Kapitel Einhundertacht ✔️

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Ich saß im Gästeklo auf dem Klodeckel und starrte die Tests an. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Drei mal schwanger war wohl endgültig schwanger. Ich starrte auf die Tests und vor meinem inneren Auge sah ich mich, im Babychaos mit Windeln, MaxiCosi und Kinderspielzeug. Ich schüttelte mich und ließ die Tests unter meinem Pulli verschwinden.

Dann verschwand ich nach oben auf mein Zimmer. Ich stellte mich vor meinen Spiegel und schaute auf meinen Bauch. Wollte Luke Kinder? Wollte ich ein Kind? War ich dazu überhaupt bereit? War man dafür überhaupt jemals bereit?

"Jana?"

Ich versteckte die Tests schnell im Schreibtisch und drehte mich zur Tür.

"Ja?"

Franco steckte den Kopf zur Tür rein.

"Du hast morgen einen Nachsorgetermin. Nicht das du das wieder vergisst." "Danke Franco." "Ist alles ok? Warum hast du geweint?"

Ich wischte mir über's Gesicht.

"Hab ich doch gar nicht."

Franco zog eine Augenbraue hoch.
"Ist wirklich alles ok?" "Jaaaa."
"Ist ja gut. Es gibt gleich essen." "Ok."


"Ah Hallo Jana. Heute alleine da?" "Ja." "Dann können wir ja auch gleich mit der Untersuchung beginnen. CT und Bluttest ok?"

Frederik rannte vor mir weg.

"Frederik warte mal."

Frederik blieb stehen.

„Es gibt da etwas..."
Mir war schlecht und ich zog ihn kurzerhand in ein leeres Behandlungszimmer.

"Was ist los Jana?" "Ich bin schwanger.", platzte es aus mir raus.

Frederik blickte mich erstmal sprachlos an.

"Bist du dir sicher?" "Drei Schangerschaftstes, Übelkeit, überfällige Periode... Ist eindeutig würde ich sagen oder?", meinte ich und blickte ihn vorwurfsvoll an.

"Dann machen wir kein CT." „Warum, ist das schädlich für das Kind?" „An sich nicht unbedingt, also die Strahlen sind schon nicht gut, aber man kann es machen. Aber da deine Untersuchung nicht unbedingt nötig ist, und ich annehmen dass du das Kind behalten willst, lassen wir das CT weg."

Ich blinzelte, das war mir jetzt fast schon zu schnell gegangen.

„Warst du schon beim Gynäkologe?" "Ich weiß es seit gestern. Also nein." "Warte mal."

Frederik ließ mich alleine.

Kurze Zeit später kam er zurück.

"Dr. Sommer hat grade Zeit." "Super." "Hast du es schon jemanden gesagt?" "Nein. Ich glaub Phil bringt mich um. Und Luke muss ich es auch noch sagen."

Ich seufzte und folgte Fredrik zum Fahrstuhl.

"Liege ich denn mit meiner Schlussfolgerung richtig?"

Ich schaute Frederik verwirrt an.

„Hä?"
Frederik deutete auf meinen Bauch.

„Ob du es behältst will ich wissen."
"Natürlich. Ich kann kein Lebewesen töten."

Frederik nickte verständnisvoll.

"Die Gynäkologie ist im dritten Stock. Komm einfach wieder runter wenn du fertig bist."
"Danke Frederik."


"Hallo Frau Schwarz."

Dr. Sommer gab mir ihre Hand.

"Sie wollen einen Ultraschall habe ich gehört?" "Ja. Ich bin schwanger. Also das vermute ich schwer." "Na dann kommen sie mal mit."

Ich folgte der Ärztin in das Behandlungszimmer und legte mich auf ihre Anweisung hin auf die Liege.

Die Untersuchung ging relativ schnell. Die Ärztin schaute konzentriert auf den Monitor und tippte irgendwo rum.

"Sie sind definitiv schwanger. Das sieht alles soweit ganz gut aus. Ich schätze elfte bis zwölfte Woche."

Sie gab mir ein paar Tücher.

"Uff."

Ich setze mich auf und atmete tief durch. Die Ärztin gab mir noch ein Bild und setze sich dann vor mich.

(Kleine Anmerkungen von mir: Ich kann nicht versichern dass die medizinischen Angaben korrekt sind, ich bin leider kein Arzt. Bitte habt Verständnis.)

"Also. Ihre Rückenoperationen beeinträchtigt das Wachstums des Kindes nicht. Generell besteht kein Grund zur Sorge, sie werden eine ganz normale Schwangerschaft haben." „Und die Verplattungen stören auch wirklich in keinster Weise?"

Die Ärztin schüttelte lächelnd den Kopf.

„Nein, wie gesagt, alles normal." „Okay na dann, vielen Dank." „Nichts zu danken."

Die Ärztin gab mir zum Abschied die Hand und ließ mich dann alleine im Untersuchungsraum zurück.

Ich betrachtete das Ultraschallbild, dass mir in die Hand gedrückt worden war. Ein Kind. Ich musste lächeln. Auch wenn ich mich absolut nicht bereit fühlte ein Kind zu gebären, freute ich mich gleichzeitig auf dass was kommen würde.


"Und?" "Sie sagt ich sei wohl schon in der zwölften Woche."

Ich seufzte und betrachtete nochmalig dass Bild.

"Na dann erstmal herzlichen Glückwunsch." "Danke. Sie hat gesagt dass mich meine Rückenoperationen bei der Schwangerschaft nicht beeinträchtigten." "Das hab ich mir schon gedacht. Dann würde ich sagen nehmen wir jetzt nur Blut ab ok?" "Tu was du nicht lassen kannst."

Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now