sie nicht oder?" "Ich darf nicht, ja." "Und wer reitet sie im Moment?" "Niemand. Sie... Moonlight ist da sehr speziell." "Könnte ich..."

Ich sah sie überrascht an.

"Ich kann dir nichts versprechen. Sie lässt eigentlich nur mich auf ihr reiten." "Ich hatte schon mehrere dieser Pferde." "Na gut. Dann treffen wir uns morgen um 16 Uhr am Stall."

Ich stand auf, nahm mir einen Zettel und schrieb ihr die Adresse auf.

"Und bring Nadja mit." "Sicher?"

Caro lachte. Doch dann fiel ihr scheinbar etwas ein und sie wurde wieder ernst.

"Du musst dich dringend mal mit Fiona unterhalten Jana. Sie reagiert auf keine Nachrichten oder Anrufe. Mir ist das nicht geheuer. Sie war eh so distanziert die ganze Zeit."

Ich runzelte die Stirn. Ich hatte auch gemerkt dass Fiona sehr ruhig war aber ich wollte ihr Zeit lassen. Ich wollte grade was sagen als das Telefon klingelte. Phil kam aus der Küche und ging dran.

"Ich wollte ihr eigentlich ihren Freiraum lassen aber wenn..."

"Jana es ist Fionas Mutter.", unterbrach Phil unser Gespräch und hielt mir das Telefon hin. Ich zog mal wieder meine Augenbrauen hoch.

"Hallo?"

"Jana du musst ganz schnell herkommen. Fiona dreht hier grade total durch und ich komm einfach nicht an sie ran! Sie schreit rum und weint die ganze Zeit."

"Okay, ich komm gleich vorbei."

„Okay, beeil dich."

Ich legte auf und steckte das Telefon auf die Ladestation.

"Phil du musst mich bitte zu Fiona fahren. Die dreht wohl grade am Rad."

Phil nickte und holte seinen Autoschlüssel.

„Kann ich mitkommen?", fragte Caro. Ich zuckte mit den Schultern.

"Von mir aus."


Ich atmete tief durch und wollte grade klingeln als die Tür schon aufgerissen wurde.

"Jana bitte bitte, sie lässt mich einfach nicht an sich ran. Und jetzt hat sie sich auch noch eingesperrt, was wenn sie sich umbringt?!", wurde ich hysterisch begrüßt. Ich ging nicht darauf ein, Fionas Mutter war mir eh einer der unsympathischten Menschen die ich kannte.

"Wo?" "In ihrem Zimmer."

Ich drehte mich zu den anderen um.

"Wartet hier."

Ich ging zu Fionas Zimmer.
"Fiona? Komm schon mach die Tür auf, ich bin's."

Keine Reaktion von drinnen.

"Ich weiß was in dir vorgeht. Oder zumindest denke ich dass ich es weiß."

Wieder keine Reaktion.  Ich drückte die Klinke runter. Es war offen. Fiona lag in ihrem Bett, das Zimmer verwüstet. Ich ging zum Bett.

"Hey. So schlimm?"

Ich berührte sie an der Schulter aber irgendwie...

"Fiona?" Ich sah auf ihren Nachttisch und eine böse Vorahnung überkam mich.

"PHIL!" schrie ich.

"Fiona verdammt was soll das?!"

Ich rüttelte sie. Nichts. Phil tauchte auf. Hinter ihm Fionas Mutter und Caro.

"Da. Auf dem Nachttisch.", raunte ich Phil zu.

Phil nahm die leere Packung Schlaftabletten und blickte mich dann ernst an.

"Setz den Notruf ab und schaff ihre Mutter hier raus."

Ich nickte und zog mein Handy aus der Tasche.

"Was ist los? Sind das Schlaftabletten?! Hat sie sich versucht umzubringen?! Ist sie tot?! Das kann nicht sein! Sie ist mein einziges Kind! Macht was!" "Das werden wir wenn sie jetzt die Klappe halten und raus gehen!"

Ich schob sie vor die Tür und wählte.

Zwei Minuten später war ich zurück bei Caro. "Halt sie mal im Schacht.", wies ich sie an und ging zu Phil.

"Und?" "Ich kann dir nichts sagen Jana. Eigentlich kann ich nichts machen außer darauf zu achten dass ihr Kreislauf nicht zusammenbricht und Hoffen dass die Dosis nicht zu hoch war." "Ich hätte es früher merken müssen." "Bitte fang nicht damit an Jana. Darauf hab ich grad so gar keine Lust."

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now