Kapitel Achtundfünfzig ✔

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Am Abend war Marko wieder da. Ich hatte wieder meine Hose und mein T-Shirt an. Er verlor kein Wort über das Gespräch.

"Ich hab was für dich besorgt." "Da bin ich jetzt aber gespannt." Marko ging zu Tür und öffnete sie.

"Komm her." Ich schielte zu den anderen, ging dann aber durch die Tür.

"Setz dich auf den Stuhl."

Ich setzte mich darauf und beobachtete Marko. Er war muskulös gebaut, für seine 32 Jahre sah er noch ziemlich gut aus. Nicht dass mich das interessiert hätte. Sein Gang war stolz und irgendwie auch dominant. Aber er war klein. Ich schätzte grade mal 1,75. Ich war ja schon 1,78.

Die Tür wurde aufgestoßen und ein Mädchen herein geschubst. Sie fiel auf die Knie. Hinter ihr betraten Pascal und Mike den Raum. Ich erkannte das Mädchen.

"Das ist jetzt nicht dein scheiss Ernst oder Marko?" Ich war aufgestanden.

Ich ging zu Fiona auf die Knie. Sie schaute mich mit verheulten Gesicht an.

"Jana..."

Ich nickte und nahm sie in den Arm. Mike zog mich weg. Ich stand blitzschnell auf und schlug ihm auf die Finger.

"Fass mich nicht an!" "Ist ja gut Prinzessin."

Ich machte einen Satz auf ihn zu. "Und nenn mich verdammt nochmal nicht so!"

Pascal, der offensichtlich weg gewesen war, kam zurück. Mit einer Peitsche?! "Nein! Marko NEIN!" "Ich muss dir mehr Druck machen... Das Gespräch vorhin hat ja anscheinend gar nichts gebracht."

Mike drehte mir beide Arme auf den Rücken.

"Lass mich los Mike!"

Pascal zog Fiona das T-Shirt aus und setzte sie so, dass ihr Rücken zu mir zeigte. Dann fing Marko an, mit der Peitsche auf Fionas Rücken einzuschlagen. Und die Schläge waren nicht grade leicht. Fiona schrie wie am Spieß und ich platzte fast vor Wut.

"STOPP!"

Ich trat Mike mit dem Fuß von hinten in die Weichteile und riss mich los. Ich stellte mich vor Fiona und die Peitsche traf mich an der Seite. Ich zog scharf Luft ein.

"Was ist?" "Peitsch mich aus. Lass sie in Ruhe! Siehst du nicht wie du sie gebrochen hast du kranker Idiot!?" "Du willst die Schläge haben, die sie verdient hat?"

Ich straffte die Schultern.

"Ja." "Wie du willst. Es sind aber noch 20 Schläge." Ich schluckte. "Mir egal." "Na dann."

Ich kniete mich wie Fiona hin und zog mein T-Shirt aus. Ich atmete tief durch und schaute zu Fiona rüber. Sie starte nur stur vor sich hin. Der erste Schlag traf mich. Ich biss die Zähne zusammen. Wo war ich nur reingeraten?

17 weitere Schläge später heulte ich auch. Es tat so verdammt weh. Die letzten zwei Schläge vergingen quälend langsam. Ich blieb wie Fiona auf dem Boden sitzen.

"Sperr die andere mit da rein. Und gib noch einen Verbandskasten mit rein. Und Desinfektionsmittel. Genug Fachpersonal ist ja da."

Marko kniete sich vor mich.

"Willst du mir jetzt deine Unterschrift geben?" "Was glaubst du denn?!", schrie ich ihn an. Ich sprang mit einem Satz auf. Er auch.

"DU BIST SO GESTÖRT!"

Ich hob die Faust und schlug ihm ins Gesicht. Im nächsten Moment lag ich auch schon wieder auf dem Boden. Marko verzog das Gesicht und verließ den Raum. Pascal zog mich auf die Füße.

"Du ungezogenes Ding! Was fällt dir ein?" Mike nahm Fiona. "Schade. Du warst eigentlich ganz gut." Ich schnaubte.

Pascal drückte mir den Kasten und eine Flasche mit Desinfektionsmittel in die Hand und gab schnell den Code ein. Dann gab er mir einen Sachen Klaps auf den Arsch.

"Ey!"

Ich drehte mich um, bekam aber nur Fiona in die Arme geschubst. Die Tür schloss sich und sofort waren die anderen bei uns. Fiona wich zurück und ging hinter mir in Deckung. Ich warf den anderen einen vielsagenden Blick zu. Ich führte Fiona zum Bett und wir setzen uns vorsichtig darauf.

"Jana wer sind diese wahnsinnigen?!", fragte sie mich unter schluchzen. "Das ist mein Halbbruder." "Dein Halbbruder?! Von den du erzählt hast? Der dich angeschossen hat?!" "Ja. Leider ist er es."

"Also hatten wir doch Recht. Ihr wurdet schon überall gesucht. Aber wo sind wir jetzt?" "Nicht mehr in Deutschland auf jeden Fall. Ich glaube wir sind in Polen." "Polen? Was will der Typ von dir Jana?" "Eine Unterschrift für ein Dokument, dass ihm 50 000€ verschafft." "Das Geld der Lebensversicherung deines Vaters?"

Ich nickte.

"Es gibt noch andere Mädchen. 3 Stück und 2 Jungen. Er...hat mich vergewaltigt." "Es tut mir so leid. Du solltest nicht hier sein. Und die anderen auch nicht. Aber er spielt mit unfairen Karten. Aber ich hab ein Plan. Also ich hoffe das er funktioniert. Und jetzt zeig mal deinen Rücken."

Fiona drehte ihren Rücken zu mir.

"Uh Shit. Das waren nicht die einzigen Schläge, oder?" Fiona verneinte. Phil kam zu uns rüber. Die anderen drei folgten.

"Himmel...", murmelte Phil.

"Bei dir sieht es nicht anders aus Jana.", sagte Alex. Eine leichte Berührung ließ mich zusammenzucken. "Es brennt sehr stark." "Wir müssen es desinfizieren." Ich verzog mein Gesicht.

"Wirklich?" "Willst du das es sich entzündet?" "Nein."

Alex nahm sich das Desinfektionsmittel. Dann sprühte er es auf meinen Rücken. Es brannte wie Feuer und ich unterdrückte einen Schrei. Alex tupfte
mit einem Tupfer auf meinen Rücken rum.

Phil, der jetzt hinter Fiona saß, machte bei ihr dasselbe. Fiona jammerte ein bisschen mehr als ich, aber es war ja verständlich.


"Wie geht es den anderen? Zuhause?"

Fiona blickte mich an. Dann seufzte sie.

"Stephan verdrängt das Ganze und vergräbt sich in Arbeit. Paula...versucht stark zu sein, aber sie weint auch viel. Maya fragt ständig nach euch. Paula hat ihr nicht die Wahrheit gesagt, sondern ihr irgendwas erzählt."

Ich blickte zu Boden.

"Alles wegen mir verdammt. Was ist mit Luke?"

Fiona blickte mich traurig an.

"Willst du das wirklich wissen?" "Sag!" "Er hatte einen Nervenzusammenbruch. Es hat ihm alles sehr zugesetzt. Aber ihm geht es schon wieder gut."

"Was?! Verdammt verdammt verdammt! Warum zieht er euch da nur mit rein?!"



Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now