Kapitel Achtunddreißig ✔

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Moonlight kam im Galopp um die Ecke. Als sie mich erblickte wieherte sie erfreut.

"Nicht schon wieder...", murmelte Marcus.

Ich trat unter dem Vordach hervor auf die Stallgasse. Ich wurde vom Regen nass, aber das interessierte mich nicht. Moonlight war alles was zählte. Sie kam auf mich galoppiert und schüttelte dabei ihre Mähne. Kurz vor mir stoppte sie ihren schnellen Ritt. Sie stieg.

Ich stand am Boden und betrachtete sie. Wild. Frei. Als sie wieder auf allen vielen stand, ging Ich auf sie zu. Strich ihr über die Nase. Über den Hals. Dann umarmte ich sie.

"Ich habe dich auch vermisst süße."

Sie war zwar nass, aber das interessierte mich ebenso wenig. Als ich sie wieder losließ, schaute ich zu den anderen. Marcus machte zwei Schritte vor.

"Wie machst du das?"

"Ihr seht nicht was sie will."

Marcus kam mit einem Halfter auf sie zu und Moonlight machte schnell ein paar Schritte zurück.

"Nein! Das macht ihr Angst. Geh weg damit."

Marcus ging wieder zurück. Moonlight kam wieder näher, scharrte mit ihrem Huf. Ich betrachtete sie. Sie war dünn geworden. Zu dünn. Ich strich durch ihr Fell, ging einmal um sie rum. Dann entdeckte ich die Kratzer an ihren Beinen. Ich ging vorsichtig in die Hocke und strich darüber.

"Was ist das?"

"Sie ist bei Wind und Wetter draußen. Und es gibt auch überall Dörner." "Hast du einen Apfel?"

Marcus gab ihn mir in die Hand. Ich hielt in Moonlight hin, doch sie drehte den Kopf weg.

"Hast wohl Angst der ist vergiftet hm?"

Ich wischte einmal über den Apfel und biss dann rein. Dann hielt ich ihn Moonlight wieder hin. Sie schnupperte und nahm ihn dann.

"Wenn du sie schon dahast, kannst du sie vielleicht in die Box bringen?"

Ich nickte. Er hielt mir das Halfter hin.

"Brauche ich nicht." Ich drehte mich um und ging davon. Moonlight folgte mir auf Schritt und Tritt.

"Ich glaube sie hat dich echt vermisst."

"Ich habe sie auch vermisst."

Ich ging in Moonlights Box und lockte sie. Moonlight blieb skeptisch stehen, kam dann aber doch.

"Hast du mal eine Salbe?", fragte ich Juliane und sie eilte los. Wenige Zeit später kam sie zurück und überreichte mir eine Tube. Ich ging in die Hocke und rieb die offenen Stellen an Moonlights Fesseln ein.

"Phil, du hast ja gesagt ich darf nicht reiten, oder?"

"Ja." "Aber gegen Pflege hast nichts, oder?" "Wenn es nicht zu anstrengend ist, nein."

Ich grinste und stand auf. Moonlight begann am Heu zu knabbern. Ich trat wieder auf den Gang und schloss die Tür der Box. Ich wollte grade was zu Juliane sagen als mich Hufgetrappel zum Tor blicken ließ.


Eine Fuchsstute kam einfach so den Gang entlang getrabt. Vor mir blieb sie stehen.

"Wem gehört denn sie?"

Ich sah Marcus fragend an dessen Miene dich grade mehr als verfinsterte.

"Mir." Ich schaute auf.

Und mir blieb die Spucke weg. Ein Junge kam um die Ecke. Er war groß. Er hatte kurze schwarze Haare und unter seinem T-Shirt zeichneten sich deutlich seine Muskel ab. Der Typ war perfekt.

"Gloria ist mir mal wieder davongelaufen."

Der Junge betrachtete mich interessiert.

"Jana das ist Luke Ackerman. Er ist der neue Einsteller bei uns. Luke, das ist Jana."

"Du bist das geheimnisvolle Pferdemädchen?" Luke schien erstaunt.

"Bitte wer?"

Ich schaute ihn an.

"Dein Spitzname auf dem Hof. Glaub mir hier ist so viel Tratsch, ich weiß alles über dich. Aber mich nennen die Mädchen Mr. Perfect."

Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Dann wirst du ja wohl wissen das ich im Moment nicht reite." "Bedauernswert. Ich habe dich glaub ich schonmal gesehen. Dein Pferd ist beeindruckend."

"Danke. Deins ist auch nicht schlecht." Ich lächelte Luke an. Dann klingelten sein Handy und er entschuldigte sich.

"Marcus ich sehe das dir es schon wieder nicht passt.", schimpfte Juliane mit Marcus.

"Ja ich mag den Typ nicht. Er passt hier einfach nicht her." "So ein scheiss Marcus. Mir gehören 50% des Hofes und ich sage er bleibt! Allein weil er gut aussieht. Stimmts Jana?"

Ich zog die Schultern hoch.

"Jetzt komm schon Jana. Du hast ihn regelrecht angestarrt."

"Ja ok er sieht gut aus"

"Da hast du es Marcus. Du hast ja nur Angst das du nicht mehr der Weiberheld bist."

Marcus schnaufte kurz und verabschiedete sich dann von mir. Ich sah ihm kurz hinterher.

"Ich glaub da ist sein männliches Ego Grad ziemlich gekränkt."

Juliane verdrehte die Augen.

"Es kann nicht immer nur um ihn gehen."


Ist da jemand? (ASDS)Onde histórias criam vida. Descubra agora