Kapitel Dreiundsechzig ✔

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Ich drückte Vincent die Spritzen in die Hand.

"Kennst du denn den Weg?" "Ja."

Ich überlegte kurz. Dann ging ich zur Tür. Adrenalin schoss durch meinen Körper, ich war angespannt wie eine Katze. Ich huschte den Gang lang.

"Was zum Teufel ist das hier?" "Ein verlassener Atombunker", sagte Carola leise.

Ich sagte nichts, sondern setze mein Weg weiter fort. Nichts war zu hören. Nur unsre leisen Schritte. Zweimal links, dreimal rechts. Nun standen wir in der Zentralen Mitte. Von überall gingen Gänge hin und weg. Darunter vor uns drei große.

"Hat Hannes links oder rechts gesagt?", fragte ich Fiona. Sie zuckte mit den Schultern. Ich überlegte kurz. Dann ging ich links. Es war ein kurzer Gang, der eine Biegung hatte. Und dort saßen auf dem Boden zwei Männer. Ich machte eine Vollbremsung und ging zurück.

"Da sind die Wachen. Vincent, gib mir eine Spritze." "Lass uns das machen Jana."

Ich schüttelte den Kopf.

"Wegen mir ist hier das ganze Drama also beende ich das jetzt auch."

Ich ging leise vor und Vincent folgte mir. Ich kniete mich vor den einen Mann.

"Zusammen.", zischte ich. Ich setze die Spritze an und Vincent tat es mir gleich. Ich zählte mit den Finger runter. Dann jagte ich dem Mann die Spritze in den Arm. Er wachte auf, wollte aufspringen, konnte aber nicht. Ich durchsuchte ihn.

"Er hat ein Handy. Aber kein Netz!"

Ich nahm den Finger des Mannes und hielt ihn auf das Handy. Es entsperrte sich. Ich setzte das Passwort zurück und gab einen neuen Code ein.

"Wie geht die Tür auf Jana?" "Ein Code. 2706" "Und wo soll ich den Bitte eingeben?"

Ich drehte mich zu Nadja. Sie stand vor der Tür und blickte daran hinauf. Ich ging zu ihr und schob sie sachte weg. Ich tastete an der Wand entlang und fand den Knopf. Eine Klappe öffnete sich und ein Tastenfeld kam heraus. Ich tippte die vier Zahlen ein. Die schwere Tür öffnete sich und Sonnenstrahlen trafen meine Haut. Ich hielt mir schnell die Hand vor die Augen. Das war verdammt hell nach einem Monat ohne richtiges Licht.

Ich stolperte hinaus, in die Freiheit, weg von meiner Hölle. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, schaute ich mich um.

"Och Nö! Verdammt!"

Wir standen auf einem Feld, wohin das Auge auch reichte, nur Feld und weder eine Straße noch ein Haus. Ich zog das Handy raus und öffnete Maps.

"Wir sind nicht weit von der Grenze entfernt. Die nächste Ortschaft ist schon wieder in Deutschland. Ich seufzte. Wir müssen aber erst ein paar Kilometer laufen." "Bei der Hitze?!"

Carola sah mich entsetzt an. "Willst du hierbleiben?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Na dann los." Ich ging vor und Paul kam neben mich.

"Gib mal das Handy." Ich gab es Paul und lief weiter.



Nach ca. Einer Stunde war ich so verdammt müde und auch meine Beine kribbelten. Mittlerweile lief ich mit Phil und Franco hinten, Paul und Alex weiter vorne und ganz vorne Fiona, Carola, Nadja und Vincent.

Sie machten Späße, wahrscheinlich waren sie einfach froh aus der der Gefangenschaft raus zu sein.

Ich wurde langsamer, weil ich meine Beine kaum noch spüren konnte. Ich musste mich an Phil festhalten, um nicht gleich zu Boden zu gehen aber im Endeffekt fiel ich dann doch. Nur dass ich aufgefangen wurde.

"Ich spür meine Beine nicht mehr. Und ich bin so verdammt müde." "Spürst du gar nichts mehr?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Aber Schmerzen hast du nicht, oder?"

Wieder schüttelte ich den Kopf. Ich lehnte mich an Phil an.

"Es ist nicht mehr weit. Da vorne ist schon die Landstraße und dann sind es nur noch ein paar Kilometer."

Ich schloss meine Augen.

"Hey Jana. Lass mal die Augen offen." "Ich...müde..."

Ich driftete immer weiter weg. Und war kurz darauf im Schlafland versunken.



Ist da jemand? (ASDS)Where stories live. Discover now