Kapitel Vierundsechzig ✔️

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Ich erwachte viele Stunden später in einem Bett. Vermutlich Krankenhaus. Das EKG bestätigte meinen Verdacht. Ich schluckte erstmal den ekligen Geschmack in meinem Mund runter.

Dann öffnete ich meine Augen und schaute mich um. Phil saß links an meinem Bett und lächelte. Erst da bemerkte ich das ich meine Beine wieder fühlen konnte.

"Ich kann meine Beine wieder spüren...", sagte ich leise. Phil nickte. Ich schaute mich nochmal im Zimmer um.

Universitätsklinikum Berlin

Warte, was? Berlin? "Wie komme ich bitte von Polen nach Berlin?"

"Nachdem du mehr oder weniger eingeschlafen bist, haben wir überlegt dich da weg zu bekommen ohne dich nicht weiter zu verletzen. Vincent hat dann gesagt er wäre hier schonmal gewesen und weiter vorne an dem Feld würde es einen Bauern geben. Und den haben sie dann geholt."

Phil schwieg einen Moment.

"Der ist dann mit seinem Auto gekommen und hat uns in das nächstmögliche Krankenhaus gefahren. Aber die konnten dich nicht behandeln weil sie keine Fachkräfte hatten."

Ich verdrehte die Augen.

"Und dann haben sie dich mit einem Hubschrauber hier her geflogen." "Und wie seid ihr hier her gekommen?" "Mit dem Zug." "Mit dem Zug? So ganz ohne alles?" "Die Polizei hat das eingefädelt." "Aha. Und wie gehts jetzt weiter? Und was ist mit meinem Rücken?" "Du wirst es nicht glauben aber es sind genau die zwei Wirbel gebrochen wie bei deinem Reitunfall. Und dabei ist auch die Verplattung kaputt gegangen. Das hat auch so weh getan." "Nicht dein Ernst. Wäre sie nur draußen gewesen..." "Doch. Sie haben es jetzt wieder verplattet." "Was heißt das ich wieder ein halbes Jahr ausfalle?"

Phil nickte.

"Toll.", murmelte ich.

"Die Ärzte wollen warten bis sich dein Zustand etwas verbessert und dann wirst du nach Köln in die Uniklinik geflogen." "Und ihr?" "Wir müssen mit dem Zug fahren." "Wie geht es Fiona?" "Soweit ganz gut. Sie ist mit den anderen im Hotel."

Sie schwiegen beide für einen Moment.

"Habt ihr... der Polizei alles erzählt?" "Ja. Aber die meinten auch nur dass sie es an die Kollegen in Köln weiter geben. Aber sie haben den Bunker durchsucht und die Leichen beschlagnahmt." "Ist ja klar."

Es klopfte und kurz darauf kam ein junger Arzt ins Zimmer. Er stellte sich als Dr. Litter vor und ratterte meine Befunde auf Ärztesprache runter und ich verstand natürlich nichts und blickte Phil nur zweifelnd an.

„Wir gehen davon aus dass wir dich übermorgen nach Köln verlegen können.", beendete der junge Arzt seine Rede.

"Toll.", brachte ich nur raus. Der Arzt verschwand so schnell wie er gekommen war als sein Pager ging.

"Ich hab absolut nichts verstanden. Normals Deutsch ist bei dem auch nicht oder?" "Er hat eigentlich nur das gesagt was ich dir schon gesagt habe."

Wieder nickte ich.

„Kommen Vincent, Carola und Nadja eigentlich auch aus Köln?"

Phil nickte. Ich atmete tief durch.

"Ist das jetzt auch kein Traum und ich wache gleich wieder in diesem grässlichen Raum auf?" "Nein. Es ist vorbei." "Marko ist tot. Oh Gott ich habe ihn angeschossen!" "Nein hast du nicht. Er hat selbst abgedrückt als du die Pistole auf ihn gerichtet hast." "Sagst du das jetzt nur um mich zu beruhigen oder weil es stimmt?" "Es ist die Wahrheit."

Ich schwieg wieder.

„Ich vermisse Luke so unglaublich. Ich bin so froh das Marko ihn und Maya nicht auch noch entführt hat. Ich hätte es mir nie verziehenen wenn den beiden etwas passiert wäre." "So weit ist es ja Gott sei Dank nicht gekommen. Wir haben vorhin schon mit allen Zuhause telefoniert. Alle sind natürlich super erleichtert das wir überhaupt noch leben."

Ich massierte mir die Schläfen.

"Es ist wirklich vorbei. Ich kann es kaum glauben...."

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now