Larry

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Louis P.o.v

Nervös öffnete ich den Brief, mit dem «Blind Lovebirds» Logo, bei denen ich mich vor einigen Monaten für ein Experiment angemeldet hatte. Ich hatte wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich diese Anmeldung wirklich abschicken sollte. Wenn ich ehrlich war, fühlte es sich etwas erbärmlich an und eigentlich auch ein bisschen verzweifelt. Doch irgendwie war ich das ja auch. Seit Jahren suchte ich nach dem perfekten Mann an meiner Seite. Leider ohne Erfolg. Es fühlte sich an, als wäre das Universum gegen mich, denn all die Männer, die ich getroffen hatte, waren entweder Machos, Arschlöcher oder sonst irgendwelche Freaks. Einer von ihnen, ich hatte ihn schon vier Monate gedatet, war sogar verheiratet! Da hatte es mir endgültig gereicht. Es schien wohl zu viel verlangt, die grosse Liebe zu finden und mit ihm, den Rest des Lebens zu verbringen. Eine Person, die nett und witzig war, ein Gentleman und ganz einfach eine gute Seele. Ich hatte es mit der Liebe aufgegeben, dachte ich müsste mein Leben allein verbringen. Nur ich und meine zehn Katzen. Und dann bin ich auf dieses Inserat gestossen. Ein Experiment, das auf eine Art wie ein Blinddate funktionieren sollte. Man musste sich bewerben und dafür einen Fragebogen über sich selbst ausfüllen. Anhand dieses Fragebogens würden dann Paare zusammengestellt, die anhand ihres Algorithmus perfekt zusammenpassen sollten. Sind die Pärchen erstmal erstellt, erhält jeder Teilnehmer die Handynummer des anderen. Als Voraussetzung dafür, war ich verpflichtet, mein Profilbild auf WhatsApp zu entfernen. Denn bei dem Experiment ging es nur darum, einander anhand der Persönlichkeit kennenzulernen und das Aussehen aussenvor zu lassen. Das Experiment würde so ablaufen, dass wir für drei Wochen nur miteinander schreiben durften. Danach war dann auch telefonieren erlaubt. So würden wir uns drei Monate lang kennenlernen. Dabei war es nicht erlaubt, über das Aussehen zu sprechen. Erst nach diesen drei Monaten und wenn beide das Experiment weiterführen wollen, würde man sich zum ersten Mal treffen. Ehrlichgesagt war ich schon etwas nervös, was das anging. Ich hatte bisher nie ein Blinddate und daher die Männer auch immer erstmal auf ihr Aussehen eingeschränkt. Gefiel mir eine Person äusserlich nicht besonders, gab ich ihm auch gar keine Chance, mich mit seinem Charakter zu überzeugen. Wer weiss, vielleicht war mir damit bereits mein Traummann durch die Lappen gegangen.

Doch jetzt würde ich ja herausfinden, ob vielleicht doch noch die Chance auf Liebe für mich bestand. Der Brief konnte nun entweder eine Absage enthalten, weil kein einziger Kandidat mit mir zusammenpasste, oder aber er enthielt eine Handynummer und einen Namen. Mit zittrigen Fingern zog ich das Papier aus dem Umschlag und fing an zu lesen.

«Lieber Louis

Es freut uns, dich bei unserem Experiment willkommen heissen zu dürfen!», ein breites Grinsen lag auf meinen Lippen und mein Herz raste wie verrückt, als ich den Rest des Briefes durchlas. Ich war drin!

«Nun möchten wir dir dein Blinddate vorstellen: Sein Name ist Harry und... Ja, mehr erzählen wir dir gar nicht von ihm. Bitte halte dich, wie alle anderen auch an die eiserne Regel: Das Aussehen wird nicht beschrieben. Es wäre doch schade, wenn das Experiment dadurch verfälscht würde. Freue dich auf tiefgründige Gespräche mit deinem, wie wir hoffen, Seelenverwandten. Wir wollen dich auch gar nicht länger aufhalten. Darum erhältst du von uns jetzt auch seine Nummer.», schnell griff ich nach meinem Handy und speicherte die Nummer ein. Harry... Der Name gefiel mir. Harry und Louis. Louis und Harry... In meinem Kopf passte das schon perfekt zusammen und ich hatte noch nicht mal mit ihm geschrieben. Den Brief legte ich zur Seite, ohne den Rest noch zu lesen. Es interessierte mich gar nicht mehr, was da noch stand, denn die Regeln kannte ich bereits. Am liebsten würde ich direkt loslegen und ihm schreiben, doch irgendwie hatte ich gar keine Ahnung, womit ich anfangen sollte. Aber noch bevor ich mir länger den Kopf zerbrechen konnte, erhielt ich bereits eine Nachricht und sie war tatsächlich von Harry. Für eine Sekunde setzte mein Herz aus und ich hielt den Atem an. Vielleicht war das jetzt gerade der erste Moment mit meiner grossen Liebe. Oder aber ich interpretierte da wieder zu viel hinein und würde am Ende wieder enttäuscht werden...

One Direction One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now