Kapitel Einhundertzwei ✔️

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Ich wartete noch ungefähr 20 Minuten in meinem Bett und stand dann auf. Ich zog mich um und ging dann auf unseren Balkon. Es war kalt und ich zog meine Jacke zu. Leise hörte ich auf das Rauschen, dass die entfernte Straße von sich gab. Ich dachte nach.

War ich wirklich so rebellisch geworden? Stimmte wirklich alles so wie Phil und Paul das gesagt hatten? Ich schaute in den dunklen Nachthimmel.

Was wäre wohl wenn meine Eltern noch da wären? Es begann zu schneien und ich blinzelte.

"Warum kann nicht alles wie früher sein?", sagte ich laut. "Hörst du Gott, Jesus oder wer auch immer das oben sitzt, ich will mein altes Leben wieder! Und zwar sofort!"

Ich stand auf und lehnte mich über den Balkon. Wenn ich da runter fallen würde, wäre ich bestimmt tot. Ich schüttelte den Kopf. Niemals. Ich würde nicht so werden. Ich verließ den Balkon und blieb auf dem Flur stehen. Dann ging ich zu Phil's Zimmer und öffnete leise die Tür.

Schnell huschte ich zu ihm ins Bett und drehte mich auf die Seite. Phil grummelte kurz, schlief dann aber weiter. Dadurch dass ich die Tür nur angelehnt hatte, kam Olivia rein getapst und sprang zu uns auf's Bett. Sie stupste mich an und legte sich dann kurzerhand zwischen uns. Ich grinste und schloss meine Augen.

Ich wachte durch einen Rums und plötzlichen Schmerzen in meinem Arsch auf. Paul stand in der Tür und Phil saß verschlafen im Bett. Ich saß auf dem Boden.

"Jana. Du musst in die Schule! Was machst du überhaupt hier?", maulte Paul.

"Würde ich auch gerne wissen.", grummelte Phil. Ich stand vom Boden auf. "Ich komm ja schon."

Ich huschte an Paul vorbei und ging ins Bad.

Ich schaute mich im Spiegel an.

"Oh Gott. Wie seh ich denn aus?"

Ich hatte Augenringe wie ein Panda, meine Haare waren zerzaust. Ich fühlte mich nicht sonderlich gut, die Nacht hatte an mir gezerrt.

Ich seufzte, wusch mir schnell die Haare und machte mich fertig.

Unten verzichtete ich auf mein Frühstück.

"Jana, nicht schon wieder dieses Thema.", sagte Phil genervt.

Ich nahm mir meinen Rucksack und sah zum Tisch.

"Mir ist nicht so gut und ich habe nicht unbedingt vor Herr Bormann vor die Füße zu kotzen. Ich ess später was ok?"

Phil schaute kritisch und ich verließ ohne weiteres das Haus.

Ich hätte wohl besser zuhause bleiben sollen. Mir ging es so mieserabel dass ich meine Lehrerin in der dritten Stunde bat, mich gehen zu lassen. Sie nickte zustimmend und ich schleppte mich nachhause. Franco saß auf der Couch und blickte mir entgegen.

"Warum bist du schon zuhause?" "Weils mir richtig beschissen geht. Ich glaub ich bekomm die Grippe."

Ich legte mich auf die Couch.

"Oder ich hab sie schon..." "Du schaust auch nicht wirklich gut aus."

Franco fühlte meine Stirn.

"Du glühst. Hast du Kopfschmerzen?" "Ja." "Ist dir schlecht?" "Nein. Momentan nicht." "Hast du sonst noch Schmerzen?" "Ja, mir tut alles weh, ich bin hundemüde und kalt ist mir auch.", jammerte ich.

"Eindeutig Grippesymptome." "Glückwunsch Franco, dass wusste ich auch schon vorher."

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now