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Zarry

Zayn P.o.v

«Ich werde mir ganz bestimmt nicht mit ihm ein Zimmer teilen!», schrie ich meine Mum an.

«Zayn Malik, sprich nicht in diesem Ton mit mir! Und wie du dir dein Zimmer mit ihm teilen wirst, er ist dein Bruder!», schrie sie zurück. Bruder? Pff, dass ich nicht lache!

«Der ist nicht mein Bruder! Nicht mal ansatzweise! Der Typ kommt von der Strasse, der ist ein Penner, ich verstehe nicht, warum du ihn in unser Haus holen musst!», versuchte ich weiter, sie zu überreden, doch es hatte alles keinen Sinn. Sie würde sich nicht umstimmen lassen.

«Harry ist kein Penner! Seine Eltern haben ihn mit vier Jahren auf der Strasse irgendwo im nirgendwo ausgesetzt, wo er dann von einer netten alten Dame gefunden und mitgenommen wurde. Zayn, er hat die letzten 13 Jahre im Heim gelebt, so wie viele andere Kinder auch. Ich habe ihn adoptiert, weil ich ihm die Chance auf eine gute Zukunft geben will. Er hat es genau so sehr verdient, eine liebevolle Familie zu haben, wie du auch. Also benimm dich gefälligst und sei nett zu ihm! Ende der Diskussion!»

Ich gab einen genervten Schrei von mir, dann stampfte ich die Treppe hoch in mein Zimmer. Zwar hatte ich von all meinen Geschwistern das grösste Zimmer, um genau zu sein gehörte der ganze Dachstock mir, aber trotzdem wollte ich mir mein Zimmer nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Waisenkind teilen. Was hatte sich meine Mutter überhaupt dabei gedacht? Der war 17! Nur ein Jahr jünger als ich, warum musste sie ihn adoptieren? Wenn sie doch unbedingt ein Kind adoptieren musste, warum dann nicht ein Baby oder ein Kleinkind? Das würde alles viel mehr Sinn ergeben als einer, der nur noch ein Jahr bis zur Volljährigkeit hatte!

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich in meinem Zimmer. Die Musik drehte ich extra laut auf, um das ganze Haus aufzuregen. Dementsprechend erschrak ich, als sich meine Tür plötzlich ohne ein Klopfen öffnete. Was war denn jetzt schon wieder? Meine Mum betrat mein Zimmer, im Schlepptau hatte sie einen Typen, der nur ein Penner sein konnte. In Jogginghose und Schlabberpulli betrat er mein Zimmer, die Haare lagen verwuschelt auf seinem Kopf und über seiner Schulter trug er eine Sporttasche. Schüchtern lächelte er mich mit gesenktem Kopf an.

«Mach den Krach leiser!», rief mir meine Mutter über die laute Musik zu. Ohne sie anzusehen, mein Killerblick lag nach wie vor auf dem Penner, drehte ich die Musik noch lauter. Im Augenwinkel sah ich, wie meine Mutter zu mir rüber stampfte. Sie riss mir das Handy aus der Hand und machte meine Musik aus, ehe sie mein Handy achtlos auf mein Bett warf. «Zayn, das ist Harry. Dein Bruder!», stellte sie ihn mir vor. Schüchtern kam er zu mir rüber und streckte mir seine Hand entgegen, während meine Mum ihm die Tasche abnahm und auf das andere Bett legte, welches sie vor unserem Streit einfach aufgestellt hatte. Ich schlug seine Hand weg und griff nach meinem Handy, um ihn zu ignorieren. Harry liess die Hand wieder hängen und lief stattdessen rüber zu meiner Mum, welche ihm etwas zuflüsterte. Dann stampfte sie wieder zu mir rüber und riss mir einmal mehr das Handy aus der Hand.

«Sei nett zu ihm, oder ich nehme dir dein Handy, all deine Computer und Spielkonsolen weg.», fauchte sie mir entgegen. «Und deine Gitarre!», fügte sie schliesslich noch hinzu. Die Augen verdrehend streckte ich meine Hand aus und deutete ihr, mir mein Handy wieder zu geben. Irgendwie würde ich diesen Typen schon wieder aus meinem Zimmer kriegen. Mit einem warnenden Blick gab sie mir mein Handy zurück und ging dann zur Tür rüber. «In einer Stunde gibt's Abendessen, ich rufe euch dann.», damit verliess sie mein Zimmer wieder und liess uns allein. Genervt tippte ich auf meinem Handy herum, während Harry bloss auf seinem Bett sass und sich umsah.

«Du hast ein schönes Zimmer.», brach er irgendwann das Schweigen. Einmal mehr verdrehte ich die Augen. Bald würde ich Kopfschmerzen davon kriegen.

«Ja, hab ich.», gab ich genervt zurück. Erneut herrschte Schweigen zwischen uns, was ich eigentlich sehr genoss, doch Harry musste es natürlich wieder brechen.