Kapitel Achtunsiebzig ✔️

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Als ich wieder hoch kam sah mich Frederik etwas entsetzt an.

"Sorry. Tut mir echt leid aber das kommt immer so plötzlich..." "Du hast das immer noch?"

Frederik runzelte die Stirn.

"Vielleicht sollten wir doch mal eine Magenspiegelung machen." "Nix da. Das geht wieder weg. Es ist einfach... schwierig. Ich hab in der Zeit nicht regelmäßig gegessen und jetzt wieder normal, es muss ja so sein." "Du hast das seit 7 Wochen Jana. Normal ist was anderes." "Jaja. Aber ich wurde in Berlin ja komplettauf den Kopf gestellt und die haben ja auch nichts gefunden oder?" "Nein. Was aber nicht heißen muss das nichts ist." "Wenn es in zwei Wochen nicht besser ist könnt ihr von mir aus nochmal schauen." "Ich würde dir trotzdem gerne schonmal Blut abnehmen. Falls es eine Entzündung ist, können wir es sehen und schneller Handeln."

Ich seufzte resigniert.

"Von mir aus." "Gut dann gehen wir nochmal ins Behandlungszimmer und ich sag Steffi Bescheid."

Gesagt, getan. Steffi kam mit ihrer Kram und ich zog meine Jacke aus.

"Welcher Arm ist bei dir denn besser?" "Also in der Uniklinik haben sie immer links gestochen."

Steffi tastete auf meinen Armen rum und suchte eine passende Vene.

"Rechts sind die Venen aber besser."

Steffi machte ihre Arbeit und ich schautezu Phil.

"Musst du heute eigentlich gar nicht arbeiten?" "Ich hab die ganze Woche frei." "Echt jetzt?" "Ja. Wir können was unternehmen wenn du willst."
"Wenn es was anderes als au!"

Steffi hatte mir die Nadel in die Vene geschoben.

"—Krankenhaus und Psychiatriebesuche sind..."

"Ich denk mir was aus.", sagte Phil als Frederik nochmal wieder kam. In der Hand hielt ein Schälchen mit einer Flüssigkeit. Steffi war fertig und brachte das Blut weg.

"Hier nimm das.", sagte Frederik und reichte mir das Schälchen.

"Was ist das?"

Ich beäugte misstrauisch die Flüssigkeit.
"Das neutralisiert deine Magensäure. Nicht das du dir die Speiseröhre verätzt."

Ich zog eine Augenbraue hoch und schluckte die Flüssigkeit runter. Sofort bereute ich meine Tat.

"Igitt ist das ekelhaft! Wollt ihr mich umbringen?"
Ich verzog mein Gesicht.
"Eigentlich wollten wir eher das Gegenteil erbringen." "Igitt."

Ich schüttelte mich eimal. Zwei belustigte Blicke.

"Jaja macht ihr euch nur lustig."

Ich stand von der Liege auf.

"Einen schönen Tag wünsche ich."

Ich verließ den Raum und hörte nur noch Frederiks letzen Worte.

"Sie ist nicht grade einfach zu erziehen oder?" Ich blieb stehen. "Nicht immer ja. Aber sie ist so geprägt. Ihr starkes Selbstbewusstsein hat ihr in Polen viel gebracht." "Hat er euch eigentlich auch was getan?" "Nein. Dafür war das an Jana schon schlimm genug."

Ich schluckte.

"Ihre Albträume werden immer schlimmer, fast wie Panikattacken und ich kann ihr nicht helfen. Ich würde ihr diese Last so gerne abnehmen." "Und die Psychologin konnte nicht helfen?" "Nicht wirklich. Jana sagt nur so kann sie das verarbeiten aber ich glaube sie durchlebt es dadurch nur jede Nacht wieder."

Ich hatte genug gehört. Ich lief zurück.

"Kommst du endlich Phil?"

Phil nickte und gab Frederik meine Ct-Bilder, die eben noch auf dem Tisch gelegen hatten, wieder.

"Wir sehn uns." "Ja macht's gut ihr zwei."

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now