One Direction One Shots BoyxBoy

Larry

Louis P.o.v

Mir auf der Lippe herumknabbernd starrte ich in mein Handy. Einmal mehr hatte ich das Insta-Profil von Harry geöffnet. Wirklich viel bekam ich allerdings nicht zu sehen. Harry hatte alles auf Privat eingestellt, somit konnte ich bloss sein Profilbild anschmachten. Harry war zwei Jahrgänge über mir und vermutlich wusste er noch nicht mal, wie ich hiess. Ich hingegen wusste vieles über ihn. Seit zwei Jahren war ich nun schon in ihn verknallt und hatte seither mehr über ihn herausgefunden, als es das FBI vermutlich könnte. Und das alles, ohne ihm auf Instagram zu folgen. Der einzige Kontakt, den ich zu ihm habe, ist wenn wir aneinander vorbeilaufen und uns mit einem kurzen «Hi» begrüssten. Das wars. Allein das hatte übrigens vor zwei Jahren gereicht und ich war ihm verfallen. Ein Grinsen schlich sich mir auf die Lippen, als ich zurückdachte.

Hektisch räumte ich meine Bücher in meinen Spind. Ich hatte nicht viel Zeit, da ich ausgerechnet am ersten Tag den Bus verpasst hatte und nun zu spät dran war. Dementsprechend war der Gang schon recht leer, nur wenige Schüler trieben sich noch hier rum. Meine erste Stunde heute war Mathe, danach hatte ich Geschichte. Da ich keine Lust hatte, zwischen den beiden Fächern extra nochmal zu meinem Spind zu laufen, packte ich gleich beide Bücher in meinen Rucksack. Dabei rutschte mir eines aus der Hand und fiel mir runter. Schnell versuchte ich, es mit meinem Fuss aufzufangen, doch dabei spickte es nur weiter davon und landete vor den Füssen eines anderen Schülers.

«Oops.», murmelte ich und ging die wenigen Meter zu ihm rüber, um das Buch hochzuheben, bevor er sich überhaupt danach ducken konnte. Schnell richtete ich mich auf und sah in die schönsten grünen Augen, die ich je gesehen hatte.

«Hi», begrüsste er mich mit einem süssen Lächeln auf den Lippen. Total verträumt, weil seine Augen mich so sehr in einen Bann gezogen hatten, brachte ich gar keine Antwort heraus. Erst als die Schulglocke erklang, kam ich wieder zu mir. Mein Gegenüber schulterte seinen Rucksack und winkte mir nochmal lächelnd zu, dann lief er davon, um zu seinem Klassenzimmer zu gelangen.

«Harry schon wieder? Folg ihm doch endlich.», riss mich die Stimme meines besten Freundes aus der Erinnerung. Ich löste meinen Blick von Harrys kleinem Profilbild und sah zu Liam, welcher neben mir auf der Mauer Platz nahm.

«Ich kann nicht.», murmelte ich. Liam hob die Augenbraue an, dann machte er eine plötzliche Bewegung und ich wusste ganz genau, was er vorhatte. Gerade rechtzeitig konnte ich mein Handy sperren, bevor Liam auf den Follow-Button hätte drücken können.

«Jetzt stell dich doch nicht so an, Lou. Du schaust mittlerweile mehrmals täglich auf sein Profil, dabei gibt es nicht mal was zu sehen. Folge ihm endlich, dann kannst du dir wenigstens seine Bilder ansehen.», seufzte Liam, während er sein Sandwich aus dem Rucksack holte. Ich schüttelte aber bloss den Kopf. So einfach war das doch nicht. Ich konnte Harry nicht einfach folgen, dann würde er doch wissen wollen, warum ich ihm den folgen wollte. Und das würde dann darauf hinauslaufen, dass ich ihm sagen musste, wie sehr ich doch in ihn verknallt war. Niemals würde ich mich so sehr blamieren. Er würde eh nichts von mir wollen. Wie schon gesagt, er war zwei Stufen über mir, ausserdem war er einer der beliebten Schüler, anders als ich. Ich war jetzt nicht unbedingt ein Aussenseiter, doch ich hatte nur Liam und Zayn. Harry hingegen war mit fast jedem befreundet. Und mal ganz abgesehen von seinem Status, war er auch sonst absolut nicht in meiner Liga. Ich meine, schaut ihn euch doch mal an. Er war ein verdammter Adonis! Angefangen bei diesen wunderschönen grünen Augen, über seine markanten Gesichtszüge bis hin zu seiner langen Lockenpracht. All das und vieles mehr machten Harry perfekt. Er war viel zu gut für mich und würde niemals was von einem wie mir wollen.

«Du redest dir schon wieder ein, dass er nichts von dir wollen würde, hab ich recht?», fragte Liam mit vollem Mund. Er kannte mich einfach zu gut.

«Was schmollst du so, Tommo?», stiess nun auch Zayn zu uns und setzte sich auf der anderen Seite neben mich.